VARIOUS ARTISTS - Magic - A Tribute To Ronnie James Dio
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Magic Circle (Alive)
- Release:
- 16.07.2010
- MANOWAR - Heaven And Hell
- HOLYHELL - Holy Diver (Live In Norway)
- METALFORCE - The Last In Line
- MAGIC CIRCLE ALL STAR BAND - Long Live Rock'n Roll
- AWAKEN - I Speed At Night
- CROSSWIND - A Light In The Black
- DEAN CASCIOUNE - Never More
- FEINSTEIN - Far Beyond
- HARLET - Straight Through The Heart
- JACK STARR'S BURNING STARR - Catch The Rainbow
Das Ende einer Schmierenkomödie oder angemessener Tribut an den Größten?
Wenn ich behaupte, dass der Tod keines Musikers die Rock- und Metalszene so sehr schockiert hat, wie der des Drachentöters Ronnie James Dio, wird wohl niemand widersprechen. Die Anteilnahme war riesig und der Wille die noch zu Lebzeiten von Dio und seiner Frau Wendy ins Leben gerufene Stiftung zu unterstützen, nicht minder groß. Diverse Bands, Label und Musiker (u. a. METALLICA, Slash & Metal Blade) spendeten fünfstellige Beträge, ohne dass es ein großes Aufsehen gegeben hätte. Joey de Maio hingegen braucht die Publicity offensichtlich wie Vampire das Blut. In den Wochen vor dem Erscheinen von "Magic - A Tribute To Ronnie James Dio" verging kaum ein Tag, an dem es nicht eine neue Meldung gab. So dementierte David Feinstein, dass sein Song 'Far Beyond' extra für diesen Sampler geschrieben und Ronnie James Dio gewidmet wurde. Später ging es vor allem darum, welche Beziehung Joey zu Ronnie hatte und ob der Erlös aus diesem Sampler eben jener Organisation gespendet würde. Ein Kasperletheater allererster Güte und ein unwürdiges Verhalten in Anbetracht dessen, aus welchem Grund dieser Sampler eingespielt wurde. Und nur die Tatsache, dass die Erlöse aus diesem Tribut an die von Wendy und Ronnie gegründete Stiftung gehen, geben diesem Output das Recht überhaupt eine Rezension zu erhalten.
Auf "Magic - A Tribute To Ronnie James Dio" sind es neben MANOWAR vor allem Bands aus dem Magic Circle Music-Umfeld, die hier mit eigenen Songs (FEINSTEIN) oder Coverversionen bekannter, von Ronnie James Dio eingesungener Songs, am Start sind. Dass es keine Band besser macht als Dio selbst, ist dabei natürlich keine Überraschung.
Das gilt auch - oder vielleicht sogar vor allem - für MANOWAR. Ich bin einigermaßen erschüttert über ihre Version von 'Heaven & Hell'. Diese kurzen, mehrstimmigen Passagen sind grauenvoll, der Gesang von Eric klingt nicht annähernd so gut wie bekannt, die Gitarre kann keine Akzente setzen. Das ist absolut nicht gut.
HOLY HELL treffen meinen Geschmack sowieso nicht und das dünne Stimmchen von Maria Breon eignet sich zum Verriss. Aber: es macht mehr Laune als der vorherige Song. Danach geht es langsam aufwärts. METALFORCE, AWAKEN und CROSSWIND spielen ordentliche Versionen von 'The Last In Line', 'I Speed At Night' und 'A Light In The Black'. Das ist sicher nicht überwältigend, aber die Jungs machen auch nix verkehrt. DEAN CASCIONE überrascht mit einer instrumentalen Version des ELF-Songs 'Never More' und FEINSTEINs 'Far Beyond' wirkt nach der Vorgeschichte einfach ein bisschen deplatziert, auch wenn die Nummer durchaus DIO-Spirit atmet. Ein bisschen. Irgendwo dazwischen lauert noch die MAGIC CIRCLE ALL STAR BAND, bei der No-Name (was für ein Paradoxon!) Shmoulik Avigal, sowie die beiden Gitarristen Joe Stump und Jack Starr spielen. Eine Rhythmusgruppe gibt es nicht und das hört man der lahmen Version von 'Long Live Rock'N'Roll' auch an. Muss nicht sein.
Wenigstens die Version von HARLET kann auch im Gesangsbereich wirklich überzeugen. Todd Michael Hall ist gar nicht so weit weg von Ronnie und auch der Rest der Version ist okay. Ganz sicher der Höhepunkt dieses Tributs. Die zweite überzeugende Nummer ist 'Catch The Rainbow' von JACK STARR'S BURNING STARR. Auch hier ist sicher nichts außergewöhnlich, aber es wird zumindest etwas vom Feeling des Originals eingefangen.
Musikalisch ist das hier also definitiv keine Kaufempfehlung. Und ziemlich sicher ist es besser, wenn ihr Geld direkt an den "Ronnie James Dio Stand Up And Fight Cancer Fund" spendet. Wer tatsächlich gleichzeitig noch Musik haben will, ist wohl mit der JORN-Scheibe "Dio" besser dran.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk