VALDRIN - Throne Of The Lunar Soul
Mehr über Valdrin
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Blood Harvest
- Release:
- 24.11.2023
- Neverafter
- Golden Walls Of Ausadjur
- Seven Swords (In The Arsenal Of Steel)
- Paladins Of Ausadjur
- Sojourner Wolf
- The Hierophant
- Vagrant In The Chamber Of Night
- Holy Matricide
- Throne Of The Lunar Soul
- Two Carrion Talismans
- Hymn To The Convergence
Überraschend starker Melodic Black Metal aus den Staaten.
Schon wieder eine neue Melodic-Black-Metal-Scheibe? Falls ihr euch für das finster-melodische Genre interessiert, werdet ihr sicher auch langsam müde, durch den steten Strom von Veröffentlichungen zu waten, der uns jeden Monat überrollt. Das Problem ist allerdings, dass sich zwischen vielen mittelprächtigen Scheiben auch immer wieder absolute Perlen finden, weswegen man doch eigentlich immer wieder ein Ohr riskieren muss. Ob wir es beim vierten Werk der Amerikaner VALDRIN mit einer ebensolchen Perle zu tun haben? Nun, das können nur die elf Tracks von "Throne Of The Lunar Soul" beantworten.
Gegründet wurde das Quartett übrigens bereits 2006 unter dem Namen VIRAVOID, trieb vier Jahre als DAWN OF WOLVES sein Unwesen und landet schließlich 2010 beim Namen VALDRIN, unter dem bis heute insgesamt drei durchaus gefällige Scheiben entstanden sind, die sich allesamt deutlich am skandinavischen Melodic Black Metal der Neunziger orientieren. Und auch das vierte Album bildet hier keine Ausnahme, denn schon ab den ersten Gitarrenangriffen des Openers 'Neverafter' sind die Parallelen zu DISSECTION unüberhörbar. Gemischt werden die eisigen Leads allerdings mit einer ordentlichen Portion Orchester-Samples, die schnell auch einen Vergleich zum DIMMU BORGIR-Frühwerk nahelegen. Die etwas - sagen wir - "günstige" Qualität der genutzten Samples bringt dann schlussendlich noch die urige Epik von Quorthon und BATHORY ins Spiel und fertig ist ein Stilmix, der zwar nicht revolutionär, dafür aber extrem gefällig aus den Boxen scheppert.
Wie immer steht und fällt damit alles mit der Qualität der Kompositionen und auch hier gibt der eben erwähnte Opener schon einen guten Gradmesser in Bezug auf die Qualität des Silberlings. Beginnt die Nummer noch mit einem recht epischen Keyboard-Intro, übernimmt schnell der treibende Black Metal das Zepter und schlussendlich runden die Gitarrenleads und ein atmosphärischer Breakdown in der Mitte einen Song ab, der trotz Überschreitung der Acht-Minuten-Marke durchweg spannend und unterhaltsam ist. 'Golden Walls Of Ausadjur' zieht die Qualitätsschraube danach sogar noch etwas an, denn gerade die wunderschönen Lead-Gitarren veredeln diesen Song mit Hit-Qualitäten. Ebenso präsentiert der Track Fronter Carter Hicks im besten Licht, der irgendwo zwischen Shagrath und Sigurd "Satyr" Wongraven mit seinen heiseren Screams durch die melodische Black-Metal-Einöde führt.
Geknackt werden kann die Marke des zweiten Tracks in der Folge dann auch nicht mehr, andererseits gibt es allerdings auch keinerlei Ausfälle zu verzeichnen, denn bis zum abschließenden Keyboard-Outro 'Hymn To The Convergence' macht jeder Song auf "Throne Of The Lunar Soul" sehr viel Spaß. Dabei ist es auch egal, ob das Quartett mal mehr in Richtung angeschwärztem Todesstahl schielt ('Sojourner Wolf'), oder sich komplett der Epik hingibt ('Holy Matricide'), unterhaltsam und teils aufwühlend sind alle Kompositionen der Platte. Erwähnen möchte ich übrigens auch noch die tollen Leads der beide Gitarristen Colton Deem und Carter Hicks, die mit ihren teilweise extrem technischen Soli weit über die Grenzen des Genres hinausgehen und damit dem Bandsound noch eine dezent frische Note verpassen.
Wie eingangs erwähnt, sollte man von VALDRIN dennoch keine musikalische Revolution erwarten, doch wer die Neunziger und den damals so populären Melodic Black Metal vermisst, der wird mit "Throne Of The Lunar Soul" hervorragendes Futter für die finsteren Abende im anstehenden Winter finden. Entsprechend gehen auch wohlverdiente 8,5 Zähler über den Atlantik nach Cincinnati.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs