VALGRIND - Blackest Horizon
Mehr über Valgrind
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Everlasting Spew Records
- Release:
- 25.05.2018
- Victorious
- Sunken Temple Of Initiated
- The And Last
- The Blackest Horizon
- Sacrificial Journey
- The Empire Burns
- The Fist
- Last Angel (Into The Unknown)
- Last Angel (The Psychonaut)
- Last Angel (Hades Horseman)
Starkes wiederholtes Comeback einer einstigen Underground-Institution
Eigentlich hätte VALGRIND in den mittleren 90ern schon richtig durchstarten sollen: Die Italiener veröffentlichten in der Hochphase der extremen Sounds vier Demos und eine EP, die angesichts der zunehmend stärkeren Präsenz der heimischen Melodic-Metal-Szene aber nicht über die Landesgrenzen hinaus angeboten wurden. Die logische Folge: Die Band verlor vorerst das Interesse an der überregionalen Ausrichtung und legte zunächst mal eine Pause ein, die man erst im laufenden Jahrzehnt wieder beendete. Mit frischer Energie, neuer Motivation und technisch hochwertigem Material meldete sich VALGRIND 2012 wieder zurück und ist seither fester Bestandteil des italienischen Undergrounds - und des weltweiten hoffentlich bald auch.
Nimmt man nämlich das Material der neuen Platte zum Anlass, VALGRIND noch einmal neu zu bwewerten, kommt man nicht umher, die Jungs als eine der besten Alternativen zu den verfrickelten Ami-Sounds zu bezeichnen, die der Markt gerade hergibt. "Blackest Horizon" knüpft an die "Covenant"-Phase von MORBID ANGEL an, ist manchmal so ungestüm wie OBITUARY in der Sturm&Drang-Phase, schnappt sich aber auch Einflüsse von IMMOLATION und INCANTATION, wenn es um die Dynamik der langsameren Stücke geht. Ultratiefe Gitarren, vereinzelte Doom-Passagen und fast schon beschwörerische Passagen ('Last Angel') gehören zum Standard-Repertoire der erfahrenen Musiker, forsche Attacken, unverhoffte Breaks und so manches irrwitzige Solo ebenfalls. Selbst Raum für Melodien bleibt bestehen, wenngleich VALGRIND weit davon entfernt ist, tatsächlich eingängiges Material zu komponieren. Doch die Band hat ein Gespür dafür entwickelt, wann sie aus ihrem unkonventionellen Grundansatz fliehen muss, ohne dabei auch nur einen Funken Eigensinn aufgeben zu müssen - und mit diesem Wissen gelingt ihr auf "Blackest Horizon" ein echter Donnerschlag, der nicht nur für die Gemüter der Beteiligten befreiend sein dürfte, sondern überhaupt für den italienischen Extrem-Metal-Sektor, der trotz vieler vielversprechender Anläufe immer noch stiefmütterlich behandelt wird.
VALGRIND ist musikalisch auf Top-Niveau unterwegs, und es wäre wirklich wünschenswert, wenn diese Tatsache auch außerhalb der lokalen Szene endlich durchdringt - verdient haben es sich die Herren allemal!
Anspieltipps: The Blackest Horizon, The Empire Burns, Last Angel
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes