VARIOUS ARTISTS - German Thrash Metal
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Golden Core Records
- Release:
- 26.09.2014
- Kreator - Riot Of Violence
- Destruction - Bestial Invasion
- Tankard - The Morning After
- Torment - State Of War
- Paradox - Search For Perfection
- Headhunter - Force Of Habit
- Violent Force - Soulbursting
- Sodom - Remember The Fallen
- Despair - Slaves Of Power
- Rumble Militia - Waiting For Death
- Witchburner - Blasphemic Assault
- Vendetta - Brain Damage
- Assassin - Assassin
- Rage - Don't Fear The Winter
- Torment - P.c. (Porn Casting)
- Tankard - Death By Whips
- Necronomicon - Stormbringer
- Gumomaniacs - Poetry In Black
Compilation mit Höhen und Tiefen
Mit Compilations dieser Art ist es immer so eine Sache: Man setzt sich leichtfertig der Gefahr aus, immens wichtige Beiträge oder Bands zu vergessen und mit vorhandener Musik das Thema nicht gänzlich abzudecken. Und genau dies ist bei "German Thrash Metal" passiert, wie wir im Verlauf dieser Kritik sehen werden.
Doch kommen wir erst einmal zu den Fakten: Thrash Metal! Deutscher Thrash Metal! Geschichtsträchtig, beinah schon legendär und mit der Bay-Area-Szene aus San Francisco sicherlich in einem Atemzug zu nennen. Darum verwundert es auch nicht, dass die "Big 4" gleich das Zepter an sich reißen und voranstürmen. Zwar sind 'Riot Of Violence', 'Remember The Fallen', 'Bestial Invasion' und 'The Morning After' nicht gänzlich stellvertretend für die jeweilige Band aus Essen/Gelsenkirchen/Weil am Rhein/Frankfurt, doch man hätte auch wesentlich schlechter auswählen können.
Zu diesen Aushängeschildern des Teutonen-Thrashs gesellen sich auch u.a. PARADOX, ASSASSIN und TORMENT, die mit ihren Beiträgen auf "German Thrash Metal" definitiv punkten können. Des Weiteren haben auch kleinere Überraschungen wie RUMBLE MILITIA, abschließend GUMOMANIACS und auch RAGE ('Don't Fear The Winter'? Thrash Metal? Naja...) ihren Weg auf diesen scheinbaren Rundumblick gefunden.
Jedoch fehlen für die gesamte Bandbreitenerfassung dieser Sparte essentielle Bands wie CRIPPER, HOLY MOSES, DEW-SCENTED, EXUMER und LIVING DEATH. Wenn man überdies mit WITCHBURNER schon eine Blackened-Thrash-Band auserwählt, fehlt in dieser Runde der vergessenen Größen außerdem noch DESASTER. Zudem wären die Verantwortlichen sicherlich noch besser weggekommen, wenn man jungen, aufstrebenden Thrash-Bands, die in den letzten Jahren in Hülle und Fülle aus dem Boden sprossen, zusätzliche Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Ich denke da an PESSIMIST, SOBER TRUTH oder auch an GODSLAVE, um nur einige zu nennen.
Man sieht, dass in dieser leider unzureichenden und lückenhaften Zusammenstellung das Potential nicht ausgeschöpft wurde und noch deutlich Luft nach oben gewesen wäre. Denn anstatt Bands wie TANKARD (mit 'The Morning After' und 'Death By Whips') und TORMENT (mit 'State Of War' und 'P.C.') trotz ihrer vollen Berechtigung je doppelt zu besetzen, hätte man zumindest noch Sabina Classen und Leif Jensen zu Wort kommen lassen müssen.
So sind bei der Auswahl für "German Thrash Metal" trotz des Mutes, dieses glorreiche und mittlerweile doch recht dicht bevölkerte Subgenre einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, doch unverständlich eklatante Fehler gemacht worden. Aber zumindest eine Teilaufgabe wurde erfüllt: Es gibt geballte Power, fette Doublebass, rasende Riffs und keifende Frontshouter, die etwas zu sagen haben! Und: Es gibt ihn wirklich, den unverfälschten, deutschen Thrash Metal!
- Redakteur:
- Marcel Rapp