VARIOUS ARTISTS - Heroes Of Steel
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- ZYX Music
- MANOWAR - Warriors Of The World United
- HAMMERFALL - Riders Of The Storm
- PRIMAL FEAR - Armageddon
- SINNER - Higher Level Of Violence
- GRAVE DIGGER - King Pest
- KREATOR - Violent Revolution
- BLIND GUARDIAN - Battlefield
- RUNNING WILD - Welcome To Hell
- RAGE - Black In Mind
- SAXON - Killing Ground
- MOTÖRHEAD - Down The Line
- DIO - Killing The Dragon
- EDGUY - Nailed To The Wheel
- THUNDERSTONE - Me, My Enemy
- STRATOVARIUS - Eagleheart
- ICED EARTH - Damien
Wie steht es so schön auf dem Beipackzettel zu "Heroes Of Steel": 'Was verkauft noch? Metal! MANOWAR (2. Platz der Album-Charts), BLIND GUARDIAN (5. Platz), HAMMERFALL (13. Platz) und zuletzt STRATOVARIUS (27. Platz) haben es vorgemacht. Deshalb: Härtere Kost bei ZYX!' Und so, wie ich das sehe, ist der Verkaufsaspekt auch der einzige Grund für diese Compilation. Auf "Heroes Of Steel" geben sich zwar internationale Szene-Größen wie MOTÖRHEAD, SAXON KREATOR, DIO oder die bereits erwähnten Bands die Klinke in die Hand, und die Scheibe wurde auch von keinem Geringeren als Chris Boltendahl (GRAVE DIGGER) zusammengestellt, aber wirklich brauchen tut diese Scheibe (fast) kein Mensch. Denn wer sich mit der aktuellen Metal-Szene ein wenig auseinandersetzt und von Zeit zu Zeit eine aktuelle CD kauft, der dürfte einen Großteil der Songs bereits in seiner Sammlung haben, so dass dieser Sampler nicht wirklich interessant ist. Einen zusätzlichen Kaufanreiz bieten zwar die Liner-Notes, die ebenfalls von Chris stammen, aber wer will dafür schon 17 EUR ausgeben?!? - Somit ist "Heroes Of Steel" eigentlich nur für Heavy-Metal-Newcomer interessant. Oder aber für Leute, die zu faul sind, sich ihre Party-Compilation selbst zusammenzustellen. ;-)
Nichtsdestotrotz möchte ich zu den vertretenen Bands (und Songs) ein paar Worte sagen - sozusagen der Vollständigkeit halber...
Den Anfang machen zunächst einmal MANOWAR, die 'Kings Of Metal'. Ob sie nun musikalisch die Könige in der Metal-Szene sind, sei mal dahingestellt, aber von der Popularität her sind sie es allemal, und das liegt nicht zuletzt an eben dieser hier vertretenen Hymne 'Warriors Of The World United' (vom beinahe gleichlautenden Album), die auf allen Musiksendern rauf und runter gespielt wurde. Auch die schwedische Band HAMMERFALL kann sich über einen mangelnden Bekanntheitsgrad nicht beschweren. Mit ihrem 1997er-Debüt-Album "Glory To The Brave" schlugen sie ein wie eine Bombe, und mit ihrem neuesten Werk "Crimson Thunder" konnten sie beinahe nahtlos daran anknüpfen - wie 'Riders Of The Storm' zeigt. Anschließend geht es in deutsche Lande, und zwar zunächst zu zwei Bands, die eigentlich in einem Atemzug genannt werden müssen: PRIMAL FEAR und SINNER. Beide Bands präsentieren sich auf ihren neuesten Scheiben ("Black Sun" bzw. "There Will Be Execution") sehr druckvoll, doch während die jüngere der beiden Bands bei 'Armageddon' mit Frontsirene Ralf Scheepers aufwarten kann, kommt Mat Sinners 'Hauptband' mit 'Higher Level Of Violence' rock'n'rolliger daher. Weiter geht es mit GRAVE DIGGER, einem weiteren Metal-Urgestein. Die Band um Chris Boltendahl hat zwar bereits einen neuen Silberling fertiggestellt, doch hier sind die Jungs mit 'King Pest' vom noch aktuellen Output "The Grave Digger" vertreten. Als Nächstes sind die Thrash-Metaller von KREATOR an der Reihe, die sich 2001 mit dem Album "Violent Revolution" sehr eindrucksvoll zurückgemeldet haben - der Titeltrack ist hierfür das beste Beispiel. Natürlich dürfen auf einer solchen Compilation auch BLIND GUARDIAN nicht fehlen, die im letzten Jahr mit "A Night At The Opera" ein 'bombastisches' Album abgeliefert haben, das allerdings nicht nur auf Zustimmung bei den Fans gestoßen ist. 'Battlefield' ist aber in jedem Fall - vertrackte Songstrukturen hin oder her - ein absoluter Kracher! Eine weitere Konstante im deutschen Metal-'Zirkus' ist Rock´n´Rolf mit seiner Band RUNNING WILD, die auch mit ihrem aktuellen Album "The Brotherhood" ihre langjährigen Fans (Einmal Pirat, immer Pirat! ;-)) nicht wirklich enttäuscht haben - nachzuhören bei 'Welcome To Hell'. Anschließend folgt mit RAGE eine Band, die ebenso wenig aus der deutschen Metal-Szene wegzudenken ist. Etwas verwunderlich ist zwar, dass sie hier mit "Black In Mind", dem Titeltrack ihres 1995er-Albums, vertreten sind, obwohl sie im letzten Jahr mit "Unity" auch keine schlechte Platte veröffentlicht haben. Titeltrack ist auch ein gutes Stichwort, denn auch "Killing Ground" ist ein solcher Song. Und selbst, wenn man nicht weiß, dass dieses Stück von SAXON stammt - man hört es sofort. Auch die nächste Band erkennt man gleich bei den ersten Akkorden - MOTÖRHEAD -, und 'Down The Line' (vom aktuellen Output "Hammered") ist - wie viele andere Songs dieser Band - einfach nur zeitloser Rock´n´Roll. Mit Ronnie James DIO hat sich ein weiterer 'alter Hase' im letzten Jahr mit seinem Album "Killing The Dragon" mehr als eindrucksvoll zurückgemeldet (auch hier gibt es den Titeltrack zu hören). Und dass es R.J.D. noch immer drauf hat, wird er ja beim diesjährigen Bang-Your-Head-Festival demonstrieren. Eine ganz andere Generation sind dagegen die Jungs von EDGUY, die mit "Mandrake" ein weiteres Beweisstück abgeliefert haben, dass es um den deutschen Metal-Nachwuchs so schlecht nicht bestellt ist: 'Nailed To The Wheel' beginnt zwar mit einem 'romantischen' Vorspiel, knallt dann aber ganz ordentlich aus den Boxen. Es geht weiter mit 'jungen Wilden', und zwar mit THUNDERSTONE, die mit ihrem selbstbetitelten Debüt vor allem STRATOVARIUS-Anhänger angesprochen haben, und auch bei 'Me, My Enemy' dominieren die typischen, wieselflinken Gitarrenläufe. Wo die Nachahmer sind, dürfen natürlich die Originale nicht weit sein, und so folgen anschließend STRATOVARIUS mit 'Eagleheart', dem wohl geradlinigsten Song auf dem aktuellen, recht komplexen Album "Elements Pt. 1". Den Abschluss dieser Compilation bilden dann die US-Amerikaner von ICED EARTH, die mit ihrem jüngsten Werk "Horror Show" auch nicht nur auf Gegenliebe stießen. Dennoch gibt es auf dieser Scheibe eine Reihe von großartigen Songs, wie zum Beispiel eben 'Damien'.
Anspieltipps: Wer die Wahl hat, hat die Qual! ;-) (Bei dieser Compilation völlig egal...)
- Redakteur:
- Martin Schaich