VANDELLI, VITTORIO - A Day Of Warm Rain In Heaven
Mehr über Vandelli, Vittorio
- Genre:
- Medieval/Neoclassical Gothic
- Label:
- Equilibrium Music
- Release:
- 20.09.2004
- Farewell Farewell, Thou Wedding-Guest
- Beneath The Lighting And The Moon
- My Heart As Dry As Dust
- The Ocean Green
- A Sadder And A Wiser Man
- The Bay Is White In Silent Light
- The Curse In A Dead Man's Eye
- A Day Of Warm Rain In Heaven
- Whispers O'er The Sea
- The Death-Fire Danced At Night
- I Killed The Albatross
- For The Sky And The Sea And The Sea And The Sky!
- The Moment I Could Pray
- Singeth A Quiet Tune
- Sails In The Sun
VITTORIO VANDELLI ist ein italienischer Gitarrist und Gründungsmitglied der Mittelalter/Folk-Band ATARAXIA, der er seit über zehn Jahren angehört. "A Day Of Warm Rain In Heaven" ist nun sein erstes Soloalbum, auf dem er eine Mixtur aus neoklassischen, gothischen und mittelalterlichen Klängen aufbietet.
Diese Scheibe verspricht auf jeden Fall ein interessantes und abwechslungsreiches Hörerlebnis, allerdings wirkt sie stellenweise recht unausgegoren. Das Album entwickelt keinen richtigen Fluss, außerdem sind die Stücke an sich ziemlich einfach aufgebaut, da gibt es zumeist nur eine hübsche Melodie und ein paar Gesangspassagen. Somit beschränkt sich die Vielfalt auf die stilistische Mischung und nicht den musikalischen bzw. instrumentellen Bereich.
Das Album basiert auf dem romantischen Werk "The Rhyme Of The Ancient Mariner" von Samuel Taylor Coleridge, das ja auch schon IRON MAIDEN zu dem gleichnamigen Song auf ihrer Scheibe "Powerslave" (1984) inspirierte. Tatsächlich versprüht das Album über weite Strecken ein maritimes Flair, zudem wird nicht zuletzt durch die opernhafte Sangeskunst ein ziemlich melancholisches Bild gezeichnet.
Das Album bleibt die ganze Zeit über sehr ruhig, melodisch und harmonisch, aber es gibt auch Stellen, wo es schon mal schief, oder sagen wir: atonal klingt. Das ist zum Beispiel ein paar Mal beim weiblichen Gesang der Fall (bei 'The Bay Is White In Silent Light' bekomme ich eine Gänsehaut *schauder*), obgleich dieser bei anderen Songs wieder sehr harmonisch aus den Boxen tönt. Insgesamt fehlt mir dann aber doch ein aufwühlendes Element, das Ganze plätschert eher so vor sich hin. "A Day Of Warm Rain In Heaven" ist eine Scheibe, mit der ich nicht hundertprozentig warm werde.
Ein Vergleich, der mir zu diesem Rundling einfällt, sind die ebenfalls italienischen INNER SHRINE und ihr jüngst veröffentlichtes Album "Samaya", welches stilistisch ähnlich gelagert ist und ebenso eine große musikalische Bandbreite bietet. Auf deren Scheibe ist das allerdings deutlich besser umgesetzt, da kann man richtig in die Musik eintauchen, während bei VITTORIO VANDELLI (zumindest für mich) der Zugang teilweise versperrt bleibt. Oder anders ausgedrückt: Die Scheibe kommt einfach nicht so richtig aus dem Saft.
Irgendwie ist es eine eigenartige Stimmung, die von diesem Werk ausgeht. Das soll sicherlich alles richtig atmosphärisch und hypnotisch sein, wirkt auf mich allerdings eher wirr und unausgegoren, man kommt einfach nicht auf den Punkt. Aber zumindest ich komme jetzt auf den Punkt, indem ich konstatiere, dass "A Day Of Warm Rain In Heaven" nicht das hält, was es stilistisch und konzeptionell verspricht.
Anspieltipps: The Ocean Green, I Killed The Albatross, Singeth A Quiet Tune
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer