VARIOUS ARTISTS - Heavy Metal Nation VIII. True As Steel Anniversary Edition
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- Genre:
- Heavy Metal / Thrash Metal / Power Metal / True Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Quam Libet Records / Non Stop Music
- Release:
- 22.10.2011
- GONOREAS 'Kiss The Sword'
- SUBORNED 'Hazardous Substance'
- EMERALD 'Witches Tower'
- ATLAS&AXIS 'March Of The Night'
- HEAVY DEMONS 'Welcome To My Resurrection'
- ENDORAS 'Dance Of Giants'
- IN YOUR FACE 'Fireraiser'
- 2BLACK 'Journey Into This'
- CHARING CROSS 'Handful Of Pain'
- HOTROAD 'The Fear Of The Unknown'
- DRIVING FORCE 'Suck Me Out'
- DISTANT PAST 'Signs Of The End'
- SUN'N'STEEL 'Get Out'
- INVISIBLE MIRROR 'Embrace The Night'
- TOTAL ANNIHILATION 'Social Distortion'
- MEDUSA'S CHILD 'Wounded Knee'
- DAWNLESS 'The Planet's Dream'
Die Schweizer Garde in Reih und Glied.
Aus der Schweiz stammt der vorliegende Sampler "Heavy Metal Nation VIII", der vom dort ansässigen Label Quam Libet Records in Zusammenarbeit mit der Agentur Burning Phoenix Concerts zusammengestellt wurde. Letztere richtete dieses Jahr zum fünften Mal das Festival "True As Steel" aus. Dementsprechend finden sich auf der achten Kompilation der "Heavy Metal Nation"-Reihe denn auch vorwiegend Bands der Kategorien True, Power und Thrash Metal, kurzum: Faustreckmusik für die moderne Traditionalistenszene. Erwartungsgemäße, leicht überdurchschnittliche Kost ist es im Mittel, die hier auf die treuen Fans des wahren Stahls losgelassen wird; qualitative Ausfälle gibt es kaum, stilistische Ausreißer noch weniger, und neben enigen recht gutklassiken Nummern auch das ein oder andere Highlight im gehobenen Mittelfeld zu hören: Eine solide Packung Metall ist's also, die hier versammelt wurde.
Mit dem markigen Speed/Thrash-Kracher 'Kiss The Sword' eröffnet GONOREAS den Sampler zünftig. Diese Band nimmt keine Gefangenen. In eine ähnliche Kerbe schlägt SUBORNED. Allerdings schielt ihr schnellerer, härterer Song 'Hazardous Substance' auch ein wenig richtung frühe MEGADETH oder auch OVERKILL - Punktsieg! Einflüsse klassischen Heavy Metals weist der epische Power-Sound von EMERALDs 'Witches Tower' auf, verbunden mit flott voranfegendem Thrash Metal. Auch ATLAS&AXIS' grundsolider 'March Of The Night' beackert dieses Terrain. Hungriger wirken die HEAVY DEMONS, deren 'Welcome To My Resurrection' die werte Hörerschaft mit nach alter Schule geschwärztem Drescheisen in Empfang nimmt - "Nosferatu!" Damit haben wir auch schon den ersten Höhepunkt der Scheibe erreicht.
Epischen True Metal in MANOWAR-Tradition, allerdings mit Keyboardbegleitung, bietet ENDORAS' 'Dance Of Giants': Hausmannskost für Genrefreunde. Der schunkelige 'Fireraiser' von IN YOUR FACE jedoch groovet sich allzunahe ans gängige Metalposternerdklischee heran. 2BLACKs 'Journey Into This' hingegen gewinnt zwar auch keinen Innovationspreis, kann mit seiner thrashigen Ausrichtung jedoch neben ähnlich gelagerten Songs bestehen. CHARING CROSS kommt mit dem heavy Groover 'Handful Of Pain' rüber, der Power Metal von seiner traditionellen Seite zeigt. Recht gutklassigen, kraftvollen Heavy Metal bietet HOTROAD mit einem zwischen RVNNING WILD und OVER KILL angesiedelten Groove in 'The Fear Of The Unknown'. DRIVING FORCEs 'Suck Me Out' berührt mich kaum; das ist Stampfemetal mit einer Stimme, die im Hardrock besser aufgehoben wäre. Auch kommt der Song nicht so recht in Fluss. Das schnelle Solo wirkt wie dazwischen geklebt.
'Signs Of The End' von DISTANT PAST ist da in puncto Songwriting schon weiter. Der Song klingt wie aus den '80ern: Heavy Metal mit leichter Speedmetalkante. Es folgt ein Stück, das auf diesem Sampler leicht aus dem Rahmen ragt, denn SUN'N'STEEL erinnert mich mit 'Get Out' an ALICE COOPER. Melodischen Speedmetal mit teilweise schriller Stimme gibt es mit INVISIBLE MIRRORs 'Embrace The Night' in die Ohren, bevor TOTAL ANNIHILATION mit 'Social Distortion' wieder die Thrash-Abrissbirne kreisen lässt. Dieser Track ist ein echter Schädelspalter! Wer auf die heroische Kante britischen Stahls wie etwa bei SAXON oder in JUDAS PRIESTs 'Blood Red Skies' steht, wird von MEDUSA'S CHILD mit 'Wounded Knee' recht gut versorgt - sofern man sich in diesem Kontext mit der (etwas kitschigen) Keyboardeinlage anfreunden kann. Ein weiteres Highlight voller Pathos bietet 'The Planet's Dream' von DAWNLESS, ein kraftstrotzender Song mit fettem Gitarren- und Keyboardsound sowie einer angenehm rauen Gesangsstimme; für Powermetalfreunde sicherlich ein willkommenes Fressen.
Alles in Allem bietet "Heavy Metal Nation VIII. True As Steel" für Freunde des stiltreuen Stahls also akustische Vollversorgung. Meine persönlichen Highlights und damit auch Anspieltipps sind: die angetödelte, aggressive Thrashkeule 'Hazardous Substance'; der totale Oberkracher 'Welcome To My Resurrection'; der Heavy Hammer 'Dance Of Giants'; die zwingende SM-Hymne 'Handful Of Pain'; die Dreschmaschine auf Kamikazekurs 'Social Distortion'; die Erinnerung an das im späten Dezember des Jahres 1890 von der Siebten U.S. Kavallerie an einigen hundert Mnikówožu & Húŋkpapa Lakóta der Očhéthi Šakówiŋ am Čhaŋkpé Ópi Wakpála / 'Wounded Knee' Creek verübte Massaker; sowie der melodische Powerthrasher 'The Planet's Dream'. Als gutklassig können auch der metallische 'March Of The Night' und der Heavy Glam Rock 'Get Out' gelten. Die übrigen acht Nummern dürften eher für Genrefans als für den Feld,-Wald-und-Wiesen-Metaller interessant sein.
Anspieltipps: Hazardous Substance (SUBORNED), Welcome To My Resurrection (HEAVY DEMONS), Dance Of Giants (ENDORAS), Handful Of Pain (CHARING CROSS), Social Distortion (TOTAL ANNIHILATION), Wounded Knee (MEDUSA'S CHILD), The Planet's Dream (DAWNLESS).
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Eike Schmitz