VANDENBERG - Sin
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/23
Mehr über Vandenberg
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Music Theories Recordingsorie
- Release:
- 25.08.2023
- Thunder And Lightning
- House On Fire
- Sin
- Light It Up
- Walking On Water
- Burning Skies
- Hit The Ground Running
- Baby You've Changed
- Out Of The Shadows
Ein feine Hard-Rock-Reise durch die Siebziger und Achtziger.
Den Namen Adrian Vandenberg werden die meisten wohl mit WHITESNAKE in Verbindung bringen, immerhin verdiente sich der niederländische Rock-Gitarrist primär in David Coverdales Band seine Sporen auf der internationalen Bühne. Doch schon vor diesem Karrieresprung machte Adrian mit seiner nach ihm benannten Band VANDENBERG in den Achtzigern melodischen Hard Rock, ließ das Projekt allerdings durch die anderen Aufgaben viele Jahre ruhen. Nun, zumindest so lange, bis er 2020 mit dem ebenso betitelten Album und Gesangstalent Ronnie Romero sein Comeback gab. Da Romero aber ein viel beschäftiger Mann ist, übernahm schließlich Mats Levén für die anschließenden Touren das Mikrofon und ist nun auch auf dem neuen Langdreher "Sin" zu hören, der den zweiten Frühling der Band nun weiter befeuern möchte.
Musikalisch hat sich dabei zum Vorgänger wenig geändert, denn Adrian Vandenberg bedient sich musikalisch weiterhin bei seinen eigenen musikaischen Idolen und mischt von LED ZEPPELIN über DEEP PURPLE bis hin zu seiner Ex-Band WHITESNAKE Zutaten von allem, was im Rock und Hard Rock einen Namen hat. Ebenso macht sich der Wechsel am Mikrofon keinesfalls negativ bemerkbar, denn bekanntermaßen hat Mats Levén auch ein unglaulich starkes Rockorgan, das überraschenderweise dem von Ronnie Romero gar nicht einmal so unähnlich ist. Ich jedenfalls hätte nicht unbedingt beim ersten Durchlauf gemerkt, dass sich im Lineup überhaupt etwas verändert hat, was ja eigentich ideale Vorraussetzungen dafür sind, dass "Sin" auch qualitativ direkt beim starken "2020" anknüpfen kann.
Und der Opener 'Thunder And Lightning' legt auch schon einmal ordentlich los, lässt dabei vor allem bei der Gitarrenarbeit an Maestro Ritchie Blackmore denken, kombiniert das Ganze aber mit einer gehörigen Portion WHITESNAKE und wird schließich von einer tollen Hookline gekrönt, der Mats mit seiner Stimme den richtigen Punch verpasst. 'House On Fire' ist dagegen ein eher sperriges Groove-Monster, das seinen Blick musikalisch ganz klar in Richtung Australien richtet und erahnen lässt, dass Adrian mit Sicherheit in seiner Jugend auch Poster der beiden Young-Brüder an seiner Wand hängen hatte. Der folgende Titeltrack komplettiert schlussendich das Hard-Rock-Legenden-Bingo, indem vor allem das Hauptriff fast schon frech bei LED ZEPPELINs 'Kashmir' klaut. Der stampfende Rhythmus, die abgehackten Gitarren und das dazu passende Keyboard erinnern mich zumindest frappierend an den Übersong aus der Feder von Jimmy Page. Gut, dass VANDENBERG bei aller Heldenverehrung aber immer die Kurve bekommt und die recht offenkundigen Einflüsse so miteinander verheiratet, dass sich eine recht eigenständige Hard-Rock-Suppe ergibt, deren Zutaten man zwar in und auswendig kennt, die man aber gleichzeitig in dieser Kombination so noch nicht unbedingt verköstigt hat.
Am Ende fehlt mir trotz dieser durchaus gelungenen Gratwanderung auf "Sin" dieser ganz große Hit, der mich restlos aus den Socken hauen würde. Wer aber Spaß an einem kurzweiligen Ritt durch die Hard-Rock-Landschaft der Siebziger und späten Achtziger hat, der wird mit der Platte sicher jede Menge Spaß haben, auch wenn für mich persönlich die ganz große Langzeitwirkung und der damit einhergehende Status als potentieller Klassiker fehlt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs