VARGSHEIM - Weltfremd
Mehr über Vargsheim
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Düsterwald Produktionen
- Was mich am Leben lässt...
- Nicht um zu sterben
- Weltfremd
- Fern der Heimat
- Wenn sich unsere Klingen kreuzen
- Wolfentod - Vom Kampf im Dasein
- Dein Ende
- Vargsheim 2009
Grundsolider, stellenweise unkonventioneller Black Metal!
In Anbetracht der Entwicklungen in der internationalen Black-Metal-Szene muss man VARGSHEIM bedauerlicherweise attestieren, mit dem rauen melodischen Mix, den sie auf ihrer neuen Scheibe "Weltfremd" präsentieren, geschlagene zehn Jahre zu spät kommen. Dies soll die Musik, mit Verlaub, definitiv nicht disqualifizieren, sondern lediglich darauf hinweisen, dass es genau diese Mischung aus finsterer Epik, Boshaftigkeit und heroischer Melodik war, mit der sich seinerzeit die Brötchen verdienen ließ. Und genau das sollte in der darauf folgenden Dekade mit einer vergleichbaren Stilistik, wie sie vor allem in hiesigen Breitengraden damals gerne propagiert wurde, ungleich schwerer werden.
Der Push muss also anderweitig erfolgen, doch er ist auf alle Fälle verdient, zumindest vom qualitativen Standpunkt aus betrachtet. VARGSHEIM ziehen so manche Komposition zwar etwas zu sehr in die Länge, schaffen es aber trotzdem, die Länge durch etwas mehr melodische Tiefe wieder auszugleichen und somit sogar einige Hooks zu platzieren, die in der rauen Tonkunst nicht immer funktionieren, hier aber durchaus passend sind. Vor allem der Titelsong und das schleppende 'Nicht um zu sterben' stellen sich als elegante Hymnen aus dem düsteren Underground vor, vereinen eine gewisse Eingängigkeit in sich, vergessen dabei aber nicht, das räudige Element des Black Metals stets nach außen zu kehren.
Darüber hinaus arbeiten VARGSHEIM zeitweise mit Genre-unytpischen Mitteln. In 'Wenn sich unsere Klingen kreuzen' erwarten den Hörer im Mittelteil sogar ein paar Riffs, die man auch unschwer der Post-Core-Szene zuordnen könnte. Erstaunlich dabei: Genau jene apokalyptisch anmutenden Parts setzen hier die Akzente und durchbrechen das einheitliche Tempo, auf das sich das Trio - dies auch einer der Kritikpunkte - in manchen Stücken zu sehr festlegen. Ansonsten muss man der Band auf jeden Fall bescheinigen, ein wirklich gutes, melodisches Black-Metal-Album erstellt zu haben, dessen einzelne Kompositionen zwar manchmal ein bisschen direkter auf den Punkt hätten gebracht werden können, das aber insgesamt genügend überzeugende Momente offeriert, aufgrund derer man über diese kleinen Schwächen hinwegsehen kann!
Anspieltipps: Weltfremd, Wenn sich unsere Klingen kreuzen, Dein Ende
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes