VARIOUS ARTISTS - DEBAUCHERY vs. BALGEROTH - In der Hölle spricht man Deutsch
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Death Metal / NDH / Thrash
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 13.07.2018
- Blutgott Blitzkrieg
- Jenseits des Himmelstors
- Schlachte den Teufel
- Blutmusik
- In der Hölle spricht man Deutsch
- Möderkult der Zerfleischer
- Imperator der Gewalt
- Sternenkind
- Menschenfeind
- Dämonische Schlachtmaschine
- Knochenheim
- Beasts Of Balgeroth
- Beyond The Eternity Gate
- Overcome Evil
- Bloodcrushing Heavy Metal
- Teutonic Hell
- Slaughtercult Of Carnagers
- Overlord Of The Black Art
- Starchild In The Godspire
- Enemy Of Mankind
- Dreadnought Demon Engine
- Mighty Bone Halls
Merkwürdige Konfrontation
Thomas Gurrath ist ein umtriebiger Geselle, der mit seinen Arbeiten bei DEBAUCHERY längst nicht ausgelastet ist; zuletzt machte er mit BLOOD GOD auf sich aufmerksam, bevor es ihn dann wieder zurück zu seinem etwas brachialeren NDH-Projekt BALGEROTH verschlug, mit dem er nun das selbst erdachte Triptychon der Blutgötter abschließen möchte.
Die Art und Weise, wie der Frontgrunzer und Gitarrist all das jedoch anpackt, ist äußerst fragwürdig, denn letzten Endes lässt er seine Bands miteinander konkurrieren und initiiert auf seinem aktuellen Split ein Duell, das ihn nicht nur als Gewinner dastehen lässt. Denn die direkte Gegenüberstellung von DEBAUCHERY und BALGEROTH geht definitiv zugunsten seiner langjährigen Stammkapelle aus. Und das Tückische dabei: Der Sieg ist wirklich vernichtend.
Man mag von BALGEROTH ohnehin halten, was man mag, wird aber irgendwann sicherlich auch realisieren, dass der abgehackte, stampfende Beat und das lyrisch doch recht fragwürdig umgesetzte Material binnen kürzester Zeit bereits den Punkt des maximalen Verschleißes erreicht hat. Auf "In der Hölle spricht man Deutsch" kommt man nicht umhin, ab und zu mal einen Schmunzler einzuwerfen, wenn man nicht sogar etwas lauter über die naiven Texte lachen muss, deren martialisches Wesen zwar wunderbar zu den ersten Ideen der Neuen Deutschen Härte passt, deren tatsächlicher Content aber nun wirklich eine Aneinanderreihung von Peinlichkeiten ist. Addiert man schließlich das eingefahrene System, das steif und unbeweglich in den elf Tracks implementiert wurde, erhält man eine verdammt eintönige Darbieetung, die auch von den zugegebenermaßen coolen Grooves nicht kaschiert werden kann.
Wesentlich besser macht es DEBAUCHERY auf der zweiten CD, die eigentlich die gleichen Grundideen mit englischen Texten in das meist melodische Death-Metal-Dasein von Gurraths eigentlicher Nummer eins bietet. Doch bei DEBAUCHERY geht die Sache einfach viel besser rein, man bewegt sich viel entspannter zu den dicken Gitarren, und mit den vereinzelten Melodien und vor allem mit der gebotenen Abwechslung ist am Ende wesentlich mehr anzufangen als mit dem anstrengenden Einerlei von BALGEROTH - und dabei hat man selbst DEBAUHERY schon besser erlebt als auf diesem "Enemy Of Mankind" betitelten, zweiten Silberling.
Letztendlich scheitert dieses Doppelalbum vor allem am negativ aufregenden Output von BALGEROTH, den man sich irgendwann schlichtweg nicht mehr geben kann. DEBAUCHERY ist ein guter Kompensator, aber dennoch nicht dazu in der Lage, den verlorenen Boden in Gänze wieder gut zu machen. Und davon mal ganz abgesehen hat der Mastermind mit dieser direkten Konfrontation auch eigeninitiativ dargestellt, wie unnötig seine persönliche Projektvielfalt ist. Schuster, bleib bei deinen Leisten - so sollte es auch Thomas Gurrath halten!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes