VALKERYON - Vision Of Fire
Mehr über Valkeryon
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- The Leaders Group
- Release:
- 22.08.2014
- Never Fades
- Culture War, Pt. 1: Dumas
- Culture War, Pt. 2: Reconquest
- Umbra Wars
- Fight With Time
- Corruption
- Trivial
- Spaceshift
- A Place Beyond
- Farewell
Es hat sich ausgeklimpert
Irgendwie hört man es sehr gut heraus, dass der folgende Act als Videospiel-Cover-Band startete. "Legend Of Zelda" und Konsorten ließen jedenfalls grüßen. Und auch in puncto Heimatland ist VALKERYON etwas Besonderes: Die Band kommt nämlich aus dem sonnigen Panama und hat dadurch zumindest den Exotenbonus auf ihrer Seite. Doch auch die größten Boni sind nichts wert, wenn die hier praktizierte Musik gegen die Wand gefahren wird. Nun, ganz so schlimm ist es bei den fünf Mittelamerikanern nun nicht, doch das Gelbe vom Ei ist "Vision Of Fire" und ihr Power Metal mit leicht progressivem und melodischem Touch leider auch nicht.
Aber kommen wir erst zu den positiven Dingen dieses Debüts: Die Jungs haben unglaublich viel Spaß mit dem, was sie tun. Frisch, unverbraucht und mit leicht sonnigem Flair bereiten vor allem 'Culture War Pt. 1', 'Trivial' und zumindest die erste 'Corruption'-Hälfte viel Vergnügen. Zudem sind es die Vocals von Frontmann Rubens, die auch auf Anhieb gefallen. Wer sich im melodischen Kraftmetall an den "hoch und höher"-Vocals doch nur noch stört, kommt hier auch ohne Zahnschmerzen auf seine Kosten. Der Mann bewegt seine Stimme in normalen Regionen, erinnert stellenweise an Herrn Kakko von SONATA ARCTICA und weiß "Vision Of Fire" mit eben jener doch nach vorne zu bringen. Kleinigkeiten, wie sinnliche Pianoeinsätze, Geschwindigkeitsschübe oder markante Refrains, gehören überdies zu den Pluspunkten.
Doch künstliche Dramatisierungsversuche wie bei 'Umbra Wars' und der stetige, beinah nervtötende Einsatz von Videospiel-Melodien und -Sequenzen stehen dieser eigentlich ordentlich schmeckenden Power-Metal-Suppe gegenüber: 'Fight With Time' und 'Spaceshift' sind nur zwei der leider zu häufigen Beispiele, die diesem sinnlosen Nintendo-Treiben die Krone aufsetzen. Hätte man das Klimper-Level heruntergeschraubt, könnte VALKERYON auf ein rundum ordentliches Debütwerk blicken. Doch da sich die Melodiefraktion zu häufig in abstrusen und konfusen Instrumentalduellen verliert, schwindet das Hörvergnügen dramatisch und hinterlässt nach Ablauf der zehn Stücke leider einen bitteren Beigeschmack.
So leid es mir tut und so sehr ich VALKERYON für die tollen Ansätze beglückwünschen möchte, so sehr bin ich jedoch gezwungen, mit der Faust auf den Tisch zu hauen und wie Donkey Kong mit Fässern um mich zu werfen. Gewisse Stellen, und die findet man in den 54 Minuten Spielzeit deutlich zu häufig, sind durch den Videospiel-Coverband-Einfluss unfassbar nervenaufreibend und radieren selbst die tollsten Ansatzpunkte gnadenlos weg. Schon DRAGONFORCE strapazierte auf dem Dritt- und Viertwerk mit weniger Gedudel meine Drahtseilnerven, doch bei VALKERYON ist es doch zu viel des Guten. Sorry!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp