VARIOUS ARTISTS - Baden Metal Compilation Vol. 1 - Rise Of The Griffin
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Heavy Metal (in verschiedensten Varianten)
- Label:
- http://www.baden-metal.de
- Release:
- 10.05.2008
- LIQUID HORIZON - Battle Entrance
- IRONY - Tower Of The Enthroned
- BASTARD NATION - Point Of No Return
- SAMMY GRAY - Wild Guys
- SHARDLESS - Fairytales...Out Of The Dark
- KATHARSIS - A Dream Within A Dream
- LYFTHRASYR - Venture And Value
- UNLIGHT - March Of The Funeral God
- NEFARIOUS - Hegemony Of Density
- BITTERNESS - Hatred Is My Virtue
- SMILODON - Murder Of Crows
- SILENT OVERDRIVE - Faceless
- RESPAWN INC. - Stay
- EDGECRUSHER - Forever Failure
- FRANTIC ON MARCH - Playground
- THE PROPHECY 23 - Immortal Attitude
Yücel Erol ist einer der wohl umtriebigsten Metaller im badischen Raum. Bereits seit 2002 versorgt er die Welt mit Information rund um die Szene in der Region, die Website sei aber nicht nur dort ansässigen Metal-Heads empfohlen, sondern muss meiner Meinung nach geradezu als Vorzeigeexempel in Sachen Internetpräsenz zum Thema "Support your local Scene" betrachtet werden.
Damit nicht genug, versorgt Yücel nun zum ersten Mal Interessenten in aller Welt mit Bands aus seiner Heimat. Wie unschwer zu erkennen ist, scheint es bereits Pläne für Fortsetzungen zu geben, was auch gut so ist, denn "Vol. 1" ist rundum gelungen. Die Chose kommt als cooles Digipack im Kreuzformat daher und enthält insgesamt 16 Exemplare von diversen Metal-Formationen, die es in der Summe auf eine stattliche Gesamtspielzeit von über 76 Minuten bringen. "Value for Money" ist aber nicht nur aus diesem Grund angesagt, auch die Bands selbst, sollten diese nicht ohnehin bereits in den heimischen Archiven vertreten sein, sind es durch die Bank wert, angetestet zu werden. Stilistisch findet man in der Metal-Szene in Baden offenbar ein ebenso reichhaltiges wie unterhaltsames und vor allem hochwertiges Programm, wie nun anhand dieser Compilation nachzuvollziehen ist.
Den Einstieg machen die Proggies von LIQUID HORIZON mit 'Battle Entrance' von ihrem "Revolutions"-Album. Eine feine Sache, die nicht nur Lust auf mehr von dieser Band macht, sondern zudem auch ein wahrlich gelungener Opener und in Sachen Sound mehr als nur kompatibel zu vermeintlich großen Namen ist. Es folgen IRONY mit einer Dosis kraftvollem Heavy Metal in traditioneller Machart, ehe BASTARD NATION mit ebensolchem aufhorchen lassen. Ein weiterer heißer Newcomer aus dieser Region ist hier am Start - das hurtige, mit dezenten Thrash-Metal-Anleihen versehene, ungemein eingängige 'Point Of No Return' wird auch auf dem in Bälde zu erwartenden Langeisen "Birth Of A Nation" zu finden sein, auf welches man in der Tat bereits jetzt sehr gespannt sein darf.
SAMMY GRAY besingen danach die 'Wild Guys' in ebenso traditioneller und melodischer wie auch gelungener Machart, bevor SHARDLESS mit dem Titelsong ihres Albums "Fairytales ... Out Of The Dark" als Erste für die Frauenquote zuständig sind, haben sie doch mit Corinna Ketterer eine überaus talentierte Sängerin im Line-up, die den melodischen Rock dieser Formation sangestechnisch verdammt gut umzusetzen imstande ist. Danach wird es ein wenig melancholischer, denn KATHARSIS haben sich dem dunkel getünchten gothischen Metal mit zweistimmigem Gesang und mächtiger Brachialschlagseite verschrieben.
Danach dürfen Schwarzheimer LYFTRASYR und die pechschwarzen Deather von UNLIGHT vorstellig werden, die beide, auch wenn sie bereits durchaus bekannt sein sollten, einmal mehr die Freunde der ganz heftigen Abteilungen beglücken sollten. NEFARIOUS scheinen, zumindest dem Augenschein nach, noch recht jung zu sein, aber auch von diesem Quintett darf man in Zukunft noch einiges erwarten, denn die Burschen wissen mit herbem Death Metal mit Thrash-Schlagseite zu gefallen. BITTERNESS lassen mit 'Hatred Is My Virtue' ebenso amtlich die Thrash-Metal-Kuh fliegen, wenn auch eher in Manier der alten Schule.
Ebenfalls sprichwörtlich tierisch, allerdings mit tödlichem Ausgang und zudem mit wesentlich mehr Federn, geht es danach ab. 'Murder The Crow' nennt sich nämlich nicht nur der folgende Song von SMILODON, sondern auch deren erste EP, auf der sich mit Sängerin Luzy ein Mädel vorstellt, das offenbar in die Fußstapfen von Angela Gossow zu treten versucht, wobei man den melodischen Death Metal dieser Truppe generell im Auge behalten sollte, wenn von "heißen Eisen" die Rede ist. SILENT OVERDRIVE legen härtemäßíg dann noch eine Schippe drauf und kredenzen uns ebenso heftige wie brachiale Klänge in der Schnittmenge aus groovigem Thrash und Metalcore der Urzeit jener Mucke.
Danach bitten uns RESPAWN INC. ebenfalls im groovigen Thrashcore-Stil ganz höflich darum, uns zu verabschieden. Tut mir leid Jungs, aber eurer Aufforderung in 'Stay' von wegen "Stay away from me" kann und will ich leider nicht nachkommen, dazu ist diese Nummer schlicht zu ohrwurmig und zu gelungen. Heftiger Metal mit Hard/Metalcore-Anteilen, ohne Kompromisse vorgetragen und dennoch mörderisch eingängig, so soll es sein! Einen der spieltechnischen Höhepunkte setzen danach die schneidenden Riffs der Burschen von EDGECRUSHER aus der "Lake Area". Die Jungs stellen hiermit eindrucksvoll unter Beweis, dass ihre Tracks locker den Test der Zeit bestehen, denn der Titelsong ihres letzen Albums "Forever Failure" weiß auch längere Zeit nach der Veröffentlichung noch schwer für Bangalarm zu sorgen.
Moni von FRANTIC ON MARCH darf danach ein letztes Mal für "Female Fronted Metal" sorgen und macht ebenso wie ihre Kolleginnen zuvor gute Figur. Hoffentlich darf ein Teil des Bandnamens der zum Schluss zu vernehmenden Truppe als Programm für Yücel und seine Intention verstanden werden. THE PROPHECY 23 beenden nämlich mit Thrash Metal auf hohem Niveau diesen Sampler, von dem uns in Zukunft hoffentlich noch unzählige weitere Ausgaben ins Haus schneien werden!
"Rise Of The Griffin" ist eine ungemein lohnende, interessante, vom Macher höchst ambitioniert und professionell aufbereitete und zudem für alle Regionen dieser Welt nachahmenswerte Sache geworden!
Anspieltipps: BASTARD NATION, BITTERNESS, RESPAWN INC., EDGECRUSHER
- Redakteur:
- Walter Scheurer