VARIOUS ARTISTS - Forming The Void / Pyreship - Split
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- Genre:
- Sludge / Stoner / Grunge / Post Rock
- Label:
- Endhipendit Records
- Release:
- 09.03.2018
- To The wolves
- Wraith's Tide
Interessantes, aber viel zu kurzes Grunge-/Post-Rock-Doppel
Eine Split mit zwei Bands, die jeweils nur einen Track beitragen – minimalistischer geht's nicht! Die Prog/Stoner/Grunge-Rocker FORMING THE VOID, vergangenes Jahr für ihr drittes Album "Relic" von der Presse gefeiert, veröffentlichen heuer auf einer limitierten 10'' Split ihren neuen Track 'To The Wolves'. Der andere Beitrag auf besagtem Vinyl heißt 'Wraith's Tide' und stammt von einer Band namens PYRESHIP. Seltsamerweise wird im beiliegenden Promoschreiben aber nur FORMING THE VOID angepriesen; Informationen über die PYRESHIP-Kollegen beschränken sich auf zwei Sätze über Herkunft und Stil der Kapelle. Gut, in Sachen Sludge sind minimalistische Split-Sonderlichkeiten ja keine Seltenheit, widmen wir uns also an dieser Stelle lieber dem musikalischen Output.
Den Auftakt hat FORMING THE VOID ergattert, und die vier Herrschaften aus Louisiana bedienen ihre in den letzten Jahren etablierten Trademarks mit 'To The Wolves' souverän. Stoner-Lässigkeit trifft grungige Gitarrensounds und näselnden Gesang, atmet dabei durchaus eine gewisse Doom-Behäbigkeit, während das Promoschreiben und die besagte reduzierte Split-Aufmachung Sludge-Einflüsse nahelegen, von denen bei 'To The Wolves' nur wenig zu hören ist. Der gut sechsminütige Track schiebt sich behäbig mit den immer gleichen Riffs dahin, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen - dafür ist der eingängige Kehrvers einfach zu cool, zu lässig. FORMING THE VOID gilt zu Recht als etablierte Größe in Szenekreisen, und 'To The Wolves' ist eine unspektakuläre, aber gefällige Werbemaßnahme für den in wenigen Monaten erscheinenden neuen Langspieler "Rift".
'Wraith's Tide' von PYRESHIP ist allerdings der interessantere Beitrag zu dieser Kurzspielplatte. Beinahe zehn Minuten lang, wird das Instrumental mit einem Zitat von Nelson Mandela eröffnet, während zurückhaltend agierende Instrumente ein simples, nachdenkliches Thema aufspannen. Der Aufbau wird behutsam vorangetrieben, ganz allmählich entwickelt sich ein unmerklicher Sog hin zum Höhepunkt des Songs. Schwer einzuordnen, das Teil. Irgendwie geht das hier Richtung Slowcore, ohne aber so richtig Härte zu entwickeln; atmosphärisch ist aber auch ein gewisser Post-Metal-Anteil erkennbar. Harsche Sludge-Vocals würden hier wunderbar passen, die Webseite der Band erwähnt auch zwei Sänger – ganz am Schluss ertönt denn auch, allerdings ziemlich hintergründig eingemixt und nur kurzzeitig, eine rauchig-heisere Schreistimme. So verhalten der Song begonnen hat, so noisig und ziellos verklingt er schließlich am Ende. Hat trotzdem was!
Letztlich ist diese Split aber viel zu kurz, um über den Status eines bloßen Appetizers auf kommende ausführlichere Veröffentlichungen hinauszukommen. Qualitativ gibt es an den beiden Nummern nichts zu meckern, im Gesamtkontext eines Albums stünden sie aber sicherlich noch besser da.
- Redakteur:
- Timon Krause