VARIOUS ARTISTS - Hellgreaser - The Crimson Ghosts - Greensleeves (Split)
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Horror Punk Rock
- Label:
- Sunny Bastards / Soulfood
- Release:
- 13.01.2023
- Greensleeves
- Mother Of Them All
- Frozen Heart
- Nightbreed
- Don't Follow
1 + 1 = 3?
Split-Geschichten sind eine – im wahrsten Sinne des Wortes – recht zwiespältige Geschichte, doch im vorliegenden Fall von HELLGREASER auf der einen und THE CRIMSON GHOSTS auf der anderen Seite macht das Dargebotene doch Freude und sorgt für einen gelungenen Kurztrip in die Welten des Düsterpunks. Letztendlich verbindet die beiden Bands nicht nur die regionale, sondern auch die musikalische Nähe zum Horrorpunk. So lag es nahe, dass mit "Greensleeves" eine wirklich gelungene Split-Geschichte der beiden Kölner Bands herausgekommen ist.
Und so haben sich Slaughter Lamb und seine Mannen es zur Aufgabe gemacht, mit 'Nightbreed' und 'Don't Follow' zwei ohnehin schon spielfreudige THE CRIMSON GHOSTS-Nummern durch den HELLGREASER-Filter laufen zu lassen. Und siehe da, die Songs machen Freude, wirken alles andere als lose kopiert und Slaughter Lamb selbst verpasst ihnen durch seinen ohnehin sehr markanten Gesang das gewisse Extra. Im Gegenzug suchten sich Vlad, Jackal und Co. mit 'Mother Of Them All' und 'Frozen Heart' wiederum zwei HELLGREASER-Songs aus, denen sie in bester "Yet Not Human"-Manier ihren eigenen Stempel aufdrücken. Auch dieses – zugegeben nicht sonderlich risikoreiche – Experiment funktioniert gut und bringt die Party in Schwung. Eine ähnlich gelungene Geschichte haben bereits die beiden Thrash-Granaten von ERADICATOR und GODSLAVE auf ihrer "Thrashed Vol. IV"-Geschichte von 2014 vollzogen, obwohl ich es noch interessanter gefunden hätte, wenn beide Bands stilistisch etwas weiter voneinander entfernt rumpogen und moshen würden.
Und wie HELLGREASER und THE CRIMSON GHOSTS in Kombination klingen, darf man anhand des ursprünglich englischen Traditionsstücks 'Greensleves', dem Namensgeber der Split-Geschichte, spüren, das in bester HELLGHOSTS-Manier einen mehr als kräftigen, spritzigen und bissigeren Horror-Punk-Flair eingetrichtert bekommt. Speziell das Duell zwischen Slaughter Lamb und Vlad an den Mikros macht Freude und setzt der EP die kleine Kirsche auf.
So ist das Unterfangen ob der stilistischen Nähe zwar alles andere als waghalsig, trotzdem klingt "Greensleeves" trotz zwei verschiedener und einer zusammengewürfelten Band wie aus einem Guss, macht müde Monster munter und dürfte die Wartezeit auf den "Yet Not Human"- bzw. "Symphonies Of Horror"-Nachfolger ein wenig versüßen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp