VARGSANG - Throne Of The Forgotten
Mehr über Vargsang
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Undercover
- Release:
- 07.07.2005
- Prologue
- Deathyell Of Extermination
- Drowned In Hate And Sorrow
- Night Of The Impaled Whores
- The Forest Of Frozen Shadows
- Torn To Pieces
- Raped And Hanged
- Throne Of The Forgotten
- Deathgate To Eternal Life Part 2
- Epilogue
Vargsang, der Mann hinter dem gleichnamigen Black-Metal-Projekt, ist für einen Musiker seines Genres wirklich talentiert. Seinem ersten Album hörte man das noch nicht so deutlich an. Dafür war die Produktion auch einfach zu schlecht. Das änderte sich, als er unter dem Bandnamen NORDISCHES BLUT ein Album namens "Our Banners Will Rise" aufnahm. Rau, dennoch gut produziert und vor allem abwechslungsreich, da Vargsang sich auch nicht scheute, hier und da mal Keyboards einzusetzen. Nun tritt der Deutsche mit "Throne Of The Forgotten" in Erscheinung. Und wenn man ihm glauben schenken darf, dann ist diese Platte auch zugleich seine letzte. Als Grund gibt er an, von der Entwicklung der "so genannten" Szene "angeekelt" zu sein. Sicherlich ist man von der Black-Metal-Szene einiges gewohnt, aber dass ein Musiker darauf besteht, keine Interviews zu geben und generell nicht mehr kontaktiert zu werden, das ist selbst mir neu. Gleichzeitig offenbaren solche Aussagen aber auch durchaus pathologische Züge des Künstlers. Hobbypsychologie hin oder her, mit solchen Aussagen erzielt man natürlich auch eine gewisse Glaubwürdigkeit. Und diese ist in dieser Musikrichtung ja bekanntlich heiß umkämpft. Da passt es auch ins Bild, dass Vargsang es nicht für alle Zeiten ausschließt, Alben zu veröffentlichen, sondern lediglich plant, nicht mehr "offiziell" in Erscheinung zu treten. Was immer das auch heißen mag.
"Throne Of The Forgotten" jedenfalls wurde im Proberaum aufgenommen, deshalb auch dieser latente Staubsauger-Sound. Ist aber nicht weiter dramatisch, denn vor den Hochglanz-Produktionen von DIMMU BORGIR und CRADLE OF FILTH klangen alle Black-Metal-Veröffentlichungen so. Und vielleicht machte grade das den Charme dieser Musik aus, weil es die Extremität, die man verkörpern wollte, nur noch mehr unterstrich. Wie dem auch sei, viel Platz für Atmosphäre ist auf diesem Album keinesfalls. Vargsang lässt keinen Zweifel daran, dass dieses Album so hasserfüllt wie nur möglich klingen soll. Selbst wenn immer wieder ein paar Riffs mit eingeflochten werden, so soll das Werk letztlich ein Soundtrack dazu sein, sich die Pulsader "aufzuschlitzen". Lyrics über Hass, Leid und Tod liegen da auf der Hand. Ob sich Vargsang selbst auch schon hingerichtet hat, ist ja leider nur schwer in Erfahrung zu bringen. Angesichts der Grabsteine, die im Booklet abgedruckt sind, und der Widmung an einen Toten wäre das vielleicht sogar möglich.
Schön wäre es dennoch gewesen, wenn der Mann mal seine Texte abgedruckt hätte. Sonderlich verständlich sind sie nämlich nicht. Doch was ist das? Auf 'Deathgate To Eternal Life Part II' beginnt der Meister tatsächlich mit cleanen Vocals! Dieser Track sollte also auf jeden Fall mal angespielt werden, er ist nämlich eine Art 'Natassja In Eternal Sleep' (DARKTHRONE - "Under A Funeral Moon"). Kann man noch ein größeres Kompliment machen?!
- Redakteur:
- Manuela Liefländer