VARIOUS ARTISTS - Advanced Electronics Vol. 7
Mehr über Various Artists
- Genre:
- EBM/ ElectroPop/ Industrial/ Techno
- Label:
- Synthetic Symphony/SPV
- Release:
- 28.11.2008
- AGONOIZE: Schaufensterpuppenarsch (AE Version)
- ROTERSAND: Rushing (Extended Version)
- GROSSSTADTGEFLÜSTER: Lebenslauf (Lang)
- SCHWEFELGELB: Stein Auf Stein
- KLANGSTABIL: Math & Emotion - The Square Root Of Three
- HOTEL PERSONA FEAT. BRIAN MOLKO: Modern Kids
- LESBIAN MOUSECLICKS:Double Déjà Vu (Spooky Remix)
- TICON: Models On Cocain (Short Edit)e
- THE HUITBEAT DANCE COLLECTIVE: M (Edit)
- SHAUN F: Drty Fckn Dsko
- AUTOAUTO: Hastwerk
- THE RETROSIC: Feeding Time
- PROJECT PITCHFORK: If I Could (AE 7 Mix)
- DIE FORM: Her(t)z Frequenz
- JÄGER 90: Meine Angst
- BRUDERSCHAFT: Return (Imperative Reaction Remix)
- DISKOTEK: Don't Know Your Name (Remix)
- KITE: Ways To Dance
- ALPHAVILLE: Dance With Me (Sebastian Komor 2008 Edit Remix)
- BEBORN BETON: 24-7 Mystery (Chuck Mellow Remix)
- ULTIMA BLEEP: We Stand Alone
- SCANDY: Million Dollar Weekend
- SONO: 2000 Guns (Motorpark Remix)
- BULLMEISTER: Icecream & Love (Dance Edit)
- THE HORRORIST: 13 Dobermans (The Advent Remix)
- FRITTENBUDE:Electrofikkkke
- KOMOR KOMMANDO: Beat Around The Bushes
- KIEW: Käferfrühstück (8 Uhr Edit)
- SQUAREHEAD FEAT. ZOMBIE GIRL: Rockin'
- FELIX MARC: Digital Love (Room 805 Remix)
- CAT PEOPLE: Tanya Is In My Bed (Remixed by Davin Kano (CYCLE))
- FUNKER VOGT: White Trash (live)
- EISENFUNK FEAT. MARIA MORTIFERA: Sicko
- FADERHEAD: TZDV
- SCHWEFELGELB: Stein auf Stein
- CAMOUFLAGE: We Are Lovers (Live in Dresden)
- WELLE:ERDBALL: Ich bin aus Plastick (Live in Dresden/ Reithalle, Oktober 2008)
- FELIX MARC: Give Back The Moments
- FROZEN PLASMA: Warmogers (live)
- CRISK FEAT. LEATHER STRIP: Beute
- NOBLESSE OBLIGE: Tanz, Mephisto!
- GLIS: Oktober Skies (Re:Inforced)
- STATE OF THE UNION: Radioman
- THE BEAUTY OF GEMINA: This Time
- DEATHSTARS: Blitzkrieg
- MINA HARKER: Tiefer
- SCHNEEWITCHEN: Destruktic (Remix)
- KRYSTAL SYSTEM: Slice
- RUMMELSNUFF: Vollnarkose
Kraut und Rüben an der Elektrofront.
Da haben wir den Salat: den elektronischen, den alternativen? Auf 160 Minuten zusammengepresst ein Überblick über benannte und selbsternannte Grössen der Genres Electro, Techno, Industrial, Electro Pop und/oder EBM. Alles mit einem gewissen schwarzen Anspruch – also nicht in der Bonbonpop-Ecke zu verorten. Die gesamte Offenlegung sollte für Genrefremde und Tastendooffinder als Testlauf oder zarte Einfühlung in die Szenen benutzt werden.
Trends sind auch hier ableitbar: Nicht selten werden deutsche Texte verzerrt dargeboten, auch scheinen wie eigentlich überall die grausamen Achtziger ihre krummen Fingerchen im Spiel zu haben. Viele Edits und Remixe zieren das doppelte Konvolut, welches dem Rezensenten ob der Liederflut auf zwei CDs schon wegen der reinen Eintipparbeit Bauchkneipen bereitet. Zum ganzen - wohl als Vorweihnachtsgeschenk konzipierten - Paketchen gehört auch eine DVD mit Liveaufnahmen oder Videos, die hier leider in der Rezensionsfassung nicht vorliegt. Zu vermuten ist viel Trash und Farbe.
Entgegen aller Vorsätze sind einige der Stücke an grauen Wintertagen Automobiluntermalung gewesen, ohne wirklich die Launen zu erheben. Wollte mal sehen, was sich positiv herauspickeln lässt, denn in meiner ureigenen Musiksozialisation hat rein Elektronisches immer eine untergeordnete Rolle gespielt. Da es meist und unentwegt so vor sich hin dingst. Einige Bands aus dem Rockbereich haben sich zum Beispiel auch mit einer Überbeanspruchung solcher Beeps und anderer Effekte ziemlich den Wind aus den eigenen Segeln geklaubt. Da denke ich vor allem an THE NOTWIST oder auch BLACKMAIL. Erste klingen seitdem nur noch bemüht und gelangweilt, letztere sind ja wieder auf dem Weg der Besserung. Ach, was haben wir über die letzte MUSE-Platte für Auslassungen gehört!
Einiges, wie wahllos hier mal SHAUN F oder GROSSSTADTGEFLÜSTER setzen auf volle Clubtanzböden und funktionieren dort wohl auch. Anderes, wie DIE FORM oder die JÄGER 90 setzen auf die altbekannten – man möge mir verzeihen – archaischen EBM-Kloppereien. Ähnliches lässt sich für den zweiten Tonträger feststellen, wobei einiges schon auch auf Schlagersendern in der deutschen Peinlichradiomedienlandschaft unbemerkt unaufregend an der abgedumpften Zielgruppe vorbeischlittern könnte. Hier liegt entgegen der Nummer 1 der Wert auf Elektropopo – wie der Beitrag 'Electrofikkkke' wohl beweisen soll. Mich beschleicht die Beobachtung, dass Defizite in Idee und Umsetzung durch so genannte Signalwörter oder Schockereien oder ähnliches kompensiert werden. Oder aber vom BULLMEISTER 'Icecream & Love'. Insgesamt empfiehlt sich das alles nicht für einen spannenden Nachmittag. Gähn.
Egal, muss es wohl auch geben – nachdem es Michael Wendler nun auch ins Erste und ans Piano geschafft hat, glaube ich sowieso an gar nichts mehr.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben