VARIOUS ARTISTS - Jam On Guitars
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Instrumental Rock
- Label:
- Magnatude Records
- Took The Words Right Outta My Mouth (Michael Lee Firkins)
- Free In The Park (Steve Morse)
- Scorch (Alex Skolnick / Charlie Hunter)
- Dance To The Music (Charlie Hitchcock / Fareed Haque / Michael Lee Firkins)
- Gulab Jammin (Fareed Haque)
- Downside Up (Oz Noy / Mike Stern)
- Lake Shore Drive (Chris Poland / Jake Cinninger)
- Flashlight (Phil Upchurch)
- Dump Truck (Will Bernard)
- Rome (Cameron Williams / Jess Franklin)
- Disdots (Ed Wynne)
- Starlite Jamboree (Bill Cutler / Jerry Garcia / Mark Karan)
Harmonien, Experimente und reichlich Verproggtes!
Compilations aus dem Umfeld des amerikanischen Progressive-Labels Magna Carta sind immer etwas sehr Spezielles: Zugeschnitten auf ein klar definiertes Publikum, immerzu erfinderisch, manchmal aber auch heftig polarisierend. Freunde der rein instrumentalen Musik wissen jedoch, was sie an der Firma und ihren vielen verborgenen Schätzchen haben, so dass die Grundlage für regelmäßige neue Editionen auch kein problem bedeutet. Mit "Jam On Guitars" folgt nun bereits der nächste Sampler mit zahlreichen Gitarrenheroen und solchen, die sich über dieses Medium einen Namen machen wollen. Und wie gehabt ist die Sache sehr spezifisch kompiliert, dafür aber für besagtes Publikum ein echter Leckerbissen.
Das mit zwölf Beiträgen bestückte, mehr als 70 Minuten lange Werk beschäftigt das Who is Who der (progressiven) Instrumentalmusik. Jazz-Könner Alex Skolnick gibt sich hier die Ehre, Ex-MEGADETH-Klampfer Chris Poland führt in der einzig wahren Jam-Session ('Dance To The Music') die Tradition seines anderen Projekts OHM fort, Jerry Garcia und Bill Cutler widmen sich im einzigen vokal begleiteten Stück 'Starlite Jamboree' ausschließlich dem Blues und Michael Lee Firkins - stets ein Geheimtipp - bereichert die Sache mit einem anständigen Beitrag zur klassischen Harmonielehre.
Das Besondere, vielleicht aber auch gerade schwierige an "Jam On Guitars" ist allerdings, dass die Bandbreite der enthaltenen Stilistiken sehr weit ist. Gitarrenmusik in ihrer vielfältigsten Form wird geboten: Vom Free-Jazz-Experiment zur Space-Rock-Opera, vom progressiven Funk-Rhythmus bis hin zum klassischen Hardrock-Groove. Und da der Vielfalt tatsächlich kaum Grenzen gesetzt sind, darf man sich auch über atmosphärische Melancho-Nummern und singende Instrumente freuen. Und wo ist das Problem? Nun, wer einen homogenen, letzten Endes doch irgendwo zu einem Konsens gelangenden Sampler sucht, wird mit "Jam On Guitars" nicht glücklich werden. Wen das stört? Tja, sicher so Manchen, denn auf der Suche nach Highlights aus gesonderten Genres wird man jeweils nur wenig finden. Andererseits: Wer einfach nur die Kunst des Gitarrespielens mag und sich hier mit allen Facetten verwöhnen lassen möchte, wird schnell Befriedigung finden. Sieht man nämlich einmal von eher eintönigen Songs wie 'Took The Words Right Outta My Mouth' und 'Free In The Park' ab, die den Einstieg nicht gerade erleichtern, ist diese Zusammenstellung anspruchsvoll, hochwertig und auch langfristig reizvoll. Und da gerade die weniger namhaften Leute wie Phil Upchurch, Cameron Williams und Ed Wynne durch ihre hörenswerten Beiträge in Erinnrung bleiben werden, hat man das Ziel, nämlich einigen Leuten ein verdientes, größeres Forum zu bieten, ebenfalls erreicht.
Anspieltipps: Flashlight, Lake Shore Drive, Starlite Jamboree
- Redakteur:
- Björn Backes