VAN HELDEN, ROEL - RvH
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2012
Mehr über Van Helden, Roel
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Hands Of Blue
- Release:
- 26.10.2012
- 130 Thousand Miles
- The Long Road Ahead
- No More Silence
- Out Of Time
- Twenty One
- Break The Glass
- I Wonder Why
- No Sense Of Ease
- Come Undone
- The 4th Dimension
Soloalbum des Drummers. Mit richtigen Songs.
Es hat eine Weile gedauert bis ROEL VAN HELDEN, den einige von euch als Drummer von POWERWOLF, SUBSIGNAL oder SUN CAGED kennen dürften, sein Soloalbum unter Dach und Fach hatte. Auf seiner Homepage wurde es bereits für Anfang 2011 angekündigt, nun aber ist es tatsächlich so weit.
Wer nun glaubt, ein selbstverliebtes, langweiliges Werk mit ellenlangen Drumsoli vorgesetzt zu bekommen, wird schon mit Blick auf die Gäste eines Besseren belehrt. Da ist die komplette SUBSIGNAL-Crew ebenso vertreten wie die gesammelte SUN CAGED-Gemeinde, Aniek Janssen und Coert Bouten von DELPHIAN oder Jos Severens von UP THE IRONS, einer niederländischen IRON MAIDEN-Coverband, bei der Roel die Felle verhaut.
Den Anfang macht mit '130 Thousand Miles' aber dann doch ein instrumentaler Song, der die überragenden technischen Fähigkeiten des sympathischen Holländers in den Mittelpunkt stellt. Dass es neben interessanten Drumpattern auch feine perkussive Kabinettstückchen gibt, ist da selbstverständlich. Der Beginn ist damit geglückt.
'The Long Road Ahead' ist dann für jeden SUBSIGNAL-Fan schon alleine Grund genug, um "RvH!" einzupacken, denn im Grunde ist das ein von Roel komponierter und den SUBSIGNAL-Jungs eingespielter Song. Alleine Arnos Stimme macht die Nummer natürlich zu einem Höhepunkt, doch auch sonst passt der Song hervorragend zum "Touchstones"-Material von SUBSIGNAL.
Und auch das folgende 'No More Silence' ist Progressive Rock in Reinkultur. Und auch hier sind die gastierenden SUN CAGED natürlich nicht unschuldig daran. Aber der Hauptgrund ist dann doch, dass es Roel schafft seinen (ehemaligen) Bandkollegen Songs direkt auf den Leib zu pinseln. Natürlich darf er selbst immer Akzente setzen, aber zu keinem Zeitpunkt kommt der Verdacht auf, dass hier ein Schlagwerker ein Soloalbum zur öffentlichen Masturbation geschrieben hat.
Das von der lieblichen Aniek Janssen intonierte 'Out Of Time' ist dafür ein weiterer Beweis, bevor 'Twenty One' noch einmal instrumental überzeugt. Auffällig hier, dass der Gitarre hierbei ebenso viel Platz eingeräumt wird wie dem Schlagzeug, während beim folgenden 'Break The Glass' dann Roel noch einmal ein sehr cooles Spotlight bekommt. Dass man dennoch einen feinen Refrain geliefert bekommt, wertet die Nummer noch einmal auf.
Mit der schönen, erneut von Aniek Jannsen eingesungenen Ballade 'I Wonder Why' gibt es noch einmal einen sanften Seelenstreichler, bevor dem Album dann leider etwas die Luft ausgeht. Das betont moderne 'No Sense Of Ease' nervt zu Beginn mit reichlich unpassendem Sprechgesang. Da hilft es auch nicht, dass im weiteren Verlauf die ein oder andere schöne Gesangslinie vorbeischaut. Und auch das zu Beginn atmosphärisch angelegte 'Come Undone' kann nur bedingt überzeugen. Hier fehlt mir ein wenig der Drive im Refrain, um so den nötigen Funken zu entfachen. Das abschließende 'The 4th Dimension' kommt dann noch einmal ohne Sänger aus und ist durchaus ein schöner, andächtiger Schlusspunkt unter dieses Album.
Wer vor allem mit SUN CAGED und SUBSIGNAL etwas anfangen kann, sollte hier schon aufgrund von 'The Long Road Ahead' und 'No More Silence' zugreifen. Doch auch sonst zeigt ROEL VAN HELDEN, dass er nicht nur ein fähiger Schlagzeuger, sondern auch ein guter Komponist ist, der auch über Genregrenzen hinweg eine gute Figur abgibt. Und so bleibt mit kleinen Abstrichen am Ende ein durch und durch empfehlenswertes Album, dass ihr am Besten beim sympathischen Label Hands Of Blue ersteht.
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 11 / 2012
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk