VANQUISHER - An Age Undreamed Of
Mehr über Vanquisher
- Genre:
- Epic Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Stormspell Records
- Release:
- 12.07.2022
- Nemedian Chronicle
- The Pride Of Aquilonia
- Storming Venarium
- Ode To The Slain
- Reaver
- Cimmeria
- Trapped On Shamu's Plain
- Battleborn
- Savage Sword
- Priests Of Set
- Serpent God
Reichlich kitschige Optik, dafür viele starke Melodien und Riffs.
Das Informationsmaterial zum Debütalbum der Schweden VANQUISHER ließ mich verwirrt zurück, denn rein optisch passt hier so gar nichts zum klassichen Heavy Metal, der als generelle stilistische Richtungsvorgabe ausgegeben wird. Gerade das Bandbild, auf dem der Fünfer in mit Fell besetzten Höhlenmenschen-Outfits und mit rot-schwarzem Corpsepaint posiert, lässt an irgendetwas zwischen Mittelalter Rock, Pagan Metal und TURISAS denken. Entsprechend skeptisch ging ich dann auch an den ersten Hördurchlauf von "An Age Undreamed Of" heran.
Das Intro 'Nemedian Chronicle' scheint meine Skepsis erst einmal zu unterstreichen, denn mit fürchterlich künstlichen Keyboards und einer theatralischen Spoken-Work-Performance fällt die Eröffnung fürchterlich kitschig aus. Umso überraschender ist daher, dass 'The Pride Of Aquilonia' im Anschluss recht überzeugend aus den Boxen donnert. Angeführt von tollen Gitarren-Leads serviert der Fünfer hier eine epische Heavy-Metal-Nummer, die sich irgendwo zwischen MANILLA ROAD, CIRITH UNGOL und der klassischen New Wave Of British Heavy Metal einsortiert und von tollen Gesangsmelodien gekrönt wird. Für 'Storming Venarium' verlassen die Schweden im Anschluss die epischen Gefilde und ziehen das Tempo deutlich an, flirten im Vorbeigehen sogar dezent mit ein paar Thrash-Metal-Versatzstücken und liefern einen feinen Headbanger ab, der in Sachen Gesang aber nicht unbedingt mit dem starken Vorgänger mithalten kann.
Trotzdem ist die Stimme von Fronter Niord of Nordheim insgesamt einer der großen Pluspunkte der Platte, denn in seinen allerbesten und melodischen Moment erinnert er mich ganz dezent an SAVATAGE-Sänger Zak Stevens, was wohl jeder Vokalist als Kompliment auffassen dürfte. Daneben sind es vor allem die beiden Gitarristen Horsa the Untamed und Heimdal the Warlord, die mit ihren Riffs, Melodien und Soli oftmals das Rampenlicht stehlen und Tracks wie 'Cimmeria', 'Reaver' oder das erneut mit Ohrwurm-Charakter ausgestattete 'Battleborn' veredeln. Leider reichen diese Zutaten aber nicht immer aus, um alle Kompositionen auf "An Age Undreamed Of" zu Volltreffern zu machen. Gerade in der zweiten Hälfte der Spielzeit schleichen sich so auch ein paar Momente ein, in denen das Quintett zu sehr nach Schema-F braut und so ein paar Längen aufkommen lässt.
Unter dem Strich bleibt das VANQUISHER-Debüt dennoch eine sehr positive Überraschung, die einiges an Potential für die Zukunft erahnen lässt. Wer auf epischen Heavy Metal steht, sollte sich daher auch nicht von der eigentümlichen Optik und dem allgemeinen Pagan-Look abhalten lassen, denn auch wenn noch nicht alles Gold ist was glänzt, gibt es auf "An Age Undreamed Of" durchaus ein paar echte Epic-Metal-Hymnen zu entdecken.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs