VALKYRIE - Man of Two Visions
Mehr über Valkyrie
- Genre:
- Traditional Doom/Heavy Metal/Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Meteor City (Cargo Records)
- Release:
- 05.07.2010
- Running Out
- Dawntides Breeze
- Green Highlander
- Apocalypse Unsealed
- False Dreams
- The Gorge
- Man Of Two Visions
Doom Rock/Metal in Reinform. Ein schöner Querschnitt durch die Anfangstage metallischer Musik.
Hard Rock, Heavy Metal, Doom. VALKYRIE orientieren sich an einem klassischen Sound, der noch nicht genau weiß, in welche Richtung er die Weiche stellen soll. Als Nebenprojekt von BARONESS-Gitarristen Peter Adams und dessen Bruder Jake ist dieser selbsterklärte "Vintage Heavy Metal" weit entfernt von der proggig-modernen Verspieltheit der Baronin. Zelebriert wird kerniger Metal ohne weiteren Klassifikator und Hard Rock mit einer zünftigen Prise Doom.
Der ziemlich melodiöse, wolkige Doom-Rock der Truppe landet ohne wirkliche Schwere, aber dafür mit viel Druck und Energie im Ohr. Auf 'Running Out' verschmelzen Upbeat-Schlagzeug und proto-doomiges Riffing mit den harmonisierten Doppelleads zu einem leckeren, auralen Feuerwerk. In der zweiten Hälfte werfen die Jungs noch einen Break dazu, der einen fast glauben läßt, auf einem SLOUGH FEG-Album gelandet zu sein. Sehr schön herumsausend und rockig.
Bei 'Dawntide's Breeze' schielen dann die üblichen Verdächtigen PENTAGRAM, CIRITH UNGOL und WITCHFINDER GENERAL ein bisschen um die Ecke. Der Song ist insgesamt schwerer und gemächlicher als der Opener, wird jedoch ebenso passend von Adams lebendiger Gesangsleistung ergänzt. Magnus Pelander weniger kauzig und klassischer. Bei den gefühlvollen, ausgedehnten Soloromanzen zum Schluss sollte das Herz eines jeden Doomrockers höher schlagen.
Inspirationsgebende Band bei 'Apocalypse Unsealed' (sollte es konkret eine gegeben haben) könnte ganz gut PAGAN ALTAR gewesen sein. Die wehmütigen, bittersüßen Melodien zu Beginn erinnern stark an den märchenhaften Stil der britischen Kultband. Der darauf folgende, galoppierende Rhythmus und zweistimmige Soloorgasmus ruft dann ähnlich britische, neue Schwermetallwellen ins Gedächtnis.
Third time's the charm, denn um mir neben Hörgenuss noch die Gelegenheit zu geben, das kultige Namedropping schön abzurunden, schmeißen VALKYRIE 'False Dreams' ins Rennen. Der Stil der Band ist nach wie vor gegeben, nun allerdings hockt man sich zu BLACK SABBATH und schwingt in Ansätzen riffig mit.
VALKYRIE sind so frei und bieten mit jedem Song ein bisschen Neues, bleiben dabei aber ihrer traditionellen Muse treu. Neben den aufgezählten Respektsbezeugungen gegenüber klassischen Bands hat die Truppe auch reichlich eigene Elemente und Ideen zu bieten. 'Green Highlander' ist ein schönes Instrumentalstück mit Reverb-getränkten, klaren Akkorden und einer einlullenden Gitarrenmelodie. Simpel und toll gemacht. Neben diesem Musterstück sticht als instrumentales Interludium auch 'The Gorge' hervor, das rein akustisch gehalten ist und mit mehrstimmiger Gitarrenarbeit verzaubert. Exakt fünf Minuten dauert das Lied, wird aber zu keiner Sekunde langweilig während es sich zu einem fröhlichen Crescendo hin hoch arbeitet. Noch ein paar Obertöne gestreichelt und es geht weiter zum gewohnt satten Rausschmeißer und Titeltrack 'Man of Two Visions'. Siebenmal sechzig Sekunden und gewohnt hohe Kunst in Sachen regenbogenfarbener Verdammnis, Hartfels und Stahl.
Feine Sache das alles. Der Zweitling der US-Amerikaner ist ein guter Querschnitt durch die Anfangs- und möglicherweise Glanztage des Metals sowie ein ergiebiges Rundum-gut-Werk. VALKYRIE haben Talent, Ideen und Liebe zu den bedeutenden Grundelementen unverfälscht rockigen Heavy Metals. Kauftipp für jeden Doomster, klassischen Metalhead und Rocker generell.
Anspieltipps: Tracks 1 to 7, repeat.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Daniel Wimmer