VARIOUS ARTISTS - Advanced Electronics Vol. 4
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Industrial/EBM/Electropop
- Label:
- Synthetic / SPV
- Release:
- 07.10.2005
- [:STID:] - Acension (Extended Mix)
- DIARY OF DREAMS - Giftraum (Fmix)
- VNV NATION - Chrome (Soman Rx Longer)
- SKET - Revolution Of the Pigs (RMX)
- SPESNAZ - Apathy
- DISKONNEKTED - Naild (V 2.0 Dance)
- ANALOGUE BRAIN - Heart Of Steel (Riot In Metropolis Mix)
- HOCICO - Spirits Of Crime (Live in Israel)
- INDIVIDUALDISTANZ - Fulfil My Rage
- GRENDEL - Aspiration Feed
- GLIS - The Irreparable
- LES ANGES DE LA NUIT - Mystic Places (Adv. El. Version)
- THE PROMISE - The Rebel
- MELOTRON - Menschenfresser (Club Mix)
- MESH - Razorwire (Modified)
- TIMO MAAS - First Day
- ZOMBIE GIRL - We Are The Ones
- SUICIDE COMMANDO - Bleed For Us All
- IMPLANT feat. ANNE CLARK - Turn Up Your Chips and Circuits
- SOMAN - Pusher (US Remix)
- FIXMER/MC CARTHY - You Want It (Dave Clarke Remix)
- FUNKER VOGT - Killing Ground (AE4 Remix)
- AYRIA - My Revenge On The World (Out Out ext Strike)
- ROTERSAND - Exterminate Annihilate Destroy (reclubbed)
- REPLICANT - Chant 64
- ASCII.DIISCO - Black Metal
- WELLE:ERDBALL - Walkman
- FILE NOT FOUND - No Nothing, Never (6:30 AM Edit)
- HEIMATERDE - Musikerhaende (uncut Version)
- REAPER - Totengräber (Orthodox Version)
- PAINBASTARD - System Failed (SD Ram Mix)
- MORTIIS - The Grudge (Gothminister Remix)
Man kann zu EBM oder Electropop stehen wie man will, aber eines muss man den Machern von solchen Sampler schon lassen: Was die Spielzeit angeht, wird geklotzt und nicht gekleckert! Auch dieses Teil bringt es mit seinen zwei CDs auf eine Länge von knapp 160 Minuten. Natürlich finden sich bei der Masse an Songs auch einige Füller, aber es gibt zum Glück auch positive Ausreißer. Allen voran wird sehr viel Abwechslung geboten, und das ist ja auch schon was, oder?
Fangen wir am besten mit der ersten CD an, und die beginnt schon sehr verheißungsvoll mit dem trancigen, an den "Terminator 2"-Soundtrack erinnernden Stück 'Ascension' von [:SITD:]. Unterlegt von einem schönen Synthieteppich, frisst sich der Song immer weiter in die Hirnwindungungen und lässt, trotz einer Dauer von sieben Minuten, keine langweile aufkommen. Interessant ist auch 'Chrome' von VNV NATION, das mit fetten Beats und einem hämmernden Bass glänzen kann, aber auf sehr melodische Gesangslinien setzt. 'Apathy' von SPETSNAZ setzt auf dieselbe Formel, nur mit dem Unterschied, dass der Gesang sich, bis auf ein paar Ausnahmen, auf den Songtitel reduziert. Fans von FRONT 242 dürften ihre helle Freude dran haben. Apropos FRONT 242: Die Gruppe hat zu der vorliegenden CD die Liner-Notes verfasst, was man ohne Umschweife als weiteres Kaufargument hinzuzählen kann. 'Spirits Of Crime' von HOCICO, das überdies live in Israel aufgenommen wurde, ist ein heißer Clubfeger, der ein bisschen gothic angehaucht daherkommt. Während GRENDEL mit 'Aspiration Feed' auf den Pfaden von FRONT 242 wandeln, könnte 'Menschenfresser' von MELOTRON auf der aktuellen MEGAHERZ-Scheibe stehen, nur mit dem Unterschied, dass hier keine Gitarren zum Einsatz kommen, sondern die Beats im Vordergrund stehen. 'The Rebel' von THE PROMISE ist das beste JEAN MICHEL-JARRE-Stück seit langem. Besser hätte es der Meister selbst auch nicht hinbekommen. 'Oxygen' mit Gesang. Als weiteres Highlight kann die DEPECHE MODE-Hommage 'Razorwire' von MESH durchgehen, während bei 'First Day' der PLACEBO-Einschlag unüberhörbar ist, was aber auch kein Wunder ist, da Brian Molko himself den Refrain eingesungen hat.
Während auf der ersten CD einige Stücke nicht unbedingt so zwingend daherkommen, sieht´s zum Glück auf der zweiten besser aus. Das mit einem schönen Dampfhammer versehene 'Bleed For Us All' von SUICIDE COMMANDO weckt Erinnerungen an das letzte WUMPSCUT-Werk "Evoke", nur besser! Danach bestätigt sich die These "Da wo ANNE CLARK draufsteht, ist auch ANNE CLARK drin". 'Tune Up Your Chips And Circuits' von IMPLANT setzt einzig und allein auf ANNE CLARKE, und das ist auch gut so. 'You Want It' von FIXMER/MC CARTHY ist ein einziger cholerischer Anfall, in elektronische Beats gepresst. Wer da die Techno-Matte nicht kreisen lässt, ist selbst schuld. Zwar dominiert auf den meisten Songs die Beat- und Bassattacke, aber hin und wieder "verirren" sich auch ein paar richtige coole Sounds. Ein positives Beispiel hierfür ist 'Chant 64' von REPLICANT, was zwar sehr stark an 'Tanz den Mussolini' von DAF (DEUTSCH AMERIKANISCHE FREUNDSCHAFT) angelehnt ist, aber ansonsten voll und ganz überzeugen kann. 'Black Metal' von ASCII.DIISCO erinnert an PULP oder BLUR, und ist elektronischer Britpop von seiner besten Seite. 'Walkman' von WELLE:ERDBALL hingegen ist einfach nur Neue Deutsche Welle pur. Ein genialer Song, der einem schon nach dem ersten Durchlauf nicht mehr aus dem Kopf will. In dieselbe Richtung bewegt sich auch 'No Nothing, Never' von FILE NOT FOUND, nur dass hierbei leicht NEUROTICFISH zitiert werden. 'Totengräber' von REAPER hingegen arbeitet mit Filmzitaten und ist eingebettet in einen coolen Technobeat. Klassische Gothic-Technomucke, die in den Clubs eures Vertrauens mehr als einmal laufen wird.
Eigentlich dürfte für jeden etwas dabei sein. Auch wenn einige Songs nicht unbedingt so zwingend daherkommen, ist generell gegen den Erwerb des Samplers nichts einzuwenden. Desweiteren wird die Doppel-CD zum Midprice erhältlich sein.
Anspieltipps: [:STID:] – Ascension, TIMO MAAS FEAT. BRIAN MOLKO – First Day, WELLE:ERDBALL – Walkman, REPLICANT – Chant 64
- Redakteur:
- Tolga Karabagli