VARIOUS ARTISTS - Rock Diamonds
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Shark Records
- HOLY MOTHER - You´ve Got Another Thing Coming
- HOLY MOTHER - Holy Diver
- HOLY MOTHER - Rebel Yell
- AT VANCE - Shout
- AT VANCE - Logical Song
- AT VANCE - Eye Of The Tiger
- HOLY MOTHER - Your Song
- AT VANCE - Desperado
- BLACK ROSE - Because The Night
- AT VANCE - Four Seasons, Summer
- HOLY MOTHER - Time Of The Season
- AT VANCE - Money, Money
- AT VANCE - SOS
- AT VANCE - The Winner Takes It All
- BULLHORN - Rock ´n´ Roll Rebel
- AT VANCE - Beethoven, No. 5
Mit "Rock Diamonds" veröffentlichen Shark Records eine Compilation mit Rock-Klassikern im weitesten Sinne, aber dazu später mehr. Im Unterschied zu anderen Rock-Samplern enthält diese Sammlung jedoch ausschließlich Cover-Versionen, und auch die Interpretenangabe ist mit "Various Artists" schon etwas irreführend. Auf "Rock Diamonds" sind nämlich lediglich vier Bands vertreten, wobei jedoch HOLY MOTHER ganze fünf Songs und AT VANCE sogar neun (!) Songs beisteuern.
HOLY MOTHER eröffnen diese Sammlung von "Rock Diamonds" mit ihrer Version von "You´ve Got Another Thing Coming" (JUDAS PRIEST), die ziemlich druckvoll daherkommt und als wirklich gelungen bezeichnet werden kann. Das trifft auf "Holy Diver" (DIO) nur im beschränkten Maße zu, denn auch wenn es sich sehr nahe am Original orientiert, so kann doch der Sänger nicht mit Ronnie James Dio mithalten. Die Version von "Rebel Yell" (BILLY IDOL) ist im Großen und Ganzen recht ordentlich - etwas drückender als das Original -, aber wirklich überzeugen konnte sie mich auch nicht. Mit "Your Song" (ELTON JOHN) haben es HOLY MOTHER auch schon auf einen Balladen-Sampler geschafft - das sagt doch schon alles: ganz nett anzuhören - nicht mehr, nicht weniger. Bei "Time Of The Season" (THE ZOMBIES) halten sich HOLY MOTHER dann auch wieder sehr stark ans Original, so dass erneut keine besonders spektakuläre Version dabei herausgekommen ist.
AT VANCE haben sich zunächst "Shout" (TEARS FOR FEARS) angenommen und sich dabei ebenfalls nicht weit von der ursprünglichen Fassung entfernt. Der Song ist natürlich nun eine ganze Ecke härter ausgefallen, aber damit hat es sich auch schon mit den Unterschieden. Weitaus ansprechender ist dann aber die Version des "Logical Song" (SUPERTRAMP) geworden - an den passenden Stellen wurden harte Gitarrenriffs eingearbeitet, so dass der Song nun in einem neuen Licht erstrahlt. Dagegen ist "Eye Of The Tiger" (SURVIVOR) nur noch langweilig - zum einen scheint dieser Song auf keinem Rock-Sampler fehlen zu dürfen und zum anderen ist das Original weitaus druckvoller. Wirklich überzeugend ist auch die Wir-sitzen-am-Lagerfeuer-und-packen-die-Klampfe-aus-Version von "Desperado" (THE EAGLES) nicht - eher genauso fad wie das gleichnamige Pseudo-Bier. ;-) Mit "Money, Money", "SOS" und "The Winner Takes It All" haben AT VANCE gleich drei ABBA-Songs am Start, die aufgrund der kräftigen Gitarren natürlich deutlich härter ausgefallen sind, aber sich ansonsten kaum von den Original-Songs unterscheiden. Während "Money, Money" und "SOS" noch halbwegs hörbar sind, ist der Gähn-Faktor von "The Winner Takes It All" in der AT VANCE-Fassung ähnlich hoch wie bei der ABBA-Version. AT VANCE haben auch noch zwei klassische Werke überarbeitet, nämlich zum einen den "Sommer" aus Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" und zum anderen Ludwig van Beethovens 5. Symphonie. Die beiden Songs sind im Endeffekt ganz ordentlich geworden und die Jungs können auch sehr eindrucksvoll zeigen, dass sie mit ihren Instrumenten umgehen können, aber wirklich essentiell sind sie nicht. Als Single-B-Seiten würden sie sich ja ganz gut machen (okay, MANOWAR packen auch potentielle B-Seiten auf ihr reguläres Album ;-)), aber was haben diese Stücke auf diesem Sampler verloren?
Außerdem präsentieren BLACK ROSE eine Rock-Version von "Because The Night" (Bruce Springsteen / Patti Smith) - ganz nett anzuhören und um Klassen besser als die momentan in den Charts zu findende Dance-Version (*grusel*), aber dennoch nicht wirklich überzeugend. Schließlich sind auch noch BULLHORN auf diesem Sampler vertreten, und zwar mit einer Umsetzung von "Rock ´n´ Roll Rebel" (OZZY OSBOURNE), die alles andere als gelungen ist.
Fazit: Diese Compilation eignet sich ganz gut als Party-Soundtrack, da die Songs im Endeffekt jeder kennt. Aber ansonsten stellt sich natürlich die Frage, wer diese Scheibe braucht. Die wenigsten Cover-Versionen sind wirklich richtig gut gelungen, und deshalb kann ich hier beim besten Willen keine Kaufempfehlung aussprechen - es sei denn, die CD gibt es im Sonderangebot zu Schleuderpreisen.
Anspieltipps: You´ve Got Another Thing Coming, Rebel Yell, Logical Song
- Redakteur:
- Martin Schaich