VARIOUS ARTISTS - Deathronation / Obscure Infinity
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Old-School Death Metal
- Label:
- Whispers Of Death/ Iron Bonehead Productions
- Release:
- 10.01.2013
- Obscure Infinity - Absurd Existence
- Deathronation - Vulture's Eyes
Die erste Old-School Death-Metal-Duftmarke des Jahres
Zwei Sachen stehen momentan recht hoch im Kurs: Das ist zum einen Vinyl, was von vielen Metalheads bereits jetzt lieber gesammelt wird als CDs und Mp3s, und zum anderen Old-School Death Metal, der sich auch endlich in Deutschland heimisch fühlen kann. Da ist es nur logisch, dass beides vereint eine sehr interessante Angelegenheit ist. Das werden sich auch die beiden teutonischen Todesblei-Traditionalisten OBSCURE INFINITY und DEATHRONATION gedacht haben, als sie sich entschlossen haben eine gemeinsame Split-SIngle herauszubringen, die beim Untergrund-Label Iron-Bonehead-Productions erschienen ist.
Mit dem Song 'Absurd Existance' steuern die Westerwälder OBSCURE INFINITY knapp vier Minuten Material zum Gemeinschaftsprojekt bei und beweisen wie auch schon bei ihrer letzten Split mit PROFANAL, dass sie keinesfalls einfach den Ausschuss der Album-Sessions für ihre Splits nehmen und zweitverwerten wollen. Vielmehr ist ihr Song ein waschechtes Brett, was ordentlich in den Arsch tritt. Im band-typischen Stil zwischen Skandinavien, Holland und Deutschland bolzen die Jungs heftige Melodiewände heraus, die Sound-Kollagen mit einem leichten Black-Metal-Ansatz vereinen, was aber wirklich nur im Detail auffällt. Sänger Jules setzt wie auch schon beim aktuellen Studioalbum eher auf Screams als auf Growls und verstärkt den angeführten Effekt auch noch etwas. Über allem schwebt mal wieder das Gitarrenspiel von Lead-Axtmann Stefan, der in diesem Song ein feines Solo zu bieten hat.
Die Franken DEATHRONATION kommen mit dem Song 'Vulture's Eyes' um die Ecke und passen mit ihrem ebenfalls sehr nach Verwesung stinkendem Todesstahl gut ins Bild. Ihr Stil ist leicht amerikanischer als der von OBSCURE INFINITY, aber orientiert sich am ganz alten Ami-Death á la MORBID ANGEL und POSSESSED. Stampfend und mit einem längeren instrumentalen Intro startet der Beitrag der Süddeutschen. Danach wütet der Track sehr groovig und düster, während der Songaufbau und die Rhythmik auf jeden Fall an OBITUARY erinnert. Dennoch unterscheiden sich DEATHRONATION durch die tiefen und gepressten Vocals stark vom genannten Vorbild. Sie vereinen viele Stärken der unterschiedlichen Todesblei-Einflüsse zu einer sehr gut hörbaren Mixtur, die auch durch einen leichten War-Metal-Einschlag die Fans von Truppen wie BLASPHEMY oder IMPIETY auf ihre Seite ziehen wird.
Alles in allem sind beide Songs auf jeden Fall hörenswert, auch wenn die Spielzeit logischerweise etwas kurz ist. Jede Band hat leider nur einen Song beigesteuert und gerne hätte man beiden Gruppen länger gelauscht. Aber dafür kann man diese Split sehr gut mehrfach hören, was das Preis-Leistungs-Verhältnis eindeutig hebt. Vinyl-Sammler mit Death-Metal-Affinität sollten in jedem Fall zugreifen, immerhin ist das Teil streng limitiert.
- Redakteur:
- Adrian Wagner