VARDLOKKUR - Fragmenteret Okkult Bespottelse
Mehr über Vardlokkur
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Det Germanske Folket/Ureuropa/Twilight
- Release:
- 27.06.2009
- Gravfaerd
- Underverdens Kald
- ...Men Evig Besat
- Ligaske
- I Forraeders Blod
- Galningen
- Selvmordet
- Nattens Yngel
- Ondskabt
Dänemark - sicherlich mehr als nur ein Black-Metal-Entwicklungsland!
Vor nicht allzu langer Zeit veröffentlichten VARDLOKKUR mit "Met Döden Til Fölge" eine äußerst viel versprechende EP, deren frostige Epen nachhaltig verdeutlichten, dass auch ein relativ unauffälliger Metal-Staat wie Dänemark dem finsteren Genre einige interessante Impulse verleihen kann. Dennoch ist inzwischen mehr als ein Jahr vergangen, bis die beiden Bandköpfe Vrede und Saulc den angekündigten Full-Length-Silberling endlich dingfest machen konnten. Dieser wiederum hört auf den Namen "Fragmenteret Okkult Bespottelse" und setzt nahtlos dort an, wo man zum Jahresende 2007 abgeschlossen hatte - nur eben mit dem Unterschied, dass der Überraschungseffekt mittlerweile versiegt ist.
Nichtsdestotrotz ist der neue VARDLOKKUR-Output über weite Strecken ein wertiges Black-Metal-Werk, gezeichnet von vielen epischen Melodien, die auf einem permanent rauen Gitarrenteppich getragen und über viele knappe Breaks wieder frisch aufbereitet werden. Im Vergleich zur Masse zeichnet sich "Fragmenteret Okkult Bespottelse" vor allem dadurch aus, dass die meisten Kompositionen knapp und kompakt gehalten werden und man sich nicht zu tief in die teils sogar eingängigen Melodien fallen lässt. Dies macht sich in langsamen, aber doch fokussiert arrangierten Nummern wie 'Underverdens Kald' und 'I Forraeders Blod' ganz besonders bemerkbar, allerdings im doppeldeutigen Sinne. Einerseits hat man nämlich das Gefühl, die beiden Musiker würden hier schnell auf den Punkt kommen, andererseits kann der Gedanke, dass die Sache einfach nicht rund ist, in keinem der Songs so richtig verdrängt werden. Letzteres ist ein Übel, welches sich trotz vieler sehr guter Ansätze wie ein roter Faden durch die Platte zieht. Die Songs gehen fließend ineinander über und entwickeln nicht sonderlich viele individuelle Eigenschaften. Sieht man mal von einer rüden Komposition wie 'Ligaske' oder dem Break-lastigen Longtrack 'Nattens Yngel' ab, sticht das Material nur in ganz seltenen Momenten mit eigenständigen Passagen heraus und entpuppt sich stattdessen als ein großes Ganzes, dem es aber auf Dauer an Abwechslung mangelt. Selbst die finstersten Harmonien und die epischsten Teufeleien können am Ende kaum verhindern, dass VARDLOKKUR ihr Werk ein wenig einspurig auf die Zielgerade fahren und das vorhandene Potenzial, richtig gute, prägnante Songs zu schreiben, nicht bis zuletzt nutzen. Zweifelsohne: Die Eindrücke von "Fragmenteret Okkult Bespottelse" sind gut, manchmal auch stark. Aber ohne einen griffigen Funken Individualität haben es die einzelnen Songs schwer, sich langfristig zu behaupten.
Anspieltipps: Galningen, Nattens Yngel
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes