VAMPS - Sex Blood Rock n' Roll
Mehr über Vamps
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Spinefarm / Universal
- Release:
- 27.09.2013
- Devil Side
- Redrum
- Revolution II
- The Past
- Love Addict
- Angel Trip
- Memories
- Sweet Dreams
- Life On Mars
- Vampire Depression
- My First Last
- Hunting II
- Sex Blood Rock n' Roll
Japanischer Schräg-Popternative
Aus dem Land der aufgehenden Sonne kommen ja immer wieder merkwürdige Kapellen. VAMPS ist eine solche. Ein Zwei-Mann-Projekt, das sich vor fünf Jahren zusammengetan hat und mit ein paar Studio- und Liveaushilfen einen seltsamen Mix aus Pop und Alternative, aus Rock und Tanzmusik, Goth und Industrial kreieren. Wie es scheint, sind einige der Songs bereits einmal erschienen, aber neu aufgenommen worden. Da ich den vorherigen Release nicht kenne, und ich denke, das geht wohl den meisten so, können wir das mal ignorieren, zumal laut meinen Informationen die alten Songs auf Japanisch gesungen worden waren.
VAMPS scheint bereits ausgedehnte Touren gemacht zu haben, schießt aber erst jetzt international ihr Album hinterher. Ich hätte glatt erwartet, dass die Buben eh nur in Japan erfolgreich sein würden, so wie es das übliche Los japanischer Bands ist, aber offensichtlich haben sie sogar Chile schon erobert. Kann man tatsächlich in Südamerika mit Alternative-Pop-Punk mit Elektroeinflüssen und Achtziger-Versätzen punkten?
Na ja, zugegeben, die reißen schon eine ziemliche Schneise ins Unterholz. Egal, wie melodisch, zumeist geht es gehörig nach vorne und die Refrains gehen gut ins Ohr. Gleich das Eröffnungsduo, bei dem 'Redrum' sogar Metaleinflüsse besitzt, sorgen für anerkennendes Nicken. Erst in 'Revolution II' kommt der Rob Zombie in den Asiaten durch und wird durch Samples, Loops und elektronischen Rhythmen ergänzt, bis dann im Chor noch Klatschen und ein paar 'huhs' dazukommen. Und ich glaube ja, er singt 'Strawberry Birthday'. Kann das sein?
Voller Abwechslung geht es weiter mit meinem Lieblingssong des Albums, 'The Past', bei dem Sänger Hyde zeigt, dass er in der Tat ein ausgezeichneter Vokalist ist. Unter den folgenden neun weiteren Songs verbirgt sich eine ganz grausame Ballade namens 'Sweet Dreams' und es wird David Bowies 'Life On Mars' durch den Reißwolf gedreht. Bowie ist schwer zu covern, und diese Version hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem gefühlvollen Original. Aber der gesamte Rest ist ziemlich gut, wenn man mit dem Popanteil keine Probleme hat, die gelegentlich dominieren, auch wenn ein wenig der Zusammenhang fehlt, was sicher daran liegt, dass es eine Zusammenstellung aus den früheren Veröffentlichungen der Band in ihrer Heimat ist.
Ja, seltsam, aber nicht schlecht. Die komplette Begeisterung will sich bei mir nicht einstellen, ohne dass ich genau zu sagen vermag, woran das liegt, aber richtig etwas auszusetzen habe ich nicht. Merkwürdiges Album. Aber auch irgendwie mit viel Spaß in den Backen. Würde ich gerne mal live erleben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger