VALIENT THORR - Old Salt
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2016
Mehr über Valient Thorr
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Napalm (Universal)
- Release:
- 29.07.2016
- Mirakuru
- Lil Knife
- Cut And Run
- No Count Blues
- The Trudge
- Worm Up
- Spellbroke
- Linen Maker
- The Shroud
- Looking Glass
- Jealous Gods
Ein Album wie ein Fragezeichen.
Vor der Auseinandersetzung mit "Old Salt" war mir VALIENT THORR kein Begriff. Recherchiert man ein wenig, bekommt man sehr schnell den Eindruck, es hier mit einem Haufen sehr cooler, lässiger Zeitgenossen aus North Carolina zu tun zu haben, die seit 2000 auch schon so einige Veröffentlichungen in die Welt geworfen haben. Warum die Band bisher an mir vorbeigegangen ist? Ich kann es nicht genau sagen, aber der neueste Output macht da schon ein wenig klüger.
Die Herren von VALIENT THORR spielen einen Stil, der einerseits als "wilder Mix" bezeichnet, andererseits aber auch als "konsequent eigenständig" betitelt werden könnte – und mit beidem hätte man irgendwie Recht. Ich persönlich würde mich trauen und behaupten, dass "Old Salt" zu neunundneunzig Prozent MASTODON auf Rock'n'Roll ist – und zwar mit einem Fokus auf Letzteren. Das bedeutet manch schräge, abgefahrene Parts – gesanglich, instrumental, kompositorisch – gleichzeitig aber eine breite, solide Basis des Rocks. So weit, so gut.
Mein Problem mit "Old Salt" liegt nun darin, dass diese Ausrichtung einfach zu selten einschlagen will – oder nur dann, wenn sich einmal auf das Wesentliche fokussiert wird. Mit Songs wie dem Opener 'Mirakuru', dem folgenden 'Lil Knife', 'No Count Blues' oder 'The Shroud' kann ich einfach nichts anfangen. Da erkenne ich weder ein schickes Arrangement, noch will mich der Drive als solches packen. Das ist in meinen Ohren nur derart schräg, dass es selbige knapp nicht mehr streift. Hört man sich aber im Gegensatz dazu das Gitarrenspiel im letzten Drittel von 'Cut And Run' an, das Solo in 'The Trudge' oder den Schlussteil von 'Worm Up', dann erkennt man zum einen die sehr klassischen Vorbilder VALIENT THORRs, zum anderen wirken diese rockigen Momente für sich, wenn auch isoliert vom Rest. Richtig stark ist als Ganzes eigentlich nur 'Spellbroke' sowie (aufgrund des schicken Hooks) 'Looking Glass'. Immerhin.
Dass die Band "nur selten zeigt, was sie kann", wäre an dieser Stelle eine ziemlich dämliche Feststellung, da ich mir sicher bin, dass sie das durchgehend tut, dabei allerdings nur selten meinen Nerv trifft. Wer schräge Rock'n'Roll- oder Southern Rock-Töne mag, der darf und sollte VALIENT THORR auf dem Zettel haben. Auf meinem hingegen steht "Old Salt" – trotz aller Sympathien – (leider) nicht.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Oliver Paßgang