VARIOUS ARTISTS - Edgar Allan Poe - Visionen
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Gemischt
- Label:
- Gun Records / Lübbe Audio
- Release:
- 02.06.2006
- Das Berliner Filmorchester - "Prelude"
- Ulrich Pleitgen - "Der Rabe"
- Kai Wiesinger - "Träume"
- Christopher Lee - "Ein Traum In Einem Traum"
- Anna Thalbach - "Lenore"
- Jan Josef Liefers - "Der Verwunschene Palast"
- Iris Berben - "Die Schläferin"
- Dietmar Bär - "Die Glocken"
- Hannelore Hoger - "An Eine Im Paradies"
- Gudrun Landgrebe - "Brautballade"
- Iris Berben - "Ein Traum"
- Dero (OOMPH!) - "Traumland"
- Kai Wiesinger - "Der Sieger Wurm"
- Christopher Lee - "The Raven (Original Version)"
- L'Ame Immortelle - "Dein Herz"
- Alexander Veljanov - "Lied Für Annabel Lee"
- Matern vs. Die Jungen Tenöre - "The Raven"
- Christopher Lee - "Elenore"
- Katharina Franck - "Ligeia"
- Vince Bahrdt - "Ich Seh'"
- Secret Discovery - "Nur Ein Traum"
- Subway To Sally - "Finster Finster"
- Mara Kim - "A Dream Within A Dream"
- FM Einheit - "Der Eroberer Wurm"
- Edgar Allan's Project - "Ich Bin Nicht Wahnsinnig"
- Ronald Stein - "Haunted Title / Perfectly Sure End"
- Les Baxter - "Popcorn Time"
Schon zu seinen Lebzeiten faszinierte dieser Mann die Menschen: EDGAR ALLAN POE. Der amerikanische Schriftsteller hat seine Bedeutung jedoch bis heute nicht verloren. Auch Vertonungen seiner Texten sind nichts Neues; so gab es unter anderem 2000 ein Musical namens "POEtry" und ebenfalls beschäftigten sich Musiker aus der "schwarzen Szene" sowie andere Künstler mit ihm. Auf der Doppel-CD "Visionen" von EDGAR ALLAN POE gibt es jeweils einen Abschnitt mit Texten, die musikalisch vertont wurden und auf dem zweiten werden weitere Werke POEs in Hörbuchform dargestellt.
Zur musikalischen Untermalung der lyrischen Ergüsse POEs trugen auch L´ÂME IMMORTELLE bei. 'Dein Herz' wird mit Klampfenklängen eingeleitet. Allerdings bringt die Stimme der L´ÂME IMMORTELLE-Sängerin Herzen eher zum Weinen und bei ihrem kraftvollen Organ geht der Text auch leider unter – schade. Gefühlvoller wird es da bei dem 'Lied für Annabel Lee'. Eine traumhafte Vertonung von ALEXANDER VELJANOV. Sehnsüchtige Gedanken kommen da definitiv auf. Ganz anders wird es beispielsweise bei 'Nur ein Traum': SECRET DISCOVERY leitet das Stück mit Sprechgesang ein. Düstere, schwermutige Hintergrundmusik kommt hinzu, aber der Sänger hätte eher beim Sprechgesang bleiben sollen – der Gesang zerstört die anfängliche eindringliche Wirkung. Ein anderes Stück namens 'Finster' wird von SUBWAY TO SALLY musikalisch so untermalt, wie es der Hörer wohl von ihnen erwartet hätte: Ein leichter mittelalterlicher Hauch ist nicht zu verkennen, aber er passt zu diesem Stück. Als eine Art Einleitung auf das "Mini-Hörbuch" kann auch 'Der Eroberer Wurm' verstanden werden, denn FM EINHEIT unterstreicht den Text mit Sprechgesang und minimalistischer Hintergrundmusik.
Im "Mini-Hörbuch" gibt es unter anderem Darbietungen von DERO von OOMPH! Er spricht mit tiefer, eindringlicher Stimme – ein zarter, zerbrechlicher Hintergrund, Musik kann es nicht genannt werden. Es passt. Gebanntes Zuhören, bis das Klampfenzupfen den Ausflug ins 'Traumland' beendet. Gewaltig beeindruckend ist 'Der Rabe', wohl POE bedeutenstes lyrisches Werk. Es wird gesprochen von ULRICH PLEITGEN: Seine Erzählweise zieht den Hörer in einen Bann aufgrund dieser Abwechslung. Eine spannende Gestaltung des Textes – doch bei einem Text von EDGAR ALLAN POE fällt ihm das Spielen mit der Stimme wohl kaum schwer. 'Lenoré, nichts weiter mehr', haucht er. Ein Lob auf diese eindrucksvolle Darbietung dieses Stückes von POE. Doch auch der Rabe sprach irgendwann nimmermehr. Auch CHRISTOPHER LEE darf Texte vertonen: 'Ein Traum in einem Traum'. Leider klingt er wie ein Großvater, der seinem Enkel in Ruhe etwas erzählt. Im Vergleich zu PLEITGEN wirkt LEEs Darbietung leider kaum fesselnd, und da hilft auch die musikalische Untermalung nicht. IRIS BERBENs Stimme strahlt bei 'Ein Traum' hingegen eher sanfte Wollust aus. Allerdings geht der 'Traum' auch nur zwei Minuten, und so ist alles drumherum länger als ihr stimmlicher Auftritt. Zuhörerbannend liest ebenfalls JAN JOSEF LIEFERS. Er präsentiert das Stück 'Der verwunschene Palast'. "Lachend, aber niemals lächelnd" – genauso ernst und traurig wie diese Worte klingen, wirkt auch seine Stimme.
"Visionen" hatte sicher auch POE durch seinen Gebrauch von Opium des Öfteren, und diese wurden musikalisch von manch einem der Künstler auch wunderbar umgesetzt. Das "Mini-Hörbuch" ist trotzdem der wohl eindrucksvollere Part.
Anspieltipps:
Alexander Veljanov – Lied für Annabel Lee
Ulrich Pleitgen – Der Rabe
http://www.visionen.tv
- Redakteur:
- Franziska Böhl