VARIOUS ARTISTS - Power Battle Vol. 2
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- OTR Productions
- AVALON - Burning Souls
- BASTARD - The Tide Is Changing
- CHINCHILLA - Hill Of Secret
- CLASHING BLADE - Evil Dreams Of Darkness
- CRITICAL STATE - The Monument
- DRACONIAN - Far Away
- EMERALD - Battlefield
- GODDESS OF DESIRE - Warlust Metal Knights
- GORGONS EYES - Valhalla
- INVICTUS - Destructor
- LIVING DAYLIGHT - Götterdämmerung
- LUNACY - Fairytales From Roswell
- MAEVE OF CONNACHT - Broken Memory
- MYSTIC PROPHECY - Sky's Burning
- NO SISSY STUFF - Empty
- NOPLIES - Follow The Rainbow
- R.I.P.D. - Memories
- RE-VISION - Downfall
- SAVALLION DAWN - Black Skies
- SEVEN SEALS - Janus
- SUNBLAZE - Sunblaze
- TESTOSTERONE OVERLOAD - Dirty Freak Power Ride
- THE HELLBOYS - Fu Manchu's Little Helper
- THUNDERWORK - It's All The Same To Me
- TYRANT EYES - Night Of Defender
- VALLEY'S EVE - The Fire Burns
- WITNESS OF REALITY - Engraved In My Skin
- WOLVERINE - More Than Grief
Mit der bereits 2001 veröffentlichten Compilation "Power Battle Vol. 2" liegt mir nun endlich die Fortsetzung der 1999 begonnenen Power Metal-Reihe von OTR Productions vor ("Power Battle Vol. 3" ist laut der offiziellen Homepage bereits in Planung). Wie schon beim ersten Teil wurde auch dieses Mal wieder einer Reihe von mehr oder weniger, meistens weniger bekannten Bands die Möglichkeit gegeben, einen Song zu diesem Sampler beizusteuern. Anscheinend war das Interesse von der Seite der Bands aber so groß, dass dieses Mal eine CD nicht ausreichte, und somit kommt "Power Battle Vol. 2" als Doppel-CD daher. An der musikalischen Ausrichtung hat sich dagegen kaum etwas geändert, denn (fast) alle 28 vertretenen Bands sind mehr oder weniger dem Power Metal-Genre zuzuordnen, zumindest, wenn man die Schublade etwas großzügiger fasst... .
Den Anfang machen AVALON, die wohl zu den bekannteren Vertretern auf dieser Compilation gehören, mit 'Burning Souls' und sorgen damit für einen recht dynamischen Einstieg, aber auch an einem eingängigen Refrain fehlt es hier nicht. BASTARD kommen im Vergleich dazu mit 'The Tide Is Changing' wesentlich old-schooliger daher und erinnern etwas an die NWoBHM. Weitaus moderner geht es dann mit den schon recht etablierten CHINCHILLA weiter, die mit 'Hill Of Secret' einen straighten Power Metal-Kracher am Start haben. In eine etwas andere Richtung geht es dann mit CLASHING BLADE, die durchaus auch Thrash- und Death Metal-Einflüsse in ihre Musik einbauen, und das sehr gekonnt - wie 'Evil Dreams Of Darkness' eindrucksvoll zeigt. Nicht weniger überzeugen können CRITICAL STATE mit 'The Monument', einer vielschichtigen Power Metal-Granate, die nicht grundlos von Fame Of Metal zur besten Eigenproduktion 1999 gekürt wurde. DRACONIAN gehen dagegen wieder eher geradlinig zu Werke, wobei im Mittelpunkt von 'Far Away' ein eingängiger Chorus steht. EMERALD erinnern 'Battlefield' dann anschließend ein wenig an AXEL RUDI PELL, auch wenn die Gitarrenarbeit nicht ganz so dominant ist. Über GODDESS OF DESIRE muss an wohl nicht mehr viel sagen, und so ist 'Warlust Metal Knights' ein guter, aber für diese Band wenig überraschender Song. Das anschließende 'Valhalla' erinnert nicht nur vom Titel her an bekannte True Metal-Größen, auch musikalisch ist diese Hymne ganz in der Tradition von MANOWAR oder VIRGIN STEELE zu sehen, und vor diesen brauchen sich GORGONS EYES wahrlich nicht verstecken. Auch INVICTUS sind von dieser Ecke nicht allzu weit entfernt (kein Wunder - bei dem Namen), allerdings erinnert mich der relativ tiefe Gesang bei 'Destructor' vor allem an MAJESTY. Wenn wir jetzt schon bei den Vergleichen sind, so kommen mir bei den anschließenden LIVING DAYLIGHT und ihrem Song 'Götterdämmerung' ICED EARTH (zu "Night Of The Stormrider"-/"Burnt Offerings"-Zeiten) in den Sinn, aber das ist ja nicht gerade die schlechteste Referenz. Danach erzählen LUNACY die 'Fairytales From Roswell' in Form eines abwechslungsreichen, fast schon epischen Songs, wobei hier besonders der Instrumentalteil gelungen ist. Bei MAEVE OF CONNACHTs 'Broken Memory' steht dann der Gesang im Vordergrund, und wenn ich nicht wüsste, dass hier Hubi Meisel singt, würde ich auf eine Frau tippen ;-). Bei MYSTIC PROPHECY handelt es sich um eine weitere Band des griechischen Ausnahme-Gitarristen Gus G. (u.a. FIREWIND, DREAM EVIL), die mit 'Sky's Burning' den ersten Silberling beschließen.
Die zweite CD beginnt mit den Mädels von NO SISSY STUFF recht böse, denn die Vocals während der Strophen sind sehr death-metal-mäßig, doch im Chorus von 'Empty' kommt wieder ein klarer Gesang zum Einsatz, und somit ist auch für Power-Metaller die Welt wieder in Ordnung. Dafür sorgen auch anschließend NOPLIES, die mit 'Follow The Rainbow' Kai-Hansen-mäßigem Heavy Metal frönen. Auch R.I.P.D. können bei 'Memories' mit schönen Melodien aufwarten, allerdings heben sich die Österreicher durch den überwiegend recht tiefen Gesang doch von der Masse ab. Das kann man über RE-VISION nicht gerade sagen, da mich der Gesang bei 'Downfall' doch stark an Ville Valo (HIM) erinnert, aber RE-VISION können glücklicherweise mit druckvolleren Gitarren als üblicherweise bei den Finnen überzeugen. SAVALLION DAWN, hier mit 'Black Skies' vertreten, verstehen es danach hervorragend, Melodik und Aggressivität in Einklang zu bringen und somit Power Metal in seinem Wortsinne zu spielen. Weitaus vielschichtiger geht es dann bei SEVEN SEALS zu, die auch eher dem Progressive Metal als dem Power Metal zuzuordnen sind, doch auch wenn sie bei 'Janus' die verschiedensten Einflüsse miteinander verbinden, bleibt der Song immer noch nachvollziehbar. Wieder simpler gestrickt ist dann anschließend 'Sunblaze' von der gleichnamigen Band SUNBLAZE, das sich im Spannungsfeld zwischen Heavy Metal und Hard Rock bewegt. TESTOSTERONE OVERLOAD kommen bei ihrem 'Dirty Freak Power Ride' mit einer deutlichen Punk-Schlagseite daher und erinnern nicht nur leicht an THE TRACEELORDS. Ähnlich gelagert ist auch die Musik von THE HELLBOYS, auch wenn diese bei 'Fu Manchu's Little Helper' vor allem dem kernigen Rock 'n' Roll fröhnen. Weniger rotzig gehen dann THUNDERWORK zur Sache, denn 'It's All The Same To Me' ist sehr melodisch ausgefallen und ist am ehesten dem Hard Rock zuzurechnen. Mit TYRANT EYES wird es dann wieder bedeutend druckvoller, denn 'Night Of Defender' kann zunächst mit kraftvollen Riffs und einem growligen Gesang aufwarten, doch diese düstere Stimmung schlägt im Verlauf um und der melodische Aspekt steht im Vordergrund. VALLEY'S EVE, die eigentlich aus dem Progressive Metal-Genre kommen, geben sich ungewohnt straight und kraftvoll, auch wenn sie ihre Wurzeln bei 'The Fire Burns' (natürlich) nicht ganz verleugnen können. WITNESS OF REALITY spielen anschließend ziemlich schnörkellosen, groovigen Metal, wobei mich aber 'Engraved In My Skin' immer wieder auch an RAGE erinnert. Den Abschluss bilden dann WOLVERINE mit ihrem Song 'More Than Grief', der musikalisch zwar wieder in die progressive Ecke abzielt, aber auch für dieses Genre ungewöhnliche Death-Growls am Start hat.
Abschließend bleibt also zu sagen, dass "Power Battle Vol. 2" für alle diejenigen interessant ist, die sich gerne auch mal unbekanntere Bands anhören. Und dass es auch im Untergrund genügend gute bis sehr gute Bands gibt, die es mit den etablierten Größen durchaus aufnehmen können, sollte sich ja inzwischen herumgesprochen haben. Die Doppel-CD kommt darüber hinaus mit einem umfangreichen Booklet daher, da jede Band eine eigene Seite bekommen hat, und kann sich daher auch von der Aufmachung her sehen lassen. Überhaupt stimmt hier das Preis-Leistungs-Verhältnis, denn "Power Battle Vol. 2" ist für 10 EUR direkt bei [OTR Productions]http://www.http://www.otrproductions.de zu bekommen.
Anspieltipps: CHINCHILLA - Hill Of Secret; CRITICAL STATE - The Monument; SUNBLAZE - Sunblaze
- Redakteur:
- Martin Schaich