VARIOUS ARTISTS - PHOBONOID / DOMINION OF SUFFERING - Split
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- Genre:
- Doom Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Godz Ov War Productions
- Release:
- 27.10.2023
- PHOBONOID - Cosmonauta Eterno 1
- PHOBONOID - Cosmonauta Eterno 2
- PHOBONOID - Crionia
- DOMINION OF SUFFERING -The Way Of Destruction
- DOMINION OF SUFFERING - Descendant Of The Fallen Gods
- DOMINION OF SUFFERING - The Illusion Of Life's Worth
Konträre Schwarzmetall-Varianten verschmelzen zu einem interessanten Release.
Eigentlich ist dieser Split schon vor einem halben Jahr aufgeschlagen, allerdings schien die Zielgruppe der Tape-Liebhaber nicht ausreichend zu sein, um die Nachfrage nach dem gemeinsamen Doppelpack von PHOBONOID und DOMINION OF SUFFERING zu befriedigen - und das obwohl die beiden Acts stilistisch gar nicht mal so nahe beisammen sind.
Auf der nun als CD ebenfalls veröffentlichten Gemeinschaftsarbeit werden beiden Truppen jeweils drei Tracks zugeschrieben, bei denen man sich letztendlich fragen muss, warum sie nicht für einen regulären Release zurückgehalten wurden. Aber Split-Scheiben haben ja nun mal auch ihren Reiz und helfen dabei, neue Bands etwas schneller zu erkundschaften.
Den Auftakt auf der unbetitelten Platte macht PHOBONOID aus Südtirol, eine im Doom Metal verwurzelte Black-Metal-Combo, die das Hauptaugenmerk diesmal auf atmosphärische Sounds legt und ihr Material eher schleppend aufbaut. Dass die ersten beiden Stücke als Ganzes zu betrachten sind, macht daher auch Sinn, denn PHOBONOID nutzt die Wucht der Walze wirklich gut, streut gallige, schwarzmetallige Sägen ein, nimmt aber auch Einflüsse aus dem morbidesten Winkel der Todesblei-Szene in die 'Cosmonauta Eterno'-Geschwister hinein, so dass hier ein stimmiger Gesamtkontext entsteht - und das in einer sphärisch durchaus bewegenden Einheit. Das nachfolgende 'Crionia' ist indes mehr oder weniger als Outro zu betrachten, was angesichts der überfallartigen Agitation der Partner von DOMINION OF SUFFERING auch nicht die schlechteste Idee ist.
Die Herren aus Zürich nehmen nämlich den weitaus agileren Part auf diesem Split ein, knüppeln sich in recht hohem Tempo durch ihre drei Kompositionen und lassen dabei einen guten Eindruck dazu entstehen, wie die schweizerische Variante infernalischen Chaos' aussehen kann. 'The Way Of Destruction' und 'Descendant Of The Fallen Gods' sind stellenweise ein wenig hektisch, nehmen aber den Faden der frühen inspirativen 90er recht schnell auf und können sich mit einigen Speed-Metal-Leads dennoch ihre eigene Nische sichern. Das Highlight bleibt jedoch das abschließende 'The Illusion of Life's Worth', dessen Durchschlagskraft nicht nur aufgrund der hohen Geschwindigkeit, sondern vor allem auch dank des enormen Aggressionspegels sofort zu packen weiß - wirklich guter Stoff.
Insgesamt ist dieser gemeinsame Release daher auch eine Empfehlung wert, wenngleich zu betonen bleibt, dass die musikalischen Ansätze der beteiligten Truppen doch ein jeweils anderer ist. Beide können aber auf ihrem Terrain überzeugen, wobei die Eidgenossen von DOMINION OF SUFFERING am Ende mit einem leichten Vorsprung über die Ziellinie gehen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes