VARIOUS ARTISTS - Horns Up - Attack Vol. 2
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Death Metal / Grindcore / Thrash Metal
- Label:
- Horns Up Magazine
- Release:
- 04.11.2011
- Oath Of Putrefaction - Battle Of Dreams
- Dilúvio - One Shot For New Times
- Concealment - Deluge
- Astafix - Red Streets
- The Fall Of Man - By Your Hands
- Device - Welcome
- Deceivers - Hemogoblin
- Noala - Senil
- Hasta Cuando - Imperativo
- Utopium - Pressure Points
- Prólogo - Tarde Demais
- Moana - Cessar Fogo
- Unlife - Voce Ainda Nao Ouviu Nada
- Lockfist 669 - F.U.D.
- This Grace Found - Your Life Remains The Same
- Chaosfear - The Hand That Wrecks The World
- Toksix - Lost Inside Me
- Meant To Suffer - Lovely Chainsaw Incident
Zusammenstellung brutal extremer Bands aus Portugal und Brasilien. Unerwartet hohes Niveau.
Das portugiesische Magazin "HornsUp" schmeißt zum zweiten Mal eine Compilation auf den Markt, die mit mächtig Grindcore, Punk, Death und Thrash Metal gespickt ist. Darüber hinaus präsentieren sie uns ausschließlich Bands aus Brasilien und eben Portugal. Das nenne ich mal "Support Your Local Scene".
Das Problem solcher Zusammenstellungen ist meist die Qualität. So findet man darauf sehr oft viel Schatten und muss nach den wenigen Lichtblicken extrem lange suchen. "Hornsup Attack" ist da eine wohltuende Ausnahme. Obwohl die musikalische Ausrichtung nicht ganz meine Baustelle ist, muss ich den Machern attestieren, hier durchaus eine gehobene Messlatte angesetzt zu haben. Sie zeigen vor allem, dass es unglaublich viele technisch gute Musiker gibt, die mit siebensaitigen Klampfen enorm böse Töne erzeugen und – unabhängig ob tatsächlich gespielt oder aus der Konserve – die meisten Schlagzeuger über unfassbar schnelle Füße verfügen. Oftmals lässt vor allem die produktionstechnische Seite gegen Ende hin immer stark zu wünschen übrig, doch im digitalen Zeitalter scheint dieses Kriterium fasst schon ausgerottet. Fluch oder Segen für den Konsumenten? Entscheidet selbst.
Die Musik tönt mal modern, mal bewusst altbacken. Neben etlichen Blastbeats, Singlenotes und wilden Grindcoreattacken schimmern auch gelegentlich die unvermeidbaren SEPULTURA durch. Da ist für jeden Geschmack eigentlich etwas dabei. CONCEALMENT oder auch PRÓLOGO sind gar im Technical-Death-Metal zuhause und zeigen in GOJIRA- oder MESHUGGAH-Manier, wo der Hammer hängt. Richtige Exoten sind auf jeden Fall die Brasilianer NOALA, die eher atmosphärisch agieren, die punkigen DECEIVERS und TOKSIX sowie die mit weiblichem Gesang ausgestatteten UNLIFE. Ansonsten regiert tiefes Gebrüll, kehlig röchelndes Geschrei oder auch mal die eine oder andere Fledermaustonlage, die meinen Kater mehrfach gegen die Wand laufen lassen. Harmonien und ausschweifende Soloarbeit findet man dagegen und selbstredend eher weniger. Insgesamt fehlen Papa am Ende des Tages aber doch ein paar magische Gesangsmelodien – wäre zumindest schön gewesen.
Fans der extremen Musik benötigen jedoch keine Zweistimmigkeiten, so dass sie mit der zweiten Auflage von "Hornsup Attack" eigentlich gut fahren dürften. Die Scheibe steht auf der Website des Magazins als kostenloser Download zur Verfügung. Mehr muss ich eigentlich nicht sagen, oder? Die eine oder andere Band könnten wir in Zukunft auch mit einem vielversprechenden kompletten Album erleben. Potential ist jedenfalls vorhanden.
Anspieltipps: Astafix, Chaosfear, This Grace Found
- Redakteur:
- Chris Staubach