VARIOUS ARTISTS - Giants Of Grind II (DVD)
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Grindcore
- Label:
- Power It Up
- ANTIGAMA - Imperfection
- ANTIGAMA - Search
- ANTIGAMA - The View
- TOTAL MASS CONFUSION - Mass Individual
- TOTAL MASS CONFUSION - Nice Day To Kill You
- TOTAL MASS CONFUSION - Mind Control
- THIRD DEGREE - Piggsy
- THIRD DEGREE - Ojcze Moj
- MASTIC SCUM - Human Scum
- MASTIC SCUM - My Minds Mine
- DYSMORFIC - Walls To Self-Expression
- DYSMORFIC - Assmouth/Psychopathia Sexualis
- DYSMORFIC - Let Down Again
- DEPRESSION - Amputations For My Rations
- DEPRESSION - Infection
- MESRINE - André Gagnon
- MESRINE - Ernst Jean-Pierre
- MESRINE - Moose
- MESRINE - Behram
- MESRINE - Restricted
- SUPPOSITORY - Shape
- SUPPOSITORY - March Of Corruption
- SUPPOSITORY - Retrieve
- SUPPOSITORY - Seperate The Wrong
- SUPPOSITORY - Numb
- F.U.B.A.R. - Normen En Waardeloos
- F.U.B.A.R. - Uniformed Loser
- F.U.B.A.R. - Your Excuse
- F.U.B.A.R. - Dogmatized
- F.U.B.A.R. - Way Of The Fool
- JIGSORE TERROR - Insane Torture
- JIGSORE TERROR - Scattered Cranial Remains
- JIGSORE TERROR - Skeletal Decomposition
Knackiges audiovisuelles Futter für die Extremisten-Fraktion. Nach der Erstauflage des Giants-of-Grind-Festivals im Jahr 2004 und der DVD-Auswertung dieses Ereignisses 2005 gibt's nun den zweiten, abermals im "JKW Forellenhof" in Salzgitter mitgeschnittenen Teil der Knüppelorgie. Außer den Holländern F.U.B.A.R. hackte sich keine der Bands durch den Vorgänger, und die übrigen hier aufspielenden Krachmaten sind szeneintern sogar etwas bekannter als beim letzten Mal. Allen voran die kanadischen Serienkiller-Freaks MESRINE, MASTIC SCUM aus Österreich, die Deutschen DEPRESSION und die holländischen SUPPOSITORY.
Eröffnet wird der Silberling von den Noise-Grindern ANTIGAMA, die mit ihren drei Nummern nicht so recht aus der Hüfte kommen. Einerseits wirken die Songs etwas unstrukturiert und andererseits geben sich die Kollegen auch in punkto Stageacting überhaupt keine Mühe. Das Ganze versprüht Soundcheck-Atmosphäre. Sehr viel agiler, dafür aber genauso hektisch und noch ein bisschen hysterischer sind die Italiener DYSMORFIC, die auf ihrer MySpace-Seite u.a. "Epilepsie" als Einfluss angeben und ihren Sound folgerichtig "Epileptic Grindcore" getauft haben. Es dürfte also klar sein, wie das Trio klingt – definitiv keine leichte Kost, und Spätfolgen sind nicht ausgeschlossen. Bereits komplett jenseits von Gut und Böse befinden sich F.U.B.A.R., die gestört über die Bühne zucken und dabei sich und ihren Instrumenten Töne entlocken, die möglicherweise irgendwann mal zu Songs zusammengesetzt werden; bis dahin muss man sich aber einfach noch gedulden.
Erwartungsgemäß bzw. unvermutet (die coolen THIRD DEGREE) überzeugend sind MESRINE, MASTIC SCUM, DEPRESSION und SUPPOSITORY, die auch auf der Bühne eine gute Figur abgeben und ihre mal mehr, mal weniger Death-Metal-lastigen Attacken sauber rausballern. Noch besser und somit die knappen Sieger der Veranstaltung sind TOTAL MASS CONFUSION aus Deutschland und die Schweden JIGSORE TERROR. Die Erstgenannten hobeln schön crustig durch ihre Tracks und haben mit Grunzer Simon einen ziemlich imposanten Frontklotz in ihren Reihen, während das skandinavische Trio ein schmackhaftes Old-School-Grind/Todesblei-Menü serviert. Blickfang der Jungs ist Schlagzeuger Adde Mitroulis, der neben der Zerlegung seines Drumsets auch noch mit den Growls beschäftigt ist.
Im Bonusteil des Rundlings finden sich neben dem üblichen Teaser/Fotogalerie-Gedöns schließlich auch noch jeweils rund zehnminütige Interviews mit DEPRESSION, DYSMORFIC, JIGSORE TERROR, MASTIC SCUM und MESRINE. U.a. erfährt man, dass sowohl JIGSORE TERROR als auch DYSMORFIC nur für diesen Gig mit dem Auto angereist waren, wobei der Kleinbus der Italiener auf dem Weg nach Deutschland auch noch die Grätsche gemacht hat und man einen Mietwagen nehmen musste, was die Jungs letztlich ordentlich draufzahlen ließ. Respekt, dass sie die Show trotzdem gespielt haben. Genauso rock-'n'-rollig unterwegs sind MESRINE, die mal eben für 'ne über vierwöchige (!) Europatour rübergemacht hatten – auf eigene Rechnung versteht sich. Auf die Frage, wie sich das mit etwaigen Jobs vereinbaren ließe, lautet die Antwort, sie würden nach der Rundreise ihre Chefs anrufen und fragen, ob sie die Stelle noch hätten. Yes!
Für Grindcore-Fanatiker stellt diese kurzweilige, bei einem Preis von zehn Euro sicher nicht überteuerte DVD eine lohnende Investition dar. Auf http://www.power-it-up.de/ werdet ihr fündig.
- Redakteur:
- Oliver Schneider