VALIANCE - Wayfaring
Mehr über Valiance
- Genre:
- Power Prog
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Black Lotus Records
- Release:
- 06.11.2003
- The Less Beaten Path
- Immaterial
- The Secret (Melting Snow)
- Gates Of Winter
- Neverending Flame
- Vicitim Of My Pride
- Recall
- Free Men's Cage
- Valiant Day
Hmm, wenn ich 'Power Metal aus Italien' lese, bin ich normalerweise schon nicht mehr ganz vorurteilsfrei und erwarte die typische 08/15-Kost vom Stiefel, wie ihn z.B. AIRBORN oder PROJECTO in jüngerer Vergangenheit geboten haben. Doch schon mit den ersten Tönen von Carmine Gottardo kann man den Faktor 'Eunuchengejodel' schon mal als nicht vorhanden abhaken. Viel mehr erinnert er mich in seinen raueren Momenten ein wenig an BLIND GUARDIAN's Hansi Kürsch. Komplettiert werden die seit 1994 existierenden VALIANCE von Gian Paolo Costantini am Bass, Marco de Angelis und Mario Esposito an den Saiten, Ciro Esposito an den Tasten und Alessandro Romano als Motor.
Auch lyrisch ist man erfreulich weit weg vom Drachentöten, stattdessen geht es um Verlust und Ängste. Besser ist das. Musikalisch kann man das Sextett allerdings schon eher in die italienische Ecke einordnen, hier gibt es stets melodischen Power Metal mit kräftiger, progressiver Färbung und viel Bombast zu hören. Dabei klingen die Songs glücklicherweise aber nie überladen, sondern bleiben immer in der kompakten Spur und können stellenweise sogar mit eingängigen Hooklines beglücken. Als Beispiele seien hier mal "Gates Of Winter" und "Victim Of My Pride" genannt. Doch auch die ruhige Momente, wie das mit Akustikgitarre und cleveren Percussions ausgestatte "Valiant Day", sorgen für positive Aha-Erlebnisse. Überhaupt sind es die mehrfach clever eingesetzten Percussions, die der Band zu so etwas wie einem eigenen Sound verhelfen. Damit hält sich die Nähe zu ähnlich gelagerten Acts wie BLIND GUARDIAN, LABYRINTH oder auch SYMPHONY X glücklicherweise ziemlich in Grenzen.
Wirklich schwache Songs sind auf "Wayfaring" zumindest nicht auszumachen, auch wenn sich nicht jede Komposition im Ohr festbeißen kann. Und da auch bei der in Griechenland angefertigten Produktion offensichtlich alles glatt lief und das Album vollwertig aus den Boxen kommt, kann hier eigentlich jeder reinhören, der auf die genannten Bands steht. Bei mir im Schrank machen sie neben den großartigen Landsleuten von VALAS zumindest keine schlechte Figur.
Ach ja, wer die japanische Version abgreift, bekommt als Bonus noch das MANOWAR-Cover "Crown And The Ring" zu hören, das auf meiner Promo leider nicht zu bewundern war.
Anspieltipps: Gates Of Winter, Victim Of My Pride, Valiant Day
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk