VALCATA - Valcata
Mehr über Valcata
- Genre:
- Symphonic Metal / Opera
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 18.10.2019
- Stars
- Our Quest
- The Turning
- Horror Machine
- Life And A Million
- 3-2-1
- Beyond
- Escalade
- The Termination
- Valcata
Nach 15 Jahren Studium hinein in die echte Welt.
Geht es euch auch so? Ihr stoßt auf ein groß aufgezogenes Projekt von einem studierten Musiker, scrollt euch durch lange Listen mit Gastmusikern durch, erfahrt von einem ambitionierten Konzept und schaut auf bunte Illustrationen. Würdet ihr da nicht zumindest ein gut produziertes und kompositorisch einigermaßen ansprechendes Werk erwarten? Doch erstaunlich oft ist das Ergebnis solcher Metal-Opern-Geschichten ernüchternd. Probieren wir es doch mal mit VALCATA.
VALCATA ist das Baby von Komponist Oha Cade, der meines Wissens noch nirgends in Erscheinung getreten ist, aber fünfzehn Jahre lang Klavier und Musiktheorie studiert hat. Nebst einer langen Liste an Musikern hat er vier Sängerinnen und Sänger aus aller Welt um sich geschart. Darunter ist Zuberoa Aznarez von DIABULUS IN MUSICA, welche ich persönlich sehr schätze. Leider passiert bei VALCATA, was bei solchen Projekten so oft passiert: Nach vielversprechendem Intro mit Streichern und gesäuseltem Frauengesang setzen Drums und Gitarren ein und mit einem Schlag verpufft die Erwartungshaltung. Manchmal schimpft sich das Power Metal, aber Power fühle ich hier nicht, die beiden Instrumente sind stumpf und leblos. Das ist schade, denn übel ist VALCATA ansonsten nicht. Cade bemüht sich, nicht allzu sehr in Symphonic-Metal-Generika zu verfallen und verankert sein Songwriting eher im Prog-Metal-Bereich, zeigt aber auch seine Liebe zu klassischer Musik. Die Sänger sind so in Szene gesetzt, dass sie ihre Individualität bewahren und die Stimmen sind klar unterscheidbar. Schnell kristallisiert sich heraus, wen man sympathisch findet (Frau Aznarez natürlich) und wer eher mal ruhig sein sollte. Es gibt auch ein paar schöne gemeinsame Arrangements. Positiv ist auch, dass echte Streicher zu hören sind. Eigentlich sollten diese vom synthetischen mittlerweile nicht mehr zu unterscheiden sein, aber man hört es irgendwie immer noch sofort, wenn ein Mensch spielt.
Reicht das nun, um ein Ausrufezeichen im Symphonic Metal zu setzen? Nun, so weit würde ich nicht gehen, es ist eher eine erste Duftmarke. Es sind aber einfach noch zu viele Dinge suboptimal bei VALCATA. Neben der laschen Produktion fehlt mir meistens noch etwas Herausstechendes, das undefinierbare Etwas, das einem theoretisch wohl "richtig" komponierten Song auch mitreißend macht. Luca Turilli, Arjen Lucassen oder Toumas Holopainen schaffen dies fast immer. Bei Oda Cade wirkt dies alles noch etwas zerfahren, vielleicht fehlt die Leichtigkeit oder auch die Routine?
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Thomas Becker