VANAHEIM - Een Verloren Verhaal
Mehr über Vanaheim
- Genre:
- Epic Folk Pagan Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.02.2022
- Uit Steen Geslagen
- Onbevangen
- Rusteloos
- Reuzenspraak
- Verloren
- Gevallen in de Nacht
Von Null auf 100 in 43 Minuten - Das Debüt des Jahres für alle Fans von ENSIFERUM & Co.
Eins gleich mal vorneweg, das Cover-Artwork von "Een Verloren Verhaal" (Eine verlorene Geschichte) von VANAHEIM ist ein absoluter Traum in Kitsch & Epik. Besser kann man Pagan Metal mit schwarzmetallischer Wurzel nicht optisch darstellen. Wenn ich noch 16 wäre, hätte ich alles für ein Poster dieser Szenerie gegeben und selbst heutzutage schreit mein ganzer Körper nach Vinyl. Begeisteter war ich seit KASKI und dem Albumcover von "Kalmankantaja" nicht mehr. Allein der Blick auf das Bild suggeriert bereits massiven Orchestereinsatz aus der Konserve, Folk- und Akustikparts zum Mitschunkeln und Pfeifen und von eingängigen Melodien versklavten Black-Metal-Elementen. Schön Raserei im Märchenland.
Bereits durch die Nennung dieser Komponenten mag der ein oder andere schon Ausschlag bekommen und die Platte ungehört ins hinterste Regal verdammen. Und sicherlich erfüllt VANAHEIM auch genau diese Erwartungen und steht dabei Bands wie FINNTROLL, ENSIFERUM, früheren EQUILIBRIUM und besseren HEIDEFOLK deutlich näher als MOONSORROW oder PRIMORDIAL.
Doch die Jungs aus den Niederlanden und Belgien sind bereits auf Ihrem Debüt ein paar Schritte weiter als man es erwarten würde und liefern direkt einmal eine Ansage an die großen Vertreter der Szene. Denn auch wenn einem die einzelnen Versatzstücke tierisch bekannt vorkommen mögen, so kreiert VANAHEIM doch seine eigene Mischung mit unheimlicher Sogwirkung.
Bereits die ersten beiden überlangen Songs 'Uit Steen Geslagen' und 'Onbevangen' sind quasi ein Best-of des Genres und zermalmen das letzte ENSIFERUM-Album "Thalassic" im lockeren Galopp. Branchenprimus im Vorbeigehen erlegt. Positiv hervorzuheben sind auch die spärlichen Clean-Vocals (insbesondere in 'Verloren') welche deutlich weniger Fremdschäm-Aspekte mit sich bringen als des bei anderen Vertretern leider gang und gäbe ist. Das macht 'Verloren' nicht zwingend zu einem herausragenden Song, aber man kommt auch ohne Skip-Taste durch das Album.
Der andere Ruhepol, skurriler Weise 'Rusteloos' (unruhig) genannt, ist dann vollständig instrumental gehalten und funktioniert als Interlude für 'Reuzenspraak' auch besser als der nachfolgende, balladeske Quasi-Titeltrack.
Der Abschluss der verlorenen Geschichte obliegt dann 'Gefallen in de Nacht' und liefert nochmal in über elf Minuten alles, was man an diesem Album mögen (oder hassen) kann. Wunderbare Klangästhetik und eine schöne kleine Geschichte mit allem Bombast, den ein bombastischer Albumabschluss in so einem bombastischen Album braucht.
Eine großartige Veröffentlichung, für alle da draußen, die bei ENSIFERUM insbesondere Songs wie 'The Longest Journey', 'Passion Proof Power' und 'Descendants, Definace, Domination' verehren.
Das hier ist genau euer Stoff und somit bedingungslose Kaufempfehlung. Aber auch alle anderen sollten auf jedenfall mal ein Ohr riskieren - es lohnt sich.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal