VARIOUS ARTISTS - Algoma/Chronobot - Split LP
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Doom/Sludge Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Dead Beat Media
- AlgomA - Phthisis
- AlgomA - Electric Fende
- Chronobot - Red Nails
- Chronobot - Jerry Can
- Chronobot - Sons Of Sabbath
Sludge-Monotonie im Doppelpack.
Zwei Bands auf Platte zu bannen, die erst beim genauen Hinhören unterschieden werden können und bislang noch nicht durch größere Taten auf sich aufmerksam gemacht haben, kann durchaus problematisch sein. Und da das gesplittete Sludge-Doppel von ALGOMA und CHRONOBOT ebenso misanthropisch wie monoton daher poltert, werden sich wohl auch nur Sammelfetischisten oder Die-Hard-Underground-Unterstützer für diese in Gutem wie in Schlechtem hässliche Koproduktion erwärmen können.
ALGOMA steuert zur unbetitelten Split zwei Songs bei, die EYEHATEGOD-Fans vielleicht zum Aufwärmen verputzen werden, mit dem scheppernden Sound und dem widerwärtigen Gekrächze der Sänger Kevin Campbell und Boyd Rendell aber tatsächlich nur Freunde reinster musikalischer Grausamkeiten ansprechen dürfte. Das kürzere 'Phthisis' poltert in gut drei Minuten mit einer Art seltsam verzerrten Industrial-Effekten über die Bühne, ohne wirklich interessante Ansätze zu liefern. 'Electric Fence' dauert mehr als doppelt so lang, hier wird zumindest durch den verhaltenen Beginn eine gewisse Spannung herauf beschworen, doch das eintönig wiederholte Riffing und die gelegentlichen Schmerzensschreie machen auch dieses bescheidene Aufleuchten von musikalischer Aufbauarbeit wieder zunichte.
CHRONOBOT startet den dreiteiligen Beitrag mit 'Red Nails' und summenden Stoner-Gitarren, was durchaus als Alleinstellungsmerkmal einer Sludge-Combo herangezogen werden könnte - nur handelt es sich hierbei um 0815-Wüstenrock-Geriffe, noch dazu ziemlich träge und monoton abgenudelt. Wenn es um den Direktvergleich beider Bands geht, hat CHRONOBOT wohl die Nase vorn, aufgrund etwas abwechslungsreicherer Songstrukturen - wobei wir hier von Abwechslung in einem sehr, sehr eng gefassten Rahmen sprechen. Vor allem, weil sich auch bei CHRONOBOT im Sachen Dynamik überhaupt nichts Aufregendes tut. 'Jerry Can' schleppt sich vorwärts wie ein Zombie-Mammut auf Valium, zu den Stoner-Gitarren gesellt sich noch eine Hammond-Orgel, aber all das reißt angesichts der lustlosen Darbietung kaum vom Hocker. 'Sons Of Sabbath' beschließt eine auch quantitativ ziemlich knappe Vorstellung zumindest etwas flotter, mit anarchischer Chaotik, in der sich das sludgige Gerumpel, die Stoner-Sounds und das anstrengende Genöle schließlich ganz gefällig auflösen.
Unterm Strich stellen sich hier zwei Bands vor, die in ihrem Bereich noch mit limitierter Reichweite den Underground beackern und sich qualitativ auf der gemeinsamen Split-LP nicht in größerem Maße hervortun. Da gibt es zum Leidwesen der beiden Truppen deutlich überzeugendere Auftritte der Konkurrenz.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Timon Krause