VARIOUS ARTISTS - Power Metal Box
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- SPV
- Release:
- 29.10.2013
- Dar-Kunor
- Triumph Or Agony
- Heart Of The Darklands
- Old Age Of Wonders
- The Myth Of The Holy Sword
- II Canto Del Vento
- Silent Dream
- Bloddy Red Dungeons
- Son Of Pain
- The Mystic Prophecy Of The Demon Knight
- Dark Reign Of Fire
- Defenders Of Gaia (Bonustrack)
- A New Saga Begins (Radio Edit)(Bonustrack)
- The Star-Spangled Banner
- Declaration Day
- When The Eagle Cries
- The Reckoning (Don't Tread On Me)
- Green Face
- Attila
- Red Baron/Blue Max
- Hollow Man
- Valley Forge
- Waterloo
- When The Eagle Cries
- The Devil To Pay (Bonus)
- Hold At All Costs (Bonus)
- High Water Mark (Bonus)
- The Dark
- People Say - Gimme Some Hell
- Guardian Of Forever
- Slipping Away
- Walk Alone
- The Nonsensible Ravings Of TheLunatic Mind
- No Escape
- Father, Son, Holy Ghost
- All The Time
- Nowhere To Run
- Pain
- Outside The Door
- Fly Away
Zugreifen, aber schnell!
Erneut haut uns SPV eine mehr als gelungene Box um die Ohren. Abermals haben es drei namhafte Vertreter in diese illustre Runde geschafft und jeder hat sich bei genauerem Hinsehen diesen Vorzeigestatus auch mehr als verdient. Kaum eine andere Sparte ist in unserem Metal-Universum facettenreicher und variabler als der beliebte Power Metal. Ob man das Ganze nun mit etwas US Metal, Epic Metal oder rasanten Keyboardpassagen garniert, dieses Genre lebt von der Abwechlung. Mal geht es pfeilschnell, furios und halsbrecherisch zu Gange, mal haben die Protagonisten eingängige Hymnen und massive Stampfer am Start. Dass man mit Balladen oder der Hinzunahme anderer Subgenres ein wenig über den Tellerrand gucken kann, dürfte ebenso klar sein.
Das erste Werk, welches es in diese Kompilation geschafft hat, ist "Triumph Or Agony" von unseren Italo-Vertretern RHAPSODY (OF FIRE). Eingängige Ohrwurmarrangements, Kompositionen auf höchstem Niveau, die zu jeder Zeit spürbare Spielfreude sowie der Hang zu Fantasykonzepten, Orchesterspielchen und einem Hauch Theatralik sind die Markenzeichen dieses siebten Albums der Italiener. Stücke wie 'Old Age Of Wonders', 'The Myth Of The Holy Sword', das immense starke 'Silent Dream' oder das 16-Minuten-Epos 'The Mystic Prophecy Of The Demon Knight', die gesamte Platte ist gespickt mit Hits und dem typischen RHAPSODY (OF FIRE)-Sound. Man kann sie lieben oder hassen, jedoch muss man neidlos anerkennen, dass sich "Triumph Or Agony" vollkommen zu Recht in dieser Box befindet.
Apropos, denn für den zweiten Streich sind Jon Schaffer und sein Bodenfrost zuständig. Auch wenn "The Glorious Burden" in Punkto Songwriting und Thematik äußerst kritisch aufgenommen wurde, gehört es musikalisch zum Besten, was ICED EARTH jemals auf den Markt geschmissen hat. Die Vocals des Rippers machen eine hervorragende Figur, die Riffs fräsen sich tief ins Rückenmark und die Gänsehaut, die an gewissen Stellen Überhand nimmt, ist nicht von dieser Welt. Legen wir die konzeptionelle Richtung dieses Werkes mal ad acta, gibt es mit 'The Reckoning', dem traumhaft traurigen 'When The Eagle Cries', dem Fausthieb 'Declaration Day' und der Gettysburg-Trilogie meterhohe Ausrufungszeichen, mit denen sich ICED EARTH ein Denkmal gesetzt hat. Was im Januar 2004 hier das Licht der Welt erblickt hat, wird bis heute sträflich unterbewertet und gehört in jede Sammlung. Eine passende Gelegenheit also, um diese Box abzugreifen, nicht wahr?
Doch lasst mich kurz zum letzten Vertreter kommen: Hier gibt sich der Mountain-King persönlich die Ehre. JON OLIVA’S PAIN ist der einzig wahre SAVATAGE-Nachfolger und trägt mit dem hier beiliegenden "Tage Mahal" einen Bärenanteil daran, in diese legendären Fußstapfen zu treten. An Dramatik, Epik und unglaublicher Atmosphäre kaum zu überbieten, sind es vor allem der Opener 'The Dark', 'Slipping Away', das sich stets steigernde 'Walk Alone' sowie das melancholische 'Guardian Of Forever', die diesen Braten zu einem Power-Metal-Hochgenuss machen. In all den Jahren seit seiner Veröffentlichung, hat dieses Werk nichts an Charme, Gefühl und Ausdruck verloren. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Jon Oliva hier ein starkes Album im alten SAVATAGE-Stil gelungen ist.
So hoffe ich, dass sich nach den vergangenen Zeilen die Fragezeichen in Luft aufgelöst haben. Diese Box beinhaltet schlichtweg alles, was man am Power Metal lieben und verehren muss, ohne auch nur ansatzweise in kitschige Sphären zu driften. SPV wählte mit Bedacht und Talent hier drei Referenzwerke aus, um diese Sparte auch Neuankömmlingen schmackhaft zu machen. Und das ist dem Label auch definitiv gelungen. Die "Power Metal Box" lässt schlichtweg keine Wünsche offen, basta!
- Redakteur:
- Marcel Rapp