VARIOUS ARTISTS - CHAINS / SUTON - Balkanian Narko Doom
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- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Ordo MCM
- Release:
- 25.04.2016
- CHAINS - Fire Walk With Me
- CHAINS - Red Moon Bloody Moon
- CHAINS - Catodic Church Celebration
- CHAINS - Medieval Art Of Sorcery
- SUTON - I Watch How He Pound the Last Nail Into The Coffin Of Humanity
- SUTON - Prelude For Spiritual Void Of Nature (Acid Violet Trip Of Our Death)
- SUTON - The Sun has Turned To Black
Richtig intensiver Doom aus der Balkanregion
Der Name ist Programm, viel mehr als oftmals zuvor: "Balkanian Narko Doom" haben sich CHAINS und SUTON auf die Fahne geschrieben, und sowohl die Bosnier als auch die Slowenen machen auf ihrem Split-Release keinen Hehl daraus, dass sie sich als zwei der meistversprechenden Acts aus der ganzen osteuropäischen Szene in Teamstärke endlich mal einen Namen machen wollen.
CHAINS macht den Anfang und präsentiert sich als die experimentierfreudigere der beiden Truppen. Nach der einleitenden Hymne 'Fire Walk With Me' wagt man sich zwischenzeitlich sogar in den avantagrdistischen Bereich vor, spielt mit progressiven Strukturen, kann die vielen Grenzüberschreitungen in die Nachbargenres aber immer wieder mit einer ausgesprochen fein ausgeklügelten Dynamik kontern, was sich sowohl in einem introvertierten Song wie 'Red Moon Bloody Moon' als auch bei einem kompakten Kracher wie 'Medieval Art Of Sorcery' sehr positiv bemerkbar macht. Vielleicht ist CHAINS die Band in diesem Duo, die wegen ihrer sperrigen Ansätze erst viel später zündet. In Sachen Intensität ist das Level, dass die Combo aus Slowenien auffährt, aber absolut ebenbürtig.
Eine ganze Spur direkter, teilweise auch wesentlich melodischer geht es indes bei SUTON zur Sache, die überdies auch den rockigeren Sound haben. Einige gepflegte Noise-Ansätze werden in Nummern wie ' Prelude For Spiritual Void Of Nature (Acid Violet Trip Of Our Death)' verarbeitet, doch die dezenten Annäherungen an NEUROSIS und Co. kommen dem Sound der erst 2014 gegründeten Band aus Bosnien-Herzegowina immer wieder zugute. Mit einem Epos wie 'I Watch How He Pound The Last Nail Into The Coffin Of Humanity' erweist sich das Ein-Mann-Projekt aber auch auf cineastischer Ebene als würdig und schafft eben jene beeindruckenden Klangflächen, die als krasser Kontrast zum CHAINS-Sound das Salz in der Suppe bilden.
Insgesamt erlebt man auf "Balkanian Narko Doom" sieben exquisite, hochwertige und einfach bärenstarke Doom-Tracks, die zwar eine Weile brauchen, auf lange Sicht aber mit einer immensen Tiefenwirkung verwöhnen und diese beiden Acts hoffentlich schon schnell auf breiter Fläche etablieren.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes