VARIOUS ARTISTS - Forever Reigning - A Tribute To Slayer
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Thrash Metal/Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Satyrn Studios
- Release:
- 29.04.2022
- South Of Heaven
- Show No Mercy
- Expendable Youth
- Dead Skin Mask
- Bloodline
- Delusions Of Saviour
- Mandatory Suicide
- Disorder
- At Dawn They Sleep
- Spill The Blood
- Divine Intervention
- Raining Blood
Leider nicht Slayer selbst!
SLAYER ist eine Legende. Da besteht kein Zweifel. Beispielsweise brachte man mit "Hell Awaits" schon 1985 ein unglaublich ausgereiftes Thrash-Feuerwerk auf den Markt und als dann ein Jahr später das Feuerwerk überwog, stand der Legendenstatus eindeutig fest. In den darauffolgenden Jahren kamen dann noch Werke wie "South Of Heaven" und "Seasons In The Abyss" dazu, bei denen die Band das Feuerwerk in den Hintergrund rücken ließ, aber trotzdem weiterhin auf demselben Niveau wie auf "Reign In Blood" agierte. Dann kamen die schwierigen Neunziger, die viele große Bands nicht unbeschadet überstanden. Im neuen Jahrtausend besann man sich allmählich auf alte Trademarks und fand zu alter Stärke zurück. Doch der Tod von Jeff Hanneman machte der Chemie der Band zusätzlich zu schaffen. So kam es, dass die Schlächter 2019 ihr letztes Konzert in Inglewood spielten und von der musikgeschäftlichen Bühne abtraten. Hinterlassen haben sie ein riesiges Erbe, das Bands jeder Generation beeinflusste. Seien es erste Death-Metal-Formationen der späten 80er oder sogar erste Black-Metal-Institutionen. Auch heutzutage kann man einem Metal-Neuling den Begriff "Thrash Metal" mit fast jedem Lied der Band klarmachen.
So kommt es nicht von ungefähr, dass sich immer wieder aufstrebende Bands zusammentun und ein Tribut-Album aufnehmen. Mit so einem Werk haben wir es nun zu tun. Beteiligt an dem Reigen sind DISINTER, DISTAL DESCENT, OVERT ENEMY, S.F. INCORPORATED, SKROG, EULOGY IN BLOOD, SLOKILL und BLOAT TOAD. Alle der Bands gehen von ihrem eigenen Metier in Richtung Death und Thrash Metal. Ein schwarzmetallischer Ansatz wäre vielleicht auch mal interessant gewesen.
Kommen wir nun zur Tracklist, die bei derartigen Alben natürlich immer wichtig ist. SLAYER hat so viele Hits und legendäre Alben veröffentlicht, da wäre es schwer alles wichtige in einem Album zusammenzufassen, jedoch muss ich bei diesem Album sagen, dass die Tracklist der größte Schwachpunkt und größter Kritikpunkt ist. Klar, Songs wie 'Raining Blood', 'South Of Heaven' und 'Dead Skin Mask' wurden abgedeckt. Aber was ist mit 'Angel Of Death', 'War Ensemble' und 'Seasons In The Abyss'. Solche Tracks dürfte man nicht vergessen haben. Zugute könnte man dem Projekt noch halten, dass auch "Show No Mercy" (Titeltrack) und "Hell Awaits ("At Dawn They Sleep") berücksichtigt wurden. Sogar das in Deutschland indizierte Album wurde mit dem Titeltrack berücksichtigt, was wirklch eine positive Überraschung ist. Eine Überraschung war auch "Disorder". Der Track, der seinerzeit mit Ice-T aufgenommen wurde. Positiv oder Negativ ist eine andere Frage. Gute Alben wie "Christ Illusion", "World Painted Blood" und "Repentless" (Bis auf das Instrumental am Anfang) wurden weggelassen. Bei "God Hates Us All" wurde auch auf 'Bloodline' zurückgegriffen, das zweifelsohne gut ist, aber im Vergleich zu 'Disciple', 'Exile', 'War Zone' und 'Payback' klar den Kürzeren zieht. Wie schon gesagt, hat man auch von dem Album "Reign In Blood" nur den quasi-Titeltrack berücksichtigt, während ja das ganze Album ein Tribut verdient hätte. Naja, die Titelwahl war wohl nicht die Stärke der Leute, die das Album organisiert haben.
Musikalisch werden die ganzen SLAYER-Hits dann doch gut dargeboten. Die Produktion ist verständlicherweise nicht ganz so hochwertig wie beim Original, dennoch klingt das schon ganz stimmig. Einige Male wird auf waschechte Death-Growls zurückgegriffen, was sein sehr passendes Mittel bei der musikalischen Grundlage ist. Am größten unterscheidet sich wahrscheinlich 'Delusions Of Saviour' vom Original, das in der Tribut-Version sehr viel größer und breitwandiger klingt. Es erzeugt eine andere Atmosphäre, verliert aber seine Daseinsberechtigung, weil der Track 'Repentless" nicht gecovert wurde.
Am Ende ist es dann wirklich die Tracklist, die das Album in der Gesamtwertung herunterzieht.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen