VARIOUS ARTISTS - Back In Time - Tribute To Rage
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Black Lagoon/ Rebeat Records
- Release:
- 04.07.2005
- SEQUOIA DENDRON - War Of World
- SUICIDE - Baby, I'm Your Nightmare
- F.A.T.E. - Soundchaser
- EYE OF BETRAYER - Fading Hours/ Take Me To The Water
- MADOG - The Crawling Chaos
- FIRESTORM - Solitary Man
- STERNENSTAUB - From The Cradle To The Grave
- SOLE - No Lies
- STYGMA IV - Back In Time (acoustic)
- MIDGARD UPGRADED - The Missing Link
- ASPHYXIA - All I Want
- SCREAM - The Mirror In Your Eyes
- SINDUSTRY - The Price Of War
- LORDS OF DECADENCE - Paint The Devil On The Wall
- SUGAR FOR LUCY - My Rage
- CEEJAY feat. SEQUOIA DENDRON - Turn The Page
- SERENITY - Set This World On Fire
- MIDGARD - From The Cradle To The Grave
- VIVIAN - Back In Time
- EVENTIDE - The Crawling Chaos
- NEBUCHADNEZZAR - Down
- MANIAC SAINT - Higher Than The Sky
- VALSANS - Sent By The Devil
- LOST DREAMS - Defenders For The Ancient Life
- ELEFTHERIA - Riders On The Moonlight
20 Jahre RAGE – die Band aus Herne feierte dieses Jubiläum selbst bereits mit CD- und DVD-Veröffentlichung und besonderen Tourneen. Nun hat sich das neue Label "Black Lagoon Records" zusätzlich dazu noch die Mühe gemacht, ein Tributalbum mit 25 Bands ausschließlich aus Österreich zu veröffentlichen und damit Peavy & Co standesgemäß zu huldigen. Immerhin kommt diese Scheibe als Doppel-CD daher und bietet daher mit einer Gesamtspieldauer von fast zwei Stunden wirklich "value for money". Auch hat RAGE-Mastermind Peavy dieses Projekt höchstpersönlich abgesegnet und gar einen netten Einleitungstext verfasst. So sollte es bei Tributalben auch immer sein.
Für Fans sind Tributalben im Allgemeinen aber ein sehr zweischneidiges Schwert. Einerseits freut man sich natürlich über jede Art von Musik seiner Lieblingsband, wenn diese auch von fremden Künstlern gespielt wird. Auf der anderen Seite lässt die Qualität in Punkto spielerisches Niveau und vor allem im Soundbereich meist deutlich zu wünschen übrig. Auch im vorliegenden Fall schwanken die Beiträge teilweise erheblich. Einige Interpretationen knallen mächtig aus den Boxen und zeigen auch auf der handwerklichen Seite ein hohes Niveau, andere Einspielungen sind leider genau das Gegenteil.
Es ist als beteiligte Band auch immer die Frage, wie man an eine solche Aufgabe herangeht. Versucht man, die bekannten Songs eins-zu-eins zu reproduzieren oder verleiht man den Klassikern noch eigene Facetten? Meiner Meinung nach sind komplette Kopien für eingefleischte Fans zu Beginn verdaulicher, da gewohnt, eigene Interpretationen können dagegen eher eine Langzeitwirkung entwickeln, auch wenn sie meist von den Anhängern zunächst gehasst werden. Auch auf "Back In Time – A Tribute To Rage" gibt es natürlich solche und solche.
Bei den originalgetreuen Versionen können vor allem SEQUOIA DENDRON ('War Of Worlds'), SINDUSTRY ('The Price Of War') und LORDS OF DECADENCE ('Paint The Devil On The Wall') Punkte sammeln, die alle mit fettem Sound aufwarten und mit Liebe zum Detail gearbeitet haben. Ebenfalls auf der Habenseite zu verbuchen sind die Coverversionen von FIRESTORM – passender Name für dieses Tributalbum - ('Solitary Man'), SCREAM ('The Mirror In Your Eyes') und SERENITY ('Set This World On Fire'), die zwar ebenfalls sehr nah am Original geblieben sind, trotzdem aber noch eine eigene Note mit einfließen lassen konnten.
Wirklich interessant wird es, wenn man sich die Neuinterpretationen anhört. Hier stechen vor allem SUGAR FOR LUCY ('My Rage' – modern und wirklich cool), FATE ('Soundchaser' – Industrial), EYE OF BETRAYER ('Fading Hours / Take Me To The Water' – Gothic-meets-Melodic-Metal mit weiblichem Gesang), SOLE ('No Lies' – Industrial mit Nu-Metal-Einflüssen) und STYGMA IV ('Back In Time' – Akustikversion) hervor. Hier kann man wirklich sagen: Experiment gelungen!
Als Paradebeispiele für klare Fehlschüsse müssen leider die Stücke von VIVIAN ('Back In Time') und MANIAC SAINT ('Higher Than The Sky') herhalten, in denen vor allem im Gesangsbereich grobe Schnitzer gemacht wurden. Sorry, Leute, so etwas geht gar nicht. Als weiteren kleinen Kritikpunkt muss ich anmerken, dass keine Songs vor "Trapped" (1992) berücksichtigt wurden (wo zum Beispiel ist 'Don't Fear The Winter'?), dagegen aber drei Songs gleich doppelt zu finden sind. Das im Booklet angekündigte 'Days Of December' von TACCA MILLS musste übrigens aus Gründen von "is nich" entfallen.
Allzu ernst sollte man die ganze Geschichte im Endeffekt nicht nehmen, sondern es als das ansehen, was es ist: eine Verbeugung vor einer Band, die in den letzten zwanzig Jahren einiges geleistet hat. Alles in allem jedenfalls ein nettes Album, das Fans der Power-Metaller von RAGE bestimmt viel Spaß machen wird.
Anspieltipps: Back In Time (acoustic), My Rage
- Redakteur:
- Chris Staubach