VALIS ABLAZE - Render
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2019
Mehr über Valis Ablaze
- Genre:
- Modern Progressive Metal/Djent
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Long Branch Records
- Release:
- 19.07.2019
- Neon Dreaming
- Hollow Heart
- The Convincer
- Keyframes
- Ascent
- Saturation
- Proxy
- States Of Decay
- Infinite World
- Elevation
Steht zu sehr im Schatten des Vorgängers.
Die Jungs von VALIS ABLAZE lagen mir vor gar nicht so langer Zeit auf dem Tisch, das Debüt-Album "Boundless" erschien gerade mal vor knapp einem Jahr. Geboten wurde technisch vertrackter Groove-Metal, in einigen Kreisen auch "Djent" genannt, mit starkem Einfluss von TESSERACT, vor allem aufgrund des scheinbar schwebenden Gesangs mit langen Gesangsbögen einerseits und der harten, perkussiven Rhythmik andererseits. Leider hatte es VALIS ABLAZE jedoch nicht geschafft, die beiden Welten so miteinander zu verbinden, dass sie miteinander verschmelzen und in Symbiose erklingen.
Warum schreibe ich so ausführlich über "Boundless", sollte es nicht um "Render" gehen? Sicherlich, doch "Render" scheint nicht mehr, aber auch nicht weniger zu sein, als ein verlängerter Arm von "Boundless", es klingt wirklich nahezu exakt identisch, inklusive der Stärken und Schwächen seines älteren Bruders. Es würde mich daher nicht überraschen, wenn die Musik für beide Alben zeitgleich fertiggeschrieben, aber mit einem Jahr Abstand veröffentlicht wurde, was auch die ähnlichen Artwork-Konzepte erklären würde.
Was VALIS ABLAZE diesmal auf jeden Fall verbessert hat, ist, dass sie mit dem Opener 'Neon Dreaming' einen der stärkeren Songs an den Anfang der Trackliste gesetzt hat. Die Melodieführung an Instrumenten und Gesang kann Akzente setzen und er ist dramaturgisch auch relativ gut komponiert. Mit 'Proxy' gibt es einen Track, der nicht nur vom Namen her wahrscheinlich ein Tribut an TESSERACT sein soll, auch sonst erinnert er stark an die Engländer und ist der eingängigste Song vom Album, Dank des prägnanten Refrains. Sowieso können VALIS ABLAZE dann am besten punkten, wenn sie melodiöser werden, wie 'States Of Decay' untermauert.
Auch über die Albumlänge gibt es hier und da immer wieder mal separate Parts, die herausstechen und in die Glieder, beziehungsweise in den Nacken gehen ('Keyframes'). Doch unterm Strich ist "Render" sehr viel Einheitsbrei und tönt trotz aller Komplexität paradoxerweise sehr eindimensional. Es wird dem Djentleman und Euroblast-Gänger ohne Frage kurzfristigen Spaß bereiten, aber vom nachhaltigen Hörerlebnis wie etwa "Hail Stan" der Genre-Kollegen PERIPHERY aus diesem Jahr, ist "Render" weit entfernt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke