VARIOUS ARTISTS - Monsters Of Metal Vol. 2 (2-DVD)
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Diverse
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 05.04.2004
- DIMMU BORGIR - Progenies Of The Great Apocalypse
- EDGUY - King Of Fools
- MNEMIC - Liquid
- DEATHSTARS - Syndrome
- IN FLAMES - The Quiet Place
- PRIMAL FEAR - Metal Is Forever
- RAUNCHY - Watch Out
- RE:AKTOR - Damage Zone
- CHILDREN OF BODOM - Sixpounder
- KATAKLYSM - As I Slither
- SUBWAY TO SALLY - Unsterblich
- THERION - To Mega Therion
- HAMMERFALL - Always Will Be
- NEVERMORE - Enemies Of Reality
- NIGHTWISH - Over The Hills And Far Away
- IMMORTAl - Grim And Frostbitten Kingdoms
- ENTOMBED - Wolverine Blues
- MACHINE HEAD - Imperium
- FIREBALL MINISTRY - Flatline
- TIAMAT - Cain
- RHAPSODY - Rain Of A Thousand Flames
- ICED EARTH - The Reckoning
- NAPALM DEATH - Mass Appeal Madness
- THUNDERSTONE - Until We Touch The Burning Sun
- BENEDICTION - The Grotesque
- CREMATORY - Greed
- SOILWORK - Light The Torch
- ANTHRAX - Taking The Music Back
- FARMER BOYS - Stay Like This Forever
- EXODUS - War Is My Shepherd
- SAVATAGE - Gutter Ballet
- IN EXTREMO - Küss mich
- ORPHANAGE - At The Mountains Of Madness
- SINNER - Used To The Truth
- HELLOWEEN - If I Could Fly
- DESTRUCTION - Desecrators (Of The New Age)
- STRATOVARIUS - I Walk To My Own Song
- GRAVEWORM - Awaiting The Shining
- SAMAEL - Infra Galaxia
- SOULFLY - Seek `n´ Strike
- ARCH ENEMY - We Will Rise
- SAXON - Killing Ground
- HYPOCRISY - Roswell 47
- BOLT THROWER - Cenotaph
- MESHUGGAH - Transfixion
- DARKANE - Chaos vs. Order
- MOTÖRHEAD - God Save The Queen
- RAGE - Down
- DARK TRANQUILLITY - Monochromatic Stains
- DISBELIEF - To The Sky
Nach der beliebten "Beauty In Darkness"-Serie haben sich Nuclear Blast mit "Monsters Of Metal" eine weitere interessante Videoreihe ausgedacht, die nun in die zweite Runde geht.
Wie schon auf dem ersten Sampler aus dem letzten Jahr gibt es auch auf dem neuen Doppel-DVD-Set ganze 50 Videoclips zu bestaunen, wobei neben dem üblichen Donsdorfer Labelprogramm auch diverse andere Clips von solchen Bands wie z.B. SAXON, NEVERMORE oder SUBWAY TO SALLY vertreten sind.
Dominiert wird das Ganze aber natürlich von den Bands aus dem Nuclear-Blast-Katalog, sodass sich auf "Monsters Of Metal Vol. 2" vornehmlich Gruppen wie DIMMU BORGIR, EXODUS, EDGUY, IN FLAMES, PRIMAL FEAR oder aber CREMATORY mit ihren aktuellen Singles die Ehre geben. Und auch die Bands, die momentan nicht mit neuem Material am Start sind, wie in diesem Fall ORPHANAGE, THERION, SINNER und HAMMERFALL, bekommen hier ein Forum geboten, um ihre meist sehr gut gemachten Videos vorzustellen.
Auf jeden einzelnen Clip näher einzugehen, wäre bei einer Gesamtanzahl von 50 Videos müßig, denn ich denke, die Liste der hier vertretenen Bands spricht ganz klar für sich. Trotzdem sollten aber die herausragenden Clips kurz erwähnt werden:
DIMMU BORGIR (`Progenies Of The Great Apocalypse´)
Norwegens führende Black-Metal-Band hat den meiner Meinung nach künstlerisch anspruchsvollsten Clip zu dieser DVD beigetragen. In einer riesigen düsteren Halle haben Shagrath und Co. ihre Instrumente aufgebaut und sich ihre komplette Nieten- und Lederausrüstung übergestreift. Überall hängen Ketten herunter, Lichter flackern kurz auf und offenbaren so ein postapokalyptisches Szenario, das nur von einzelnen grellen Blitzen unterbrochen wird, wenn Bassist Simen die Cleangesänge beisteuert. Besonders eindruckerweckend neben der beklemmenden Atmosphäre ist zudem das monströse Keyboard, welches genau das zeigt, wofür die Band und dieses Video sinnbildlich stehen: dunkler Bombast der Extraklasse.
DEATHSTARS (`Syndrome´)
In ihrem Video zu `Syndrome´ haben sich die DEATHSTARS als moderne Mozarts verkleidet, Perücke inklusive, und bearbeiten eines ihrer Bandmitglieder auf einem Patientenstuhl, wo es an sämtliche Kabel angeschlossen wird und auf diese Weise einen Blick zurück in seine traurige Kindheit wirft. Auch hier wird eine perfekte Symbiose zwischen der musikalischen Kälte und der sterilen Darbietung geschaffen, was dieses Video absolut sehenswert macht.
IN FLAMES (`The Quiet Place´)
Mein persönlicher Favorit auf dieser Zusammenstellung ist ganz klar `The Quiet Place´ und das sowohl in musikalischer als auch in visueller Hinsicht. Protagonist Anders Friden läuft durch die Straßen einer Stadt und landet in einem Theater, dem sogenannten "Quiet Place", das von seinen Bandkollegen geleitet wird. Während der Vorstellung schläft Anders ein und findet sich in einer dunklen Kammer voller Fernseher wieder, aus der es zunächst keinen Ausweg zu geben scheint. Er rennt weg und trifft dabei immer wieder seine Bandkollegen, sei es auf den Bildschirmen oder aber in einem erhellten weißen Raum, in denen diese als durchgedrehte Patienten auftreten. Anders läuft immer weiter und gelangt schließlich auf eine überdimensionale Kanzel auf der Spitze der Stadt, von wo aus er den Chorus in die breite Menge herausschreit. Spätestens hier sorgt auch der Clip für absolute Gänsehaut.
PRIMAL FEAR (`Metal Is Forever´)
Diese visuelle Darbietung fand ich zunächst einmal ziemlich dröge, habe mich aber nach mehrmaligem Hinschauen doch mit `Metal Is Forever´ angefreundet, da der Clip, wenn auch recht klischeehaft, darstellt, was Metal ist, nämlich immer noch eine musikalische Ausdrucksform für eine Randgruppe. Hauptdarsteller in dem Video ist Sänger Ralph Scheepers, der aus einer noblen Spelunke flüchtet und sich lieber in eine dreckige Metal-Kneipe gesellt, wo er schließlich zu seiner Band (hier schon mit Neu-Schlagzeuger Randy Black) auf die Bühne steigt und `Metal Is Forever´ ins Mikro shoutet. Charakteristisch ist ebenfalls, dass dieser schmutzige Club Stück für Stück auseinanderbröckelt, Fans und Band aber nicht von der Stelle weichen und ihr Ding kompromisslos durchziehen. Wie gesagt, recht klischeehaft, aber doch gut in der Umsetzung der textlichen Aussage.
CHILDREN OF BODOM (`Sixpounder´)
Bei `Sixpounder´ ist mir zunächst einmal das gestochen scharfe Bild aufgefallen. Das Video selbst spielt in einer abgelegenen Holzhütte, in deren Keller eine Frau eingesperrt ist, die zunächst wie eine Leiche aus dem Kofferaum eines Autos herausgetragen wird und sich beim Aufwachen nicht erinnern kann, was pasiert ist. Erst die Wunden an ihrer Hand stärken ihr Gedächtnis und ermutigen sie, aus dem Kellerraum zu flüchten, was ihr aber nicht gelingt. Im oberen Geschoss spielen die Bodomkinder währenddessen den Song, posen aufs Heftigste (im Mittelpunkt natürlich Alexi Laiho) und bangen fortwährend. Sehr cool gemacht, aber von einer Band wie CHILDREN OF BODOM ist man derartiges ja schon länger gewohnt, man denke nur einmal an den tollen Clip zu `Everytime I Die´.
NEVERMORE (`Enemies Of Reality´)
Charakteristischer könnte ein Video zu einer Band wie NEVERMORE gar nicht sein. Während die Band im Hintergrund spielt, zeigt sich Frontmann Warrel Dane von seiner krankesten und verrücktesten oder eben besten Seite, gestikuliert wild herum, verdreht die Augen und lebt den Song auch im Clip richtig mit. Dazu erscheint immer wieder eine teuflische Dame, in deren Händen sich dutzende Würmer befinden, die das kranke Gesamtbild schließlich abrunden. Da braucht es halt keine große Effekthascherei, wenn man einen Frontmann besitzt, dessen Ausstrahlung und Charisma einfach unvergleichlich mitreißend ist.
MACHINE HEAD ('Imperium')
Der Comeback-Song startet ebenfalls sehr düster und bedrückend, bevor Robb Flynn dann mit einem kraftvollen Schrei die Stimmung löst und einen der besten Songs des vergangenen Jahres eröffnet. Flynn selber ist immer Blickfang der Kamera und degradiert seine Band dabei schon fast zu Statisten, die in diesem Video nicht viel anderes tun, als ihre Instrumente in einem engen Raum bzw. später auf einer offenen Lichtung zu bedienen. Nach sieben Minuten (mutiger Schritt übrigens, den Song nicht zu editieren und ein so langes Video herauszubringen) bekommt man Flynn`s angesteinflößendes Gesicht nicht mehr aus dem Kopf, was wohl der beste Beweis dafür ist, dass sowohl die Nummer selber als auch der Clip merklich Eindruck gemacht haben.
EXODUS (`War Is My Shepherd´)
EXODUS haben sich für ihre erste Single einen ganzen Flugzeugträger gemietet und bieten auf dessen Oberfläche das brutale `War Is My Shepherd´ dar. Cool ist, wie die Bay-Area-Legenden langsam vom Boden aus hochgefahren werden und auch später wieder mit einem gigantischen Lift langsam aus der Bildfläche verschwinden. Dazwischen thrasht sich das Quartett durch einen seiner besten Songs und macht besonders den alten und neuen Frontmann Steve Souza zum Blickfang, dessen Auftritt recht brutal herüberkommt. Cooler Clip, der besonders von der außergewöhnlichen Umgebung lebt.
DESTRUCTION (`Desecrators Of The New Age´)
Ganz simpel, ohne große Effekte und doch geil - das ist der aktuelle Clip von DESTRUCTION. Das schwäbische Trio hat sich lediglich eine leerstehende Halle gemietet, ihre Instrumente aufgebaut und dort ihr Video eingezimmert. Schmier bangt und singt, während die Kamera Mike des öfteren beim Solieren auf die Finger schaut. So einfach und doch so effektiv kann ein Heavy-Metal-Video sein.
ARCH ENEMY (`We Will Rise´)
Der Anfang dieses Videos ist der absolute Hammer. Ein Mann steigt aus dem Wasser empor, schnappt sich eine dort stehende Flagge und läuft mit dieser wie ein Besessener los. Keine Ahnung warum, aber auch diese Szene ist ein absoluter Gänsehautmoment. In andauernden Szenewechseln wird dann auch immer wieder die Band gezeigt, die direkt nachdem Angela Gossow sich ihrer Zwangsjacke entledigt hat, heftigst loslegt und den heroischen Grundton dieses Clips eindrucksvoll untermalt. Wenn dann zum Ende hin alle Bandmitglieder mit Flaggen in einer Reihe stehen, dann geht das auch noch verdammt weit unter die Haut. Stark!
RAGE (`Down´)
Als Letztes sei noch der düstere Clip von RAGE erwähnt, bei dem das internationale Trio in einer Lagerhalle steht, mit einem Käfig im Vordergrund. In diesem Gehäuse findet ein brutaler Kampf im Schlamm statt, bei dem sich zwei leicht bekleidete Figuren die Ehre geben und dabei von der sie umgebenden Menge angefeuert werden. Die Band hält sich vornehm zurück und kommt nur bei den einzelnen Soloparts besser zur Geltung, was der Storyline des Videos zugute kommt und es, wie so viele andere vertretene Clips, sehr sehenswert macht.
Eigentlich gibt es kein schwaches Video auf dieser Compilation. Zwar stechen diverse Low-Budget-Produktionen wie zum Beispiel SINNER`S `Used To The Truth´, BENEDICTION`s `The Grotesque´ oder THERION`s `To Mega Therion´ heraus und auch von einer Band wie ICED EARTH hätte ich mehr erwartet als einen recht uninspirierten Clip in einer dunklen Kammer, aber letztendlich macht es wirklich Spaß, den Bands bei der visuellen Umsetzung ihrer Songs zuzusehen und das haben hier meiner Meinung nach alle Gruppen auch gut bis sehr gut hinbekommen.
Wer also nicht immer auf den Sonntagabend warten will, an dem seit neuestem auch viele der hier aufgeführten Videos auf den einschlägigen Musiksendern laufen, bekommt mit "Monsters Of Metal Vol. 2" in mehr als vier Stunden die absolute Vollbedienung, die aber auch aufgrund des ultrafetten Sounds aller Ehren wert ist. Wer sich mal `Progenies Of The Great Apocalypse´ von DIMMU BORGIR, `Greed´ von CREMATORY oder `Light The Torch´ von SOILWORK im wuchtigen Dolby-Digital-Sound angehört hat, der wird von diesem Sampler so schnell gar nicht mehr wegkommen.
Da es auf einem separaten Audiopart auch noch einen kurzen Einblick ins Labelprogramm gibt und man mit diversen Studioreporten und einigen Livevideos zusätzliche starke Extras auf diese beiden Silberlinge verteilt hat, sollte sich wirklich jeder Metalanhänger mal Gedanken über die Anschaffung dieser Compilation machen. Ich jedenfalls freue mich schon jetzt auf eine weitere Fortsetzung, die für Herbst 2004 angekündigt ist.
- Redakteur:
- Björn Backes