VARIOUS ARTISTS - Metallic Assault
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Thrash Metal
- Battery
- Sad But True
- Sanitarium
- The Unforgiven
- The Thing That Should Not Be
- Enter Sandman
- Whiplash
- Nothing Else Matters
- Seek And Destroy
- For Whom The Bell Tolls
Oft werden Tribute CDs für große Bands herausgebracht, auf denen relativ unbekannte Bands sind. Das ist zwar ganz nett und vielleicht kann man dabei die ein oder andere Neuentdeckung für sich machen, aber ich persönlich sehe den Sinn der Tribute CDs darin, daß bekannte Musiker eine große Band huldigen. Zum Glück halte ich also hier genau das in der Hand, was ich mir erhofft habe. Das besondere an diesem Tribute ist, daß keine Bands, sondern zusammengewürfelte große Musiker METALLICA die Ehre geben und einige ihrer Klassiker spielen. Dabei handelt es sich nur um Klassiker bis zum „Black Album“, womit für die meisten unter euch bereits der Gang zum örtlichen Plattenladen bevorsteht. Damit der Gang zum Sprint wird, möchte ich schon mal vorab erwähnen, daß auf dieser CD Mitglieder, sowie Ex-Mitglieder von MEGADETH, KISS, ANTHRAX, WASP, MOTORHEAD, FEAR FACTORY und einigen anderen am Werke waren.
An dieser Stelle möchte ich kurz klarstellen, daß man große Bands wie METALLICA, also vor allem aus dieser Zeit, nicht kopieren kann. Solche Bands bleiben einfach einzigartig und man kann sie auf ihre Art und den eigenen Sound nicht einfach nachahmen. Somit dürfte das Ziel für einen nachgespielten Song meines Erachtens darin liegen, ihn bestmöglich und mit einer eigenen Note nachzuspielen. Denn sonst kann man sich das Original anhören, welches normalerweise eh viel besser ist.
Dave Lombardo (GRIP INC. , ex-SLAYER), einer meiner Lieblingsdrummer, ist auf der CD auch mit von der Partie und jetzt ratet mal, welchen Song er uns um die Ohren hauen könnte? Spätestens mit dem 3. Versuch sollte jeder Kenner auf „Battery“ gekommen sein. Mit diesem Song geht die CD gleich gut los und zur Seite stehen ihm mit Eric A.K. (FLOTSAM&JETSAM – Gesang), Mike Clark (SUICIDAL TENDENCIES – Gitarre) und Robert Trujillo (SUICIDAL TENDENCIES – Bass) ebenso große Namen. Von der Besetzung her und auch vom Song gleich einer meiner persönlichen Favoriten. Die Umsetzung kann man auch als gelungen bezeichnen, denn hier kann man alle beteiligten für ihren soliden und gelungenen Einsatz nur loben.
Weiter geht´s mit „Sad But True“. Hierauf habe ich mich besonders gefreut, da mit Joey Belladonna (ex-ANTHRAX) ein cooler Sänger für diesen Cover-Song zuständig ist. Aber was soll ich sagen? Mir kommt´s vor, als hätte ich noch nie zuvor ANTHRAX gehört, oder Joey spielt hier vielleicht ein Instrument... Am Gesang konnte ich ihn jedenfalls nicht wiedererkennen. Mit dabei sind (ex) KISS und TWISTED SISTER Musiker, dafür finde ich das Resultat aber eher langweilig. Ich denke mal, bei diesem Tribute - sogar bei den einzelnen Songs - wird jeder anders empfinden. Darum versuche ich erst gar nicht objektiv zu sein.
„Sanitarium“ ist nun an der Reihe. Musiker von UGLY KID JOE, METAL CHURCH, ANTHRAX (S.O.D.) und MOTORHEAD sorgen für große Erwartungen in dieses Stück. Für meinen Teil kann das Instrumental gegen Ende des Songs überzeugen und ist somit der Höhepunkt des Songs.
Jetzt kommt der erste Song, der vor allem gesanglich mal aus der Reihe tanzt. „The Unforgiven“ mit Doug Pinnick (KING´S X) und Leuten von LIVING COLOUR und QUIOT RIOT am Start. Vor allem natürlich Doug Pinnick ist für die neue Note des Songs verantwortlich. Zweifellos eine große Abwechslung auf dieser CD!
Nun folgt ein weiterer Höhepunkt der CD mit „The Thing That Should Not Be“. Vom Song her ist es eigentlich eine schwächere Nummer, aber die Umsetzung empfinde ich als ziemlich gut gelungen. Dafür sorgt vor allem John Garcia (ex- KYUSS) am Gesang. Dieser Song hat mich echt überzeugt und darum möchte ich es wagen zu sagen: Er gefällt mir fast sogar besser als das Original! Außerdem dabei: Kurdt Vanderhoof (METAL CHURCH), Jeff Pilson (DOKKEN), Jason Bonham (BONHAM).
Nun folgt mit „Enter Sandman“ ein Hit der 90er Jahre. Der Sound wurde auch hier möglichst fett gestaltet (klingt auf der ganzen CD eigentlich gleich). Mit Burton C. Bell (FEAR FACTORY) am Gesang dürfte jedem klar sein, wer hier für ein Stückchen Eigenständigkeit zuständig ist. Zusammen mit Robert Trujillo (ST, Bass), John Christ (es-DANZIG) und Tommy Aldridge (THIN LIZZY) kann man diese Nummer durchaus als „gelungen“ bezeichnen.
Nun folgt „Whiplash“, daß zu 50% von S.O.D. Musikern gespielt wird. Billy Milano (SOD, MOD) und Scott Ian (SOD, ANTHRAX) machen somit zumindest die Hälfte des Songs aus. Phil Soussan (ex-OZZY) am Bass und Vinny Appice (ex-BLACK SABBATH) an den Drums sorgen aber auch für die gute Qualität dieses Stückes. Zweifellos eines der härteren Stücke.
„Nothing Else Matters“ ist mit John Oliva (SAVATAGE) und Lemmy Kilmister (MOTÖRHEAD) ein sehr gutes Beispiel dafür, daß sogar ganz große Namen manchmal das Original nicht erreichen können. Dafür ist das Stück zu vollendet. Ich denke mal, sie haben dennoch ihr bestes gegeben...
„Seek And Destroy“ kann dagegen in der Besetzung Chuck Billy (SOD, MOD), Jake E. Lee (ROB ROCK, OZZY), Jimmy Bain (DIO) und Aynsley Dunbar (MOTHERS ARMY, UFO, ...) schon eher überzeugen. Wahrlich große Musiker, die diesen Song neu erklingen lassen!
Den Abschluß macht „For Whom The Bell Tolls“ mit Al Pitrelli an der Gitarre (MEGADETH, ex-SAVATAGE), der hier scheinbar den bekanntesten Namen in dieser Besetzung trägt (außerdem: Eric Bloom, Tony Franklin und Aynsley Dunbar). Background Vocals hat hier auch noch DAVID GLEN EISLEY übernommen. Das Stück bietet einen gelungenen Abschluß und macht Spaß, obwohl es nicht ganz an die ursprüngliche Härte heranreicht. Dafür sorgt vor allem der bravere Gesang.
Im großen und ganzen finde ich also, daß man durchaus in diese CD investieren kann. Mich stört lediglich ein wenig, daß sich der Sound der jeweiligen Songs kaum unterscheidet, somit geht eine größere Abwechslung leider flöten. Dafür ist die Songauswahl sehr gelungen, obwohl die CD ruhig noch länger gehen könnte und beispielsweise mit „One“ ein Stück von der „Justice For All“ fehlt.
An METALLICA kann man nur sagen:
„Seht her, welche Musiker euere Werke huldigen und lauscht den ehrwürdigen Herren, welche für euch aufspielen! Mögen die Klänge, welche einst aus euerer Feder stammten, in eueren teueren Köpfen dröhnen und euch zur Besinnung treiben!“
Bleibt abzuwarten, ob in 10 Jahren jemand ihre „Load“ und „Reload“ Scheiben besingen wird...
- Redakteur:
- Stefan Lang