VARIOUS ARTISTS - Fear The Elements - A Four Way Split
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Hardcore / Metalcore
- Label:
- Village Kids Records
- Release:
- 06.10.2006
- END IS FOREVER - Rosen
- END IS FOREVER - Hoffnungsschimmer
- END IS FOREVER - Kriegslied
- END IS FOREVER - Despair
- END IS FOREVER - Nemesis
- JOHN DOE - Intro
- JOHN DOE - My Last Fall
- JOHN DOE - The 57th Joseph K.
- JOHN DOE - Decalogue Of Hatred
- JOHN DOE - Sound Of Silence
- JOHN DOE - Last Breath
- LOYAL TO THE GRAVE - Endless Maze
- LOYAL TO THE GRAVE - In A Roll Of Days
- LOYAL TO THE GRAVE - 168-Set Terror
- FAILURE - Suicide
- FAILURE - Tainted Dreams
- FAILURE - Blasted Hope
- FAILURE - Valentine
- FAILURE - Split Second
Nette Idee. Anstatt einzelne EPs auf den Markt zu feuern, die heutzutage unfassbar überflüssig sind und eigentlich auch noch nie gebraucht wurden, hat man auf dem "Fear The Elements"-Silberling vier Bands fanfreundlich zusammengefasst. Der Exotenpokal geht dabei an die Philippiner FAILURE, die genauso wie die Deutschen END IS FOREVER und JOHN DOE aus Polen mit den Beiträgen zu dieser Compilation ihren Label-Einstand feiern. Vervollständigt wird die Runde von den Japanern LOYAL TO THE GRAVE, die schon ein paar Veröffentlichungen auf dem Buckel haben.
Alle Combos sind in den Hardcore-Subgenres zu Hause, deren Wurzeln im zurückliegenden Jahrzehnt zu verorten sind. Den Anfang machen END IS FOREVER, die fast so was wie der Prototyp der Neunziger-Hartkeks-Kapelle sind. Ihr ungemütlicher, leicht noisiger und oftmals Death-Metal-lastiger Hass-Core, der von ein paar Samples durchzogen ist, strahlt im Gegensatz zu dem, was in der Info steht, recht wenig Hoffnung aus – zumindest musikalisch. 'Kriegslied', 'Rosen' oder 'Nemesis' sind brutale Geräte, die 'ne Menge Kleinholz zurücklassen. Sehr gut, wenngleich ab und an noch etwas unmotiviert kommt auch der Mann/Frau-Wechselgesang, der nix mit Röchel-Säusel-Spielchen am Hut hat, sondern nur mit Röcheln – beide Parteien schicken ihre Stimme mit überwiegend hysterischem Gekeife in die ewigen Jagdgründe. Für ihr Alter (auf dem Bandfoto sieht das Quintett noch verdammt jung aus) ist die Truppe einerseits schon beachtlich scheiße drauf und andererseits musikalisch überraschend gut dabei. Und wenn beim nächsten Mal nicht wieder deutsche und englische Passagen innerhalb eines Texts vermischt würden, wäre ich noch glücklicher.
JOHN DOE geben im Anschluss in HEAVEN SHALL BURN-Manier Gas und haben somit einerseits BOLT THROWER und andererseits jede Menge Extrem-Metal getankt. Mit Hardcore hat das konsequenterweise nicht mehr viel zu tun, dafür allerdings mit durchdachtem Songwriting. Die Jungs errichten 'ne Soundmauer, die zwar nicht so dick und stabil ist wie die der Thüringer Brigade, an der man sich aber immer noch ohne Probleme den Kopf aufschlagen kann. Am schmerzhaftesten wird's bei dem von Blasts aufgelockerten 'My Last Fall' und den fast alle Todesblei-Spielarten in sich vereinenden 'The 57th Joseph K.' und 'Sound Of Silence', die allesamt von Sänger Daniel patent zugebrüllt werden. Gut gemacht, Album nachlegen!
LOYAL TO THE GRAVE halten danach am ehesten Kontakt zum klassischen Geballer, vermischen das Ganze mit Mosh-Parts und outen sich damit als Fans der (neuen) New-York-Schule (wobei auch SNAPCASE ab und an vor dem geistigen Auge auftauchen). Mit der bei Japanern obligatorischen Gründlichkeit hat sich die Bande die Genre-Standards draufgezogen, und so sitzen die Uptempo-Parts, die ruhig noch zahlreicher vertreten sein könnten, genauso gut wie die Grooves. Auch kompositorisch sind die Jungs in den drei Songs, die zum Teil auch noch auf anderen Veröffentlichungen zu finden sind, vollends auf der Höhe, was speziell 'Endless Maze' und 'In A Roll Of Days' zu problemlos reinlaufendem Material geraten lässt.
FAILURE setzen den Schlusspunkt und halten überwiegend straight durchrauschenden, ungestümen New-School-Sound bereit, der an einigen Stellen noch etwas orientierungslos wirkt, aber glücklicherweise nicht auf der total nervigen Psycho-Core-Schiene rollt. Die insgesamt etwas zu weit im Vordergrund stehenden Kreisch-Vocals sind dennoch extreme Geschmackssache. Sänger Samuel hat 'ne recht hohe Stimme, die auf Dauer ein bisschen auf die Laune schlagen kann. Aber ungenießbar werden Songs wie 'Tainted Dreams' oder 'Valentine' dadurch nicht. Und wenn wie bei 'Split Second' längere Spoken-Word-Parts eingestreut werden, bekommen die Öhrchen auch mal Erholung.
Unterm Strich bekommt man mit "Fear The Elements" viermal Underground, der Bock auf mehr macht. Das Teil ist zudem schön aufgemacht (jede Combo hat im Booklet eine Doppelseite mit allen Texten, Fotos und Credits) und die ideale Basis für Angebereien, welche Bands man doch kennt.
Kontakt END IS FOREVER: http://www.endisforever.de/ oder http://www.myspace.com/endisforever
Kontakt JOHN DOE: http://www.johndoe.hard-core.pl oder http://www.myspace.com/johndoe
Kontakt LOYAL TO THE GRAVE: http://www.loyaltothegrave.com/ oder http://www.myspace.com/loyaltothegrave168
Kontakt FAILURE: http://www.failure.2hell.com/ oder http://www.myspace.com/failurebatangascity
Labelkontakt: http://www.village-kids-records.com/
Anspieltipps: END IS FOREVER – 'Kriegslied', JOHN DOE – 'My Last Fall', LOYAL TO THE GRAVE – 'In A Roll Of Days', FAILURE – 'Tainted Dreams'
- Redakteur:
- Oliver Schneider