VARIOUS ARTISTS - Evoken / Beneath The Soil (Split)
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Doom Death
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- I Hate Records / Soulfood
- EVOKEN - Omniscent
- EVOKEN - The Pleistocene Epoch
- EVOKEN - Vestigal Fears
- EVOKEN - Into The Primal Shrine
- BENEATH THE FROZEN SOIL - Ironlung
- BENEATH THE FROZEN SOIL - Monotone Black I
- BENEATH THE FROZEN SOIL - Monotone Black II
Schwere Doom-Happen im Split-Programm
Gewaltige Unterschiede im tödliche angehauchten Doom-Segment? Gravierende Differenzierungen im Bereich der brachialen Nuancen? Machbar? Nun, klare Antwort: Ja - und das direkt im Rahmen einer einzigen CD! Die Rede ist von der neuen Split-Veröffentlichung der amerikanischen Legende EVOKEN und den noch relativ jungen Schweden von BENEATH THE SOIL, die ihre Kräfte kürzlich zum Release eines gemeinsamen Werkes gebündelt haben. Undd dieser demonstriert wahrhaftig alle Höhen und Tiefen dieser Musik...
Die Scheibe beginnt mit der bereits 1994 gegründeten Veteranen aus den Staaten, deren letzter Longplayer auch über den Underground hinaus mächtig abgefeiert wurde. Umso trauriger, dass die Band kurz darauf am Abgrund stand und ihre Mannschaft an elemanteren Positionen neu besetzen musste. Doch die Band hat sich nicht vom richtigen Weg abbringen lassen und zeitnah an die Herausgabe von "A Caress Of The Void" in neuer Formation frisches Material ausgebrütet. Immerhin drei komplette Düster-Happen sind hierbei in den Ofen geschoben worden, geradezu prädestiniert bei epischer Garzeit ihren finsteren Geschmack zu entwickeln, und sich von einem monströsen Instrumental den Gnadenschuss geben zu lassen. Eine bedeutsame Rolle spielt hierbei einmal mehr das sphärisch eingebrachte Keyboard, welches nicht selten an die US-Deather von NOCTURNUS erinnert, hier aber teilweise noch dominanter eingeflochten wird. Die Atmosphäre wird direkt festgelegt und zum spannungsgebenden Element erkoren, welche von den Tasten auf der einen und den zähen Riffs auf der anderen Seite immer wieder mit neuem Stoff gefüttert wird. Im Opener 'Omniscient' resultiert diese Kombination direkt in einem gigantischen Track, der alle Facetten des Dooms in sich vereint, zwar ab und zu ein paar kleine Längen mit sich führt, in der Endbilanz aber absolut überzeugt. Das darauf folgende 'The Pleistocene Epoch' hingegen ist etwas zu sehr gestreckt und kann die Spannung nicht so intensiv aufrechterhalten wie der direkte Vorgänger oder das nachfolgende 'Vestigal Fears', das mit kompakteren Ansätzen absolut ins Schwarze trifft und bestätigt, warum EVOKEN im Underground einen derart bemerkenswerten Status innehaben. 'Into The Planet Shrine' ist anschließend der süße Schlussakkord eines halbstündigen monumentalen Dauerlaufs durch die Welt des doomigen Death Metals.
BENEATH THE FROZEN SOIL hingegen verfolgen einen klassischeren Ansatz, sind zwar auch auf eine vereinnahmende Atmosphäre ausgerichtet, setzen aber eine mindestens ebenbürtigen Priorität im Hinblick auf die Brachialität. Der Zweiteiler 'Monotone Black' gilt hier als Kernstück, lässt aber leider ein wenig von jener Intensität missen, die man in der ersten Hälfte dieses Split-Releases zu hören bekommen hat. Zwar sind auch BENEATH THE ROZEN SOIL ein Stückweit über dem Durchschnitt, aber man wird das Gefühl nicht los, dass bei einzelnen Kompositionen mehr hätte herausgeschlagen werden können.
In der direkten gegenüberstellung sind EVOKEN daher auch (erwartungsgemäß) die klaren Sieger, wenngleich ihre Kollegen sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, wenigstens mal aufhorchen zu lassen. Für Doom-Jünger mit Hang zur brutaleren Seite ist diese Split daher auch eine Empfehlung wert. Neueinsteiger sollte vielleicht erst mal "A Caress Of The Void" ordern und sich langsam herantasten!
Anspieltipps: Omniscient, Vestigal Fears, Ironlung
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes