VALLORCH - The Circle
Mehr über Vallorch
- Genre:
- Symphonic Metal / Folk Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 14.03.2025
- To The Silver Summit
- Hellpath
- Circle Of The Moon
- Drink Some More!
- Antermoia
- Röte Löon
- Salbanéo
- The Wild One
- Dissomnia
Nein! Einfach nein!
Wacken im Jahr 2000: Einee Horde von fanatischen Metal-Liebhabern trifft sich im hohen Norden, um nicht nur die gebündelte Masse erstklassiger (Underground-)Acts zu bewundern, sondern auch so manches ganz exklusive Highlight zu genießen. Wacken, ein Vierteljahrhundert später: Zwischen Jahrmarkt und Rummelplatz-Atmosphäre versucht sich eine ganze Schar Party-affiner Acts an irgendeiner sehr kommerziellen Verbindung aus harten Gitarren und poppigen Melodien, will das Ganze ebenfalls unter dem Sammelbegriff Heavy Metal unterbringen und verkörpert den Geist einer Szene, die mit den Ursprüngen und der damaligen Rebellion so viel an der Mütze hat wie Waldhof Mannheim mit der Deutschen Meisterschaft im Elf gegen Elf. Der Zeitgeist der Szene hat sich deutlich verändert, und dieser Umstand erklärt auch, dass Acts wie VALLORCH problemlos einen Plattenvertrag erhalten, obwohl sie auch nur das in abgemildeter Form wiederkäuen, was NIGHTWISH bereits Ende der 90er produziert hat, nur eben mit dem Unterschied, dass die Truppe aus Venedig weitaus weniger Talent mitbringt wie die finnischen Symphonic-Metal-Pioniere.
Stattdessen sollen es Kitsch und abgegriffene Melodien auf "The Circle" richten, kuschelige Arrangements mit höchstem Pomp-Faktor betteln um Aufmerksamkeit, und die elfengleiche Stimme von Sara Tacchetto sieht sich genötigt, in irgendeiner Form den Deckel auf einen Release zu machen, der nicht nur in sich völlig austauschbar klingt, sondern auch das eigentliche Dilemma dieser völlig überfluteten Szene auf den Punkt bringt. Denn sobald man seine Gitarre in einer entsprechenden Pose festhalten, ausladenden Bombast im Heimstudio produzieren kann und eine halbwegs passable Stimme am Start hat, kann man heutzutage schon mitmischen und bekommt eben auch einen Slot auf Festivals wie dem oben genannten.
Dass Heavy Metal aber immer noch nichts mit Kirmes gemeinsam hat und gekünstelte Folk-Elemente ebenso wenig begeistern wie billig aufgeblähte Gitarren und lähmend angestrengte Chöre, hat den Musikern von VALLORCH wohl noch niemand erklärt. Andernfalls wären ihnen vielleicht auch irgendwann bewusst geworden, dass es schon eine gewisse Substanz braucht, um die Hörerschaft länger bei Stange halten zu können, und dass eben diese Substanz auch auf dem dritten Silberling nicht zu erkennen ist. Dabei hätte man meinen sollen, nach einer immerhin zehnjährigen Pause wäre hier mal das eine oder andere Licht aufgegangen - doch, leider Fehlanzeige.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes