VARIOUS ARTISTS - DENIED/BDF - Live In Sin ... Face Death In Judgement
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Hardcore/Metalcore
- Label:
- Filled With Hate
- DENIED - My Proudest Moment
- DENIED - For What It`s Worth
- DENIED - Lies Upon Lies
- DENIED - Am I The Only One
- BDF - Mind Over Matter
- BDF - Necktie
- BDF - One Mans Ruin
- BDF - Faith
Hier haben wir mal wieder was für die Hardcorefraktion, und zwar eine nette Split-CD, knapp 30 Minuten lang, mit der sich zwei Bands der Öffentlichkeit präsentieren. Den Anfang machen dabei die Amis von DENIED, die nicht nur eine Gitarristin am Start haben, sondern sich vor allem an der Ostküste schon ordentlich den Arsch abgetourt haben. Als sonstige Veröffentlichung schlagen bis jetzt nur eine MCD zu Buche sowie ein Samplerbeitrag. Da aber eine Europatour ansteht, ist ein bisschen Promotion in good old europe ja auch nicht verkehrt.
Musikalisch klingen DENIED so, wie es sich für eine New Yorker Band gehört: wütend, aggressiv und angepisst. New School Hardcore trifft auf den typischen NYC-Sound, wobei vor allem ersterer Einfluss sich massiv in den Songs niederschlägt, denn geschwindigkeitsmäßig donnern die vier Tracks fast ausschließlich im Midtempo durch die Gegend. 'My Proudest Moment' fängt jedenfalls ziemlich aggressiv an, walzt im Midtempo über den Hörer hinweg, kann mit guten düsteren Harmonien aufwarten und der Moshpart ist auch nicht von schlechten Eltern. Gut gemacht, gekonnt arrangiert, hört man sich gerne an. Einziges Problem: Die beiden Nachfolger 'For What It`s Worth' und 'Lies Upon Lies' warten zwar mit etwas Doublebass oder auch mal cleanem Gesang auf, verwenden aber die gleiche Grundformel wie der Opener und können qualitativ auch nicht mit diesem mithalten.
Aber dann kommt ja noch 'Am I The Only One' und da machen DENIED alles richtig: schleppender Anfang, sehr heavy und auf den Punkt gespielt, bevor dann richtig Gas gegeben wird. Definitiv der beste der vier Songs, hier zeigen die New Yorker, was sie alles können.
Dann ist auch schon Schluss und BDF (steht für BEAT DOWN FURY) übernehmen. Die kommen aus London, haben sich 1999 gegründet, ebenfalls schon eine MCD am Start und bezeichnen ihren Stil als Street Edge Metalcore. Darüber hinaus sind hier zwei Frontmänner am Start, Pierre von KNUCKLEDUST (durften schon auf der Eastpak-Resistance-Tour spielen) und Pete von KARTEL.
Musikalisch klingt das nochmal eine Ecke krasser als DENIED. Typische Metalriffs und –melodien treffen auf knackiges Hardcore-Drumming, fette Moshparts und das fiese Gebrüll der beiden Frontmänner. Beim ersten Hören lässt einen ein Song wie 'Mind Over Matter' reichlich sprachlos zurück. Klingt weder nach Fisch noch Fleisch, obwohl die Riffs echt gut sind und der Moshpart gut knallt. Könnte aber auch daran liegen, dass die Produktion eher mal bescheiden ausgefallen ist, ich vermisse jegliche Balance zwischen den Instrumenten und deutlich massiver könnte das auch klingen.
Aber auch BDF lassen sich nicht lumpen und hauen noch einen, den Rahmenbedingungen trotzenden, guten Track raus: 'One Mans Ruin' beginnt schnell, treibend, metallisch, kann sogar Blasts aufbieten, klingt verdammt aggressiv und der ruhige Mittelteil macht das Lied endgültig zum besten der vier BDF-Songs.
Bleibt alles in allem eine recht gute Split-CD mit den Siegern DENIED, wobei BDF vor allem an ihrer Produktion scheitern. Wenn BDF ihr Chaos etwas besser strukturieren und DENIED mehr Speed auffahren, dann können beide Band sogar bald in der Hardcore-Bundesliga mitspielen, die Ansätze sind jedenfalls auf "Live in Sin ... Face Death In Judgement" durchaus vorhanden. Schauen wir mal, was da noch kommen wird.
Anspieltipps: DENIED: Am I The Only One, My Proudest Moment; BDF: One Mans Ruin
- Redakteur:
- Herbert Chwalek