VARIOUS ARTISTS - Freddy Vs. Jason - Soundtrack
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Nu-Metal
- Label:
- Roadrunner
- Release:
- 11.08.2003
- Ill Nino - How Can I Live
- Killswitch Engage - When Darkness Falls
- Spineshank - Beginning Of The End
- Mushroomhead - Sun Doesn't Rise
- Hatebreed - Condemned Until Rebirth
- Slipknot - Snap ('97 Demo)
- Chimaira - Army Of Me
- From Autumn To Ashes - The After Dinner Payback
- Sevendust - Leech
- Powerman 5000 - Bombshell
- Murderdolls - Welcome To The Strange
- Seether - Out Of My Way
- Stone Sour - Inside The Cynic
- Devildriver - Swinging The Dead
- Sepultura With Mike Patton - The Waste
- The Blank Therory - Middle Of Nowhere
- Nothingface - Ether
- In Flames - Trigger
- Lamb Of God - 11th Hour
- Type O Negative - (We were) Electrocute
Ich empfinde es immer befremdlich, wenn Soundtracks als Sampler in einer bestimmten Musikrichtung vermarktet werden. Häufig handelt es sich doch hierbei um nichts Anderes als eine Aneinanderreihung bereits bekannter Nummern kombiniert mit irgendwelchen Remixen und einigen wenigen neuen Titeln. Der sammelwütige Fan einer bestimmten Band wird dadurch nicht selten gezwungen, einen für ihn eher uninteressanten Tonträger zu erwerben, nur um einen anderweitig nicht erhältlichen Song seiner Sammlung hinzufügen zu können. Geldschneiderei also.
Und auch im Falle von "Freddy Krüger veräppelt Jason Vorhees" darf sich der geneigte Hörer auf bekannte Nummern freuen. Selbst die auf dem Cover großartig angepriesenen 'unreleased Tracks' entpuppen sich in nicht geringer Anzahl als Kompositionen, die uns auf in Bälde erscheinenden Komplettwerken der Künstler beglücken werden. Wo ist also der Reiz in dieser Veröffentlichung?
Wahrscheinlich bin ich der falsche Rezensent, um diese Frage zu beantworten, denn ich kann mich nicht besonders für diese Musikrichtung erwärmen, die häufig unter dem Banner Nu-Metal geführt wird. Mein Problem mit vielen Interpreten dieses Genres liegt oft beim Gesang. Wobei ich sagen muss, dass nicht wenige der hier zu hörenden Sänger tatsächlich wirklich singen können. Leider wenden sie diese Gabe viel zu selten gekonnt an und beschränken sich auf – für mich – unverständliches, häufig gar noch technisch verzerrtes Gegrunze und Geschreie. Wahrscheinlich bin ich einfach nur zu alt für solche Musik – ein Generationsproblem ?! Wer weiß.
Aus oben genannten Gründen werde ich auch keine Track-by-Track.-Besprechung dieser CD schreiben. Diejenigen unter euch, die solche Musik im Allgemeinen mögen, werden die entsprechenden Longplayer sowieso ihr Eigen nennen. Allen Anderen sei gesagt, dass wir es hier mit einem recht guten Einstiegs-Sampler für dieses Genre zu tun haben, der selbst mir in kleinen Dosierungen zu gefallen vermag.
So überzeugen Kapellen wie KILLSWITCH ENGAGE, HATEBREED sowie FROM AUTUMN TO ASHES mit gekonnten Klampfenattacken, die meine Nackenmuskulatur strapazieren. Wäre da nicht das Sänger-Problem könnte ich diese Nummer sogar ernsthaft gut finden. Außerdem vermögen mich ILL NINO mit ihrer neuen Single positiv zu überraschen. Schön abwechslungsreich das Teil. Dieser Song wird in naher Zukunft die Zappelbuden zum Kochen bringen. Ebenfalls gut anhörbar empfinden meine geplagten Lauscher SPINESHANK und die anschließenden MUSHROOMHEAD, die nur selten in orgastisches Gebrülle abdriften und ansonsten mit angenehmen Clean-Vocals erfreuen. Des Weiteren vergnügen mich POWERMAN 5000 mit PRONG-artiger Rhythmik und DEVILDRIVER mit anfänglich coolem Gitarren-Riffing.
Doch vor allem überraschen mich NOTHINGFACE. Gutgütiger, da muss ich wohl mal das Album antesten. Eine der wenigen Bands, die so gar nicht nach Macho-Metal klingt, dabei einen großartigen Sänger in ihren Reihen beherbergt und ein kleines Bisschen an sehr ruppige PLACEBO erinnert. Ein echter Hinhörer und für mich neben LAMB OF GOD das zweite Highlight der CD.
Insgesamt also ein Soundtrack, der sicherlich sehr gut zu einem Horror-Streifen wie "Freddy Vs. Jason" passt. Wenn man an den Erfolg solcher Bands wie EVANESCENCE denkt, die auch mit dem Beitrag zu einer Filmmusik bekannter wurden, kann man sich der vagen Hoffnung hingeben, LAMB OF GOD in Bälde die deutschen Charts erklimmen zu sehen. Eine vage Hoffnung, ich gebe es zu.
Wer sich schon mal einen kleinen Höreindruck machen möchte, kann unter www.roadrunnerrecords.de mit "How Can I Live" den ersten Song aus dem kommenden ILL NINO -Album "Confession" als free MP3 antesten.
Anspieltipps: NOTHINGFACE, LAMB OF GOD, ILL NINO, HATEBREED, FROM AUTUMN TO ASHES, POWERMAN 5000
- Redakteur:
- Holger Andrae