VARIOUS ARTISTS - Psychobilly Ratpack - Lesson I
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Rockabilly
- Label:
- Halb7Records
- Release:
- 28.09.2007
- Intro
- Thee Flanders: The Molester
- Thee Flanders: Misery
- Thee Flanders: On Your Way
- The Tazmanian Devils: Diggin' My Grave
- The Tazmanian Devils: Railroad Blues
- The Tazmanian Devils: Your Lock Don't Open
- Damage Done By Worms: Tommyknockers'07
- Damage Done By Worms: Bullshit'n Horror
- Damage Done By Worms: Midnight Express'07
- The Jumblers: Backseat
- The Jumblers: Big Cold Town
- The Jumblers: Asshole
In den letzten Tagen habe ich mehrfach halbstündige Reisen in mir unbekannte musikalische Galaxien unternommen und mich dabei einer gewissen logischen Orientierungslosigkeit nicht widersetzen können. Grund dieses freiwilligen Vorstoßes auf fremdes Terrain ist der Sampler "Psychobilly Ratpack - Lesson I", der mir und letztendlich uns allen ostdeutsche Rockabilly-Künstler näher bringen möchte. Die erste Auflage dieser auf Fortsetzungen ausgelegten Reihe, daher auch "Lesson I", präsentiert die Bands THEE FLANDERS aus Potsdam, THE TAZMANIAN DEVILS aus Leipzig, DAMAGE DONE BY WORMS aus Berlin und THE JUMBLERS, ebenfalls aus Leipzig, die mir bis dato weitestgehend verborgen geblieben sind.
Die Unterschiede zwischen den vier Bands sind nur in Nuancen zu erkennen und wahrscheinlich auch nur von absoluten Insidern und Genreliebhabern zu erklären. Man rockt, man rollt und man verbreitet enorm viel Spaß, der sogar bei schweißtreibenden Live-Shows noch deutlicher spürbar ist als auf Konserve. Das musikalische Level ist gleichbleibend, Variationen selbst in Form von Geschwindigkeiten sind eher rar. Der Vorteil davon ist natürlich: Wer dieses Genre liebt, wird nicht, wie bei vielen anderen Samplern, durch andere musikalische Stile genervt. Hier gibt es Psychobilly, Rockabilly, ein bisschen Punk, aber vor allem viel Rock 'n' Roll.
Jede Band hat drei Songs beigesteuert, wobei hier besonders erwähnenswert ist, dass die Drahtzieher dieses Projekts, THEE FLANDERS, jeweils einen Song der anderen drei beteiligten Formationen gecovert hat - natürlich Songs, die nicht auf diesem Album vertreten sind. Das zeigt einen gewissen Zusammenhalt unter diesen Bands, lässt sich das auf die gesamte Szene übertragen, muss man wohl von einem gesunden Psycho-Rockabilly-Genre sprechen. Nette Aktion.
Die Produktion der einzelnen Beitrage sind ebenfalls keinen größeren Soundschwankungen unterlegen, sind aber natürlich nicht mit modernen Metal- oder Rock-Produktionen zu vergleichen. Legen wir trotzdem diese Maßstäbe auch hier zugrunde, muss man in Sphären von Eigenproduktionen sprechen. Jedoch muss ich anmerken, dass ich die Standards dieser Musikrichtung nicht kenne, denn vielleicht sind die arg retro und old-schoolig gehaltenen Sounds ja vollkommen beabsichtigt und daher auch mehr als zufriedenstellend.
Eingefleischte Metalheads werden kaum bis zu diesen Worten gekommen sein, aber für alle anderen möchte ich noch einmal betonen, dass dieser Sampler ohne heftige Gitarren und Drums auskommt. Somit ist "Psychobilly Ratpack" für reine Pommesgabeln nicht geeignet, sondern spricht eher Retro-Rocker der Marke ELVIS, Fans von BOPPIN'B, sehr aufgeschlossenen Anhängern von VOLBEAT oder puren Undergroundfanatikern an, die schon immer mal wissen wollten, wie man im Osten der Republik rockt. Mit dieser Zusammenstellung bekommt ihr einen kleinen, aber sehr kurzweiligen Einblick.
- Redakteur:
- Chris Staubach