VALKYRIE'S CRY - Valkyrie's Cry
Mehr über Valkyrie's Cry
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 22.05.2009
- Red Dawn
- Iron Sword
- Black Knight
- Jutunheim
- Berserker
- Viking Warrior
- Vortigern
- Ride Of Sleipnir
- Blessed By The Mace
- Valkyrie's Cry
- Headless Horseman
Neues Futter für alle Freunde des kauzigen US Metal.
Wenn eine kanadische Band ohne eine offizielle Veröffentlichung auf einem deutschen Festival spielt, ist die Band sicherlich etwas Besonderes. Und nach dem Anhören des nun vorliegenden Debütalbums, kann ich diese These nur bestätigen: VALKYRIE'S CRY ist etwas Besonderes. Ob das Quartett um Sänger Dip Evil – bestelle ich demnächst zum Fladenbrot – nun auch besonders gut ist, will ich versuchen während der nächsten Zeilen zu ermitteln.
Auch wenn Titel wie 'Iron Sword', 'Ride Of Sleipnir' oder 'Berserker' andeuten, dass die Holzfäller musikalisch wohl eher traditionell ausgerichtet sein dürften, überrascht das Soundgewand beim ersten Anhören doch gewaltig. Ich habe schon sehr lange kein Album mehr gehört, welches klangtechnisch so sehr an obskuren US Metal der 80er Jahre erinnert. Wer seinen Heavy Metal also gern mit 667 Spuren abgemischt hören möchte, ist hier völlig falsch. Bei VALKYRIE'S CRY regiert eine eiserne Axt: Und zwar die von Lord Justin Godin. Und wenn der ein Solo spielt, dann wummert sein Kumpel Lord Kilian halt mit dem Tieftöner eine dumpfe Dröhnung aufs Band. Daneben poltert Kaveh kanadisch genormte Takte in seine Felle. Filigran ist zwar anders, aber rocken tut es trotzdem. Halt mit der groben Nadel. Wer bis hierher freudig sein drittes Dosenbier vernichtet hat und sich über die nächste kultige Kauzkapelle freut, wird eventuell über die Stimmlage unseres theatralisch veranlagten Dips stolpern. Ich kann mir inzwischen zwar keine andere Stimme mehr zu solchen Schlachthymnen wie 'Jutunheim' oder 'Iron Sword' vorstellen, aber beim ersten Mal, klingt das teils sehr schrille Organ doch etwas anstrengend. Da die Band obendrein komplett auf eingängige Passagen verzichtet, muss man sich die vermeintlichen Qualitäten des Albums wirklich hart erarbeiten.
Ihr merkt es schon, VALKYRIE'S CRY hört man nicht mal eben nebenher. Das ist so tief im Underground verwurzelt, dass wäre auch vor zwanzig Jahren schon als Kauz-Metal tituliert worden. Dafür trieft das Material nur so vor Herzblut. Reicht dieser Umstand allein aus, um das Quartett total toll zu finden?
Sicherlich eine Frage, auf die jeder seine eigene Antwort finden muss Mir ist das gebotene Material viel zu unausgegoren, um in euphorisches Jubeln zu verfallen. Songs wie 'Viking Warrior' zeigen allerdings, dass VALKYRIE'S CRY eigentlich wissen, wie man einen kraftvollen Heavy-Metal-Song schreibt. Und der akustische Anfang des Rausschmeißers 'Headless Horseman' bezeugt, dass der Shouter tatsächlich singen kann.
Als Freund von altbackenen Klängen würde ich hier gern ein positiveres Resümee ziehen, aber das hier ist selbst mir über weite Strecken zu rumpelig.
Anspieltipps:Iron Sword; Jutunheim; Headless Horseman
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Holger Andrae