VANDERLUST - Vanderlust
Mehr über Vanderlust
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 17.04.2022
- Intro
- High Hopes
- Orphan Planet
- Forgotten Breed
- The Last Ganymedian
- Scavengers Of Kuiper Belt
- Mass Effect Destruction
- Requiem For An Ancient World
- 3 Suns
- Dyson's Swarm
- Ringworld
- Ten Years Back
- Zima Blue
Kein Metal, wie man ihn jeden Tag hört.
VANDERLUST ist eine neue Metalband aus Italien, die aus Mitgliedern anderer Gruppen wie S91 und DREAL besteht. Nun ist ganz frisch ihr selbstbetiteltes Debütalbum herausgekommen. Ihr musikalisches Konzept erklärt die Gruppe so, dass sie auf Metalbasis einen vielseitigen Sound anstrebt, der unterschiedliche metallische, aber auch nicht-metallische Stilelemente in den verschiedenen Stücken verwendet. Die Texte auf "Vanderlust" sind SF- und Weltraumgeschichten, weswegen auch Synthesizer und Elektronik benutzt wurden, aber so wohldosiert, dass der Metalcharakter der Scheibe nicht verwässert wurde.
"Vanderlust" ist ein eingängiges, aber nicht unbedingt leicht zugängliches Album, das modern klingt, aber auch für Freunde traditionellen Stahls anschlussfähig ist. Überraschende stilistische Kombinationen findet man bis in die einzelnen Lieder hinein, und radiotaugliche Refrains stehen neben recht vertrackten Leadbreaks, nachzuhören etwa bei 'Forgotten Breed', in dem einem hymnenhaften Power-Metal-Chorus ein schroffer Mittelteil folgt. Überhaupt setzt die Band immer wieder Prog- und (gemäßigte) Thrash-Elemente ein. Auf der anderen Seite wird hin und wieder auch die akustische Klampfe ausgepackt. Das geschieht nicht nur in der Powerballade 'The Last Ganymedian', sondern beispielweise auch in der kraftvollen Metalnummer 'Ten Years Back' mit ihrem völlig stimmigen Solo der akustischen Gitarre. Bemerkenswert ist ebenso der Bass, der auch mal ein Intro übernimmt, Melodie spielt oder den Sänger fast im Alleingang begleitet; hier ist in mehrfacher Hinsicht vor allem 'Dyson's Swarm' als Beispiel zu nennen. Und als wäre das nicht schon genug, gibt es einige Gastauftritte einer Opernsängerin, die nicht nur zum Zwischenspiel 'Mass Effect Destruction' zwischen Streicherklängen und Metalriffs luftige Chöre beisteuert, sondern auch in der Prog-Thrash-Attacke 'Requiem For An Ancient World' zu hören ist.
All diese ungewöhnlichen Soundkombinationen gelingen VANDERLUST recht gut, nichts klingt unnatürlich oder gezwungen, dennoch macht es die Band dem Hörer damit nicht leicht. Da "gut, aber kein Kandidat für die Dauerrotation" bei uns eine Bewertung im Bereich von 7,5 Punkten bedeutet, setze ich momentan diese Zahl hinter meine Rezension. Aber es könnte sein, dass ich das in einem Jahr anders sehe.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser